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Edelmetalle Aktuell

25.05.2011 | 7:19 Uhr | Wrzesniok-Roßbach, Heraeus
Gold

Der Einbruch der Rohstoffpreise setzte sich auch nach Abfassung unseres letzten Berichts am 5. Mai erst einmal weiter fort. Der Goldpreis fiel in diesem Umfeld auf 1.461 $ je Unze zurück und hatte damit fast 8 Prozent gegenüber dem bisherigen Allzeithoch von Anfang Mai eingebüßt.

Die hohen Verluste waren sicher auch ein Grund dafür, dass zu diesem Zeitpunkt die Schnäppchenjäger wieder auf den Markt zurückkehrten und Gold kauften, was den Preis letztendlich stabilisierte.

Ein weiterer Grund für die Erholung des Goldpreises, aber auch der Notierungen für andere Rohstoffe, waren besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktzahlen in den USA. Diese nährten die Hoffnung auf einen höheren industriellen Verbrauch an Rohstoffen. Das Gold, dessen industrieller Bedarf bekanntermaßen bei der Preisfindung keine Rolle spielt, profitierte trotzdem, da eine besser laufende Wirtschaft eine höhere Inflation bringen könnte. Zusätzlich wurde vor zwei Wochen ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone sehr stark thematisiert; eine solche Entwicklung wäre für Gold in seiner Rolle als Anker in stürmischen Zeiten ebenfalls positiv.

Der folgende Anstieg des Goldpreises hielt fast eine Woche an und brachte wieder Notierungen von deutlich über 1.500 $ je Unze.

Der nächste Dämpfer ließ allerdings nicht lange auf sich warten und er kam am vorletzten Mittwoch in Form von Meldungen über ein nachlassendes Wachstum in China. Dies brachte den Rohstoffpreisen erneute Verluste, nachdem Händler und Investoren begannen, wieder Teile ihrer Pluspositionen zu liquidieren. Im Gegensatz zu den anderen Edelmetallen, die daraufhin alle auf ein neues Monatstief fielen, durchbrach das Gold seinen Tiefststand aber nicht, sondern hielt sich über der Marke von 1.470 $.

In den letzten Tagen gab es dann eine erneute Erholung, nicht zuletzt, weil die Schuldenkrise das politische Europa wieder einmal in seinen Bann zog. Vor allem die sich einmal mehr verschärfende Situation in Griechenland sorgte auch bei den Anlegern für Unruhe. Als besonders kritisch gilt momentan die immer wieder diskutierte, vom politischen Europa aber weiterhin vehement abgelehnte Frage einer Umschuldung der griechischen Zahlungsverpflichtungen. Auch die Rating-Agenturen sehen die weitere Entwicklung mit Sorge und so verwundert es nicht, dass Griechenland am vergangenen Freitag von der Rating-Agentur Fitch deutlich auf B+ (und damit auf höchst spekulativ) abgewertet wurde.

Auch das im Zusammenhang mit der südeuropäischen Schuldenkrise bisher eher seltener genannte Italien musste am Wochenende einen Rückschlag hinnehmen: Standard & Poors drohte am Samstag mit einer Herabstufung des Landes, falls das Wirtschaftswachstum weiter so niedrig bleiben sollte und es deshalb zu Problemen mit den Plänen zu einer Schuldensenkung kommen könnte.

Die Probleme am Nordrand des Mittelmeeres sorgten schließlich auch dafür, dass der Euro über das Wochenende unter Druck geriet und seit Freitag 3,5 Cents gegenüber dem US-Dollar einbüßte. Dies hatte zur Folge, dass der Goldpreis gegen Euro heute Morgen auf ein neues Allzeithoch von 34,77 € je Gramm (1.081,33 € je Unze) stieg.

Der hohe Preis überlagerte dann zunächst erst einmal die Probleme in Südeuropa und sorgte dafür, dass z.B. hier in Deutschland zuletzt überraschend viel Altgold angeliefert wurde, während die Nachfrage nach Investmentbarren, die in den letzten drei Jahren in Krisensituationen immer sofort angesprungen war, zumindest bis gestern noch verhalten blieb.

Für die nächsten Tage und Wochen erwarten wir zunächst erst einmal ein Abflauen der zuletzt eher hohen Volatilität des Goldpreises. Charttechnisch befindet sich das Metall derzeit in einer Art Niemandsland. So wird die weitere Entwicklung wohl entscheidend davon abhängen, wie es mit der Schuldenkrise in den vielen betroffenen Ländern weitergeht. Solange es hier keine Entwarnung gibt, dürfte der Goldpreis auf hohem Niveau verbleiben. Sollte sich dagegen - selbst wenn nur in kleinen Schritten - eine Entspannung abzeichnen, könnte es gut sein, dass das gelbe Metall erst einmal die nächste charttechnische Unterstützung bei 1.490 $ testet.


Silber

Auch beim Silber setzte sich der dramatische Einbruch nach der Veröffentlichung des letztes Marktberichtes erst einmal fort. Am 6. Mai notierte das Metall dann zeitweise nur noch knapp über der Marke von 33 $ je Unze, gegenüber dem Höchstkurs von Anfang des Monats bedeutete dies einen Einbruch von fast genau einem Drittel (!) des Wertes. Gleichzeitig war es der niedrigste Preis seit Februar. Die Wucht des Preisverfalls war dabei nicht wirklich eine Überraschung, sondern aus unserer Sicht eine fast logische Konsequenz der vorherigen, vor allem spekulativ getriebenen Übertreibung nach oben.

Der in den Tagen darauf wieder ansteigende Goldpreis führte schließlich auch zu einer Erholung der Silbernotierung. Am 12. Mai war die Erholung dann aber schon wieder zu Ende. Ein Anheben der Einschussverpflichtungen bei den Silber-Kontrakten durch die Börse in Shanghai war für viele kurzfristig orientierten Inhaber von Pluspositionen der äußere Anlass, Gewinne mitzunehmen, zumal die oben schon erwähnten Hinweise auf ein langsameres Wachstum in China auch die Phantasie für den industriellen Silberverbrauch dämpften. Der Silberpreis fiel dann innerhalb von 24 Stunden von 39,50 $ auf weniger als 32,50 $ je Unze zurück.

Im weiteren Verlauf pendelte sich die Notierung dann langsam in einer Spanne zwischen 33 $ und 36 $ ein, wo sie bei abnehmender Volatilität auch heute noch verharrt.

Viele Edelmetallhändler, die in London an der Platinwoche teilnahmen, zeigten sich bezüglich der weiteren Entwicklung des Silberpreises skeptisch und nicht selten wurden Notierungen von höchstens 25 $ genannt, die für das weiße Metall angemessen seien. Rein mit Blick auf die fundamentale Lage mag diese Einschätzung richtig sein. Auf der anderen Seite gibt es allerdings derzeit im internationalen Finanzsystem zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, die den Goldpreis vorerst hoch halten dürften. Das Silber wird sich davon sicher nicht einfach abkoppeln können. Deshalb sehen wir zunächst nur geringe Chancen auf einen neuerlichen massiven Preisverfall. Industriellen Endverbrauchern empfehlen wir deshalb, fürs Erste Kauforders unter 30 $ zu platzieren, um so bei einem zwischendurch vielleicht noch einmal nachgebenden Preis zukünftige Verbrauchsmengen einigermaßen günstig einkaufen zu können.

Die Käufe sollten sich aber vorerst auf den Zeitraum bis Ende dieses Jahres beschränken, da eine Prognose bis in das nächste Jahr hinein derzeit eher schwierig ist. Sollten es nämlich tatsächlich zu einer Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums kommen, könnte sich am Ende der Silberpreis doch noch von der Goldnotierung abkoppeln.

Beim physischen Investorengeschäft waren die letzten Wochen übrigens von starken Rückläufen geprägt (siehe auch Titelbild). Die Käufer hielten sich dagegen zurück, wobei sich die schon im April eher rückläufige Tendenz noch einmal verstärkte. Dabei war der letzte Monat schon, was den Absatz an Silber-Investmentbarren angeht, der schwächste Monat seit fast drei Jahren.



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