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Edelmetalle Aktuell

09.05.2011 | 7:22 Uhr | Wrzesniok-Roßbach, Heraeus
Platin
Der Höhenflug bei Gold und Silber hinterließ auch bei den beiden wichtigsten Vertretern der Platinmetalle seine Spuren.

Allerdings war die Entwicklung bei Platin und Palladium dabei keineswegs so gradlinig, wie bei den anderen beiden Metallen. Dass lag sicher auch daran, dass Investoren einen potentiellen Rückgang der industriellen Metallnachfrage in Europa (durch geringere Autoverkäufe in den schuldengeplagten Ländern), in Japan (durch die Folgen des Erdbebens) und in den USA (durch den hohen Ölpreis) nicht ausschließen und deshalb vorsichtiger agierten.

Das Platin fiel in diesem Umfeld zunächst bis zum 20. April auf 1.758 $ je Unze zurück, bevor es sich doch noch an den Goldpreis ankoppeln und bis zum letzten Wochenende wieder auf 1.884 $ zulegen konnte. Der anschließende Einbruch bei Gold und Silber brachte dann aber auch dem Platin wieder kräftige Verluste. Es verlor bis zum heutigen Nachmittag fast $ 130 an Wert und fiel auf den tiefsten Stand seit Ende März zurück.

Die unerwartet schlechten Arbeitsmarktzahlen in den USA, die heute Nachmittag deutscher Zeit veröffentlich wurden (Erstanträge auf Arbeitslosengeld so hoch wie seit acht Monaten nicht), trugen sicher ihren Teil zu der Verunsicherung der Anleger bei Industrierohstoffen, zu denen ja auch Platin gehört, bei.

Zum Handelsschluss in New York liegt die Notierung nun wieder etwas erholt über dem Tiefstkurs und nachdem die Konjunktursorgen jetzt ein Stück weit eingepreist sind, wird in den nächsten Tagen der Fokus der Platinhändler und der Investoren eher wieder auf die Entwicklung bei Gold und Silber gerichtet sein. Da wir hier jetzt erst einmal eine Beruhigung erwarten, ist es sicher nicht undenkbar, dass sich auch die Platinnotierung wieder etwas erholt.

Eine erste, eher psychologische Hürde stellt die Marke von 1.800 $ dar, diese dürfte noch zu überspringen sein. Schwerer zu knacken wird dann schon die nächste, diesmal charttechnische Hürde bei 1.820 $ je Unze sein.

Der physische Verbrauch durch die Autoindustrie spielt für die kurzfristige Kursentwicklung sicher keine große Rolle, trotzdem lohnt sich ein Blick auf die eher gemischten April-Zahlen bei den Autoverkäufen aus den unterschiedlichen Regionen. Sie scheinen die links aufgeführten Sorgen der Anleger zumindest im Ansatz zu bestätigen.

In Deutschland hat das Wachstum weiter nachgelassen, die Rate lag im April im Vergleich zum Vorjahr nur noch bei einem Plus von 2,6 Prozent; im 1. Quartal waren es noch 14% gewesen.

Zum Teil schwere Einbrüche gab es in Südeuropa: In Italien sank der Absatz um 2,2, in Frankreich um 11,2 Prozent. In Spanien ging es sogar um über 23 Prozent nach unten.

Etwas positiver sah es auf der anderen Seite des Atlantiks aus: In den USA stiegen die Verkäufe leicht an und die für das Jahr hochgerechneten Verkäufe lagen erneut bei 13,2 Mio. Autos. Allerdings geht das Wachstum wegen der hohen Benzinpreise überwiegend auf den Kauf kleinerer Autos zurück, was durchschnittlich pro Auto betrachtet zu einem geringeren Edelmetalleinsatz geführt haben dürfte. Ohnehin würde von einem Anstieg des Absatzes in den USA eher Palladium als Platin profitieren.

In Japan, wo die Produktion noch immer massiv unter dem März-Erdbeben leidet, gingen die Neuzulassungen um satte 51 Prozent zurück.

Andere Industriezweige haben sich in letzter Zeit mit Käufen bei Platin, aber auch bei Palladium zurückgehalten. Zusammengenommen gibt es deshalb zur Zeit wenig Anlass, auf eine größere, fundamental getriebene Haussephase beim Preis zu spekulieren.


Palladium

Das Palladium bewegte sich in den letzten drei Wochen weitgehend parallel zum Platin. Anfänglichen, deutlichen Verlusten mit Kursen von zeitweise nur noch 723 $ folgte auch hier eine deutliche Erholung, die den Preis fast wieder auf die Marke von 800 $ je Unze brachte. Der Vertrauensentzug der Anleger in den letzten Tagen sorgte dann aber für einen massiven Kursverlust, der heute kurzzeitig sogar Notierungen unter 700 $ brachte.

Wir rechnen nicht damit, dass diesmal wie nach dem erdbebenbedingten Einbruch im März, die Autoindustrie dem Metall mit größeren Terminabsicherungsgeschäften zu Hilfe kommen wird. Kurzfristig dürfte es der Preis deshalb schwer haben, wieder über die Marke von 740 $ zu klettern.

Langfristig bleiben wir aber dabei, dass das Palladium von den vier Hauptedelmetallen vermutlich die beste fundamentale Ausgangslage bietet und - zumindest relativ betrachtet - deshalb auch beim Preis am besten abschneiden könnte.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Wenig zu berichten gibt es wieder von den drei “kleinen“ Platinmetallen. Die Umsätze sind weiter gering, nicht zuletzt, weil aktuell die industrielle Nachfrage fehlt.

Während in einer solchen Situation Iridium und Ruthenium von den professionellen Marktteilnehmern eher zurückgehalten werden und deren Notierung dadurch nicht so sehr unter Druck geraten können, wird Rhodium trotzdem angeboten. Dies führt dann mangels Abnehmern zwangsläufig zu niedrigeren Preisen, insbesondere, wenn gleichzeitig auch die vier Hauptedelmetalle schwächeln.

So war es dann auch in den letzten Tagen, als das Rhodium um über 100 $ auf 2.200 $ - 2.250 $ je Unze zurückgegangen ist.

Der Verbrauch an Rhodium dürfte aktuell übrigens trotz der oben für einige Märkte aufgeführten Hiobsbotschaften dank einer weltweit betrachtet immer noch einigermaßen stabilen Autonachfrage höher liegen als die derzeitige Nachfrage. Die Erklärung für diese Differenz ist, dass Teile der Autoindustrie noch immer von ihren mit Hilfe von Termingeschäften aufgebauten Vorräten zehren kann und deshalb auf den Markt nicht als Käufer auftreten muss.

Ruthenium mit 170 $ - 180 $ und Iridium mit 975 $ - 1.075 $ je Unze notieren auch in dieser Woche wieder völlig unverändert.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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