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Energie: OPEC vor Förderkürzung

21.10.2008  |  Frank Schallenberger
Preise geben weiter nach

Die Ölpreise haben auch in der vergangenen Woche weiter nachgegeben. Mit rund 66 Dollar fiel Brent zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mai 2007. Das Tempo des Preissturzes hat dabei zuletzt nicht abgenommen. Dies führte dazu, dass der Ölpreis mittlerweile etwa 40 Dollar unter der 200-Tage-Linie notiert. Damit hat die “Überverkauftheit“ langsam ähnliche Ausmaße angenommen, wie die “Überkauftheit“ im Juli, als der Ölpreis bei fast 150 Dollar notierte und der Abstand zur 200-Tage-Linie bei rund 48 Dollar lag. Die extreme “Überverkauftheit“ macht eine Gegenreaktion in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich.
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Wie stark kürzt die OPEC?

Zudem könnten demnächst auch von fundamentaler Seite Signale kommen, welche die Preise wieder ansteigen lassen. Denn die OPEC hat für den 24. Oktober eine außerplanmäßige Konferenz einberufen. Das Ölkartell hatte von Januar 2007 bis Juli 2008 die Förderung massiv um fast 2 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) erhöht. In einem ersten Schritt wurde bereits im September eine Quotenkürzung um 0,5 mbpd beschlossen. Mehrere Stimmen aus dem Kartell haben sich bereits für eine weitere Förderkürzung ausgesprochen. Vor dem Hintergrund des starken Preisverfalls der letzten Wochen würde selbst eine Drosselung der Ölförderung um 1 mbpd nicht überraschen. Damit sollte sich das Ölangebot in den nächsten Woche deutlich ermäßigen. Denn neben der niedrigeren Förderung der OPEC dürften eine Reihe von Förderprojekten eingestellt werden, die auf dem aktuellen Preisniveau unrentabel geworden sind.

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Nachfrage bleibt relativ robust

Das zu erwartende niedrigere Angebot trifft aber auf eine weiterhin robuste Nachfrage. Trotz eines deutlich geringeren Verbrauchs in den USA sollte die Nachfrage in Ländern wie China, Indien oder Russland (Nr. 2, 4 und 5 der weltweiten Ölkonsumenten) auch im kommenden Jahr weiter zulegen. Nach Schätzungen der EIA dürfte die Nachfrage in den Schwellenländern immer noch so stark zulegen, dass der Nachfrageeinbruch in den USA überkompensiert wird. Die Organisation rechnet damit, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2009 um 0,8 mbpd gegenüber diesem Jahr ansteigt. Sollten sich die Turbulenzen an den Märkten in den nächsten Woche langsam beruhigen, dürften auch die Fundamentaldaten wieder mehr Aufmerksamkeit erfahren. Und die sprechen bei robuster Nachfrage und fallendem Angebot sehr deutlich für steigende Preise in den nächsten Monaten.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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