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Wie schädlich ist der hohe Ölpreis? Teil II

26.05.2008  |  Marc Nitzsche
In der letzten Ausgabe hatten wir bereits die Gründe für den Anstieg des hohen Ölpreis besprochen, die auch in dieser Woche immer noch aktuell sind. Das schwarze Gold hat jüngst ein Hoch bei über 135 US Dollar pro 159 Liter erklommen und damit ein neues Allzeithoch erreicht. Obwohl die Notierungen im Verlauf der Woche leicht bis auf 131,70 US Dollar gemessen an den Notierungen des Juli Futures zurückgekommen sind, sehen wir bisher keine Anzeichen einer Korrektur, die sich viele Analysten so sehnlichst herbei wünschen.

Sicherlich wird der Markt früher oder später zurückkommen, jedoch glauben wir nicht, dass sich die Notierungen wieder unter der Marke von 100 USD einstellen werden, da die Versorgung mit Rohöl nach wie vor angespannt ist. Es wird gerne angeführt, dass die globale Produktion momentan etwa 500.000 Barrel über dem Verbrauch liegt, jedoch ist dieser Puffer nicht ausreichend, wenn es wieder zu deutlich Ausfällen aufgrund von Terroranschlägen oder Umweltkatastrophen kommt. Des weiteren sind wir der Meinung, dass die OPEC bereits an ihrem absoluten Maximum fördert, da laut dem monatlichen Bericht der OPEC, die Produktion seit dem Jahr 2006 zwischen 30,5 und 32 Millionen Barrel pro Tag liegt.

Im gleichen Zeitraum stieg jedoch der Ölpreis um über 100 Prozent an. Es ist sehr erstaunlich, dass die OPEC nicht ihre Förderung ausweitet um mehr von den Preisen zu profitieren. Jeder Geschäftsmann würde sicherlich mehr von seinem Produkt anbieten, wenn es sich einer derartigen Beliebtheit und vor allem Preissteigerung gegenüber sieht. Da die OPEC jedoch nichts dergleichen getan hat, rechnen wir damit, dass die Förderkapazitäten erschöpft sind und auch die ablehnende Haltung gegenüber der Bitte von Präsident Bush mehr Öl auf den Märkten anzubieten wurde nicht umgesetzt. Präsident Bush meinte hierzu schon im Januar, dass man von jemanden nichts verlangen kann, was er nicht machen kann.

Doch nun wieder zurück zu dem eigentlichen Thema, weswegen wir davon ausgehen, dass die Welt noch höhere Ölpreise vertragen kann. Es wird gerne der Vergleich mit den Ölpreisschocks in den Siebzigern angestellt, wenn es darum geht Öl inflationsbereinigt zu betrachten. Die damaligen Preise lagen verglichen mit heute bei um die 100 US Dollar pro Barrel, weswegen wir aktuell ein absolutes Allzeithoch haben sowohl real als auch nominal. Jedoch muss man sich vor Augen halten, dass sich die Energieeffizienz der Firmen und Länder in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert hat. Wofür man früher drei Barrel Öl benötigt hat, reichen heute zwei oder sogar nur eines.

Somit kann die Welt den Preis durch eine Steigerung der im Öl enthaltenen Energie kompensieren. Sehr wahrscheinlich ist die Weltwirtschaft erst bei Kursen von um die 200 US-Dollar bis 250 US-Dollar wirklich massiv bedroht.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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