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OPEC vor Anhebung der Förderquoten!

15.06.2018  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Performance und Indizes

Die Konsolidierung an den Rohstoffmärkten setzte sich zuletzt weiter fort. Einige Agrarrohstoffe konnten weiter zulegen. Insbesondere Weizen zog an, nachdem die Ernteaussichten in Australien und Russland sich wegen trockenen Wetters verschlechtert hatten. Für Brent und Co. ging es dagegen tendenziell weiter nach unten. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) notierte wenig verändert leicht über der Marke von 370 Punkten.

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Marktkommentar: Was macht die OPEC?


Auf dem OPEC-Meeting Ende nächster Woche dürfte von russischer Seite der Vorschlag kommen, die Förderung um rund 1 mbpd anzuheben. Aus Saudi-Arabien machten zuletzt zwei Vorschläge die Runde: Eine einmalige Anhebung um 0,5 bis 0,7 mbpd oder zwei Anhebungen um jeweils 0,5 mbpd. Auch von Seiten der Politik gab es Meldungen in Sachen Öl: US-Präsident Trump hat die OPEC für das hohe Preisniveau verantwortlich gemacht - und damit seine bereits im April geäußerte Kritik wiederholt.

Die Position der OPEC vor dem Meeting nächster Woche ist relativ komfortabel. Zum einen hat das Kartell mit der zuletzt gezeigten sehr hohen Compliance einen recht großen Spielraum für mögliche Anpassungen der Förderung. Zum anderen hat der Preis mittlerweile wieder ein recht hohes Niveau erreicht. Daneben herrschen unverändert Förderprobleme in Ländern wie Nigeria, Libyen und vor
allem Venezuela. Zudem bleibt die Ölnachfrage mit dem starken Weltwirtschaftswachstum sehr robust. Und schließlich drohen auch noch Förderausfälle durch Sanktionen gegen Venezuela und den Iran. Im Übrigen hat die OPEC auch das selbst gesteckte Ziel erreicht, denn die Lagerbestände am Ölmarkt haben sich seit Mitte 2016 tatsächlich erheblich reduziert.

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Nach dem doch recht rasanten Anstieg des Ölpreises in den letzten beiden Jahren (Brent hat seit Anfang 2016 um über 170% zugelegt!) muss die OPEC auch mögliche Auswirkungen des gestiegenen Ölpreises auf das globale Wachstum und damit die Ölnachfrage ins Kalkül ziehen. So dürfte beispielsweise alleine die chinesische Ölrechnung 2018 um rund 70 Mrd. USD höher ausfallen als noch im Vorjahr. Die OPEC könnte wie folgt vorgehen: Die Förderung wird zunächst um 0,5 mbpd angehoben. Daneben wird eine weitere Erhöhung um 0,5 mbpd auf dem nächsten Meeting Ende des Jahres in Aussicht gestellt. Und der US-Präsident sollte sich vor allem an die eigene Nase fassen - hat er doch mit seiner Ankündigung von Sanktionen gegen Iran und Venezuela den Ölpreis noch weiter haussieren lassen, da er damit Sorgen um ein knapperes Ölangebot geschürt hat!


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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