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Wie schädlich ist der hohe Ölpreis? Teil I

20.05.2008  |  Marc Nitzsche
Wer die Medien derzeit aufmerksam verfolgt, wird mit sich Sicherheit auf die Diskussion aufmerksam geworden sein, dass der hohe Ölpreis von aktuell 127 US Dollar pro Barrel à 159 Liter die Weltwirtschaft in die Knie zwingen wird. Interessanterweise wurde diese Aussage allerdings bereits bei Preisen von 60 US Dollar, 90 US Dollar sowie jetzt bei gut 120 US Dollar gemacht. Im Rahmen einer zweiteiligen Kolumne wollen wir versuchen herauszufinden, wann der kritische Moment für die Weltwirtschaft wirklich eintreten wird. Doch zuerst sollen noch einmal die Gründe aufgeführt werden, weswegen Öl derzeit so hoch wie nie zuvor notiert.


Gründe für den Anstieg!

Neben den üblichen Argumenten, dass China und Indien im Grunde eigentlich alle Emerging Markets in Asien, Afrika und Lateinamerika eine sehr hohe Nachfrage nach Öl entwickelt haben, gibt es zudem weitere Gründe. In letzter Zeit waren es vor allem Trend folgende Fonds sowie Indexfonds die den Markt nach oben getrieben haben. Das Argument für die Kaufwut dieser Finanzvehikel war neben charttechnischen Signalen in Form von Allzeithochs auch die Angst einer steigenden Inflation. Obwohl diese laut offiziellen Stellen in den U.S.A. bei vier Prozent liegt, wird der tatsächliche Wert je nach Schätzung mit acht bis 18 Prozent veranschlagt.

In jedem Fall ist der Zinssatz den Anleger für Staatsanleihen bekommen nach Abzug der Inflationsrate stark negativ. Es wird somit eine aktive Geldvernichtung betrieben. Dadurch war es logisch, dass viele Investoren in den Rohstoffmarkt und hier einen der liquidesten Märkte nämlich das Rohöl geflohen sind. Paradoxerweise führt jedoch die Flucht ins Öl zu immer weiter steigenden Kursen und einer damit verbundenen ansteigenden Inflation. Ein Teufelskreis ist entstanden. An weiteren Argumenten für den Ölpreisanstieg sind auch die zunehmenden Spannungen zwischen der Türkei und Rebellen im Nordirak, die Anschläge in Nigeria, Streiks in Schottland und anderen wichtigen Produzentenländern sowie die ständigen Drohgebärden von Hugo Chavez oder Ahmed Ahmadinedschad anzuführen.

Zusätzlich kommt hinzu, dass die Erdölförderung sehr wahrscheinlich ihr Maximum erreicht hat. Zumindest aus Russland waren verstärkt Stimmen zu hören, dass die Produktion rückläufig sei.

Der Ölpreis kennt kein Halten mehr und wird sicherlich auch in den kommenden Monaten weiter ansteigen, wenn auch eine zwischenzeitliche Korrektur wahrscheinlicher wird.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, weswegen wir glauben, dass die Weltwirtschaft einen noch höheren Ölpreis vertragen kann.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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