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Agrar: Kein Ende der Reishausse in Sicht

21.04.2008  |  Manfred Wolter
Konsolidierung bei Weizen und Baumwolle

Die vergangene Woche fiel für die Futures aus dem Bereich Agrar/Softs mit Ergebnissen zwischen gut 2% und gut 3% für z.B. Sojabohnen, Mais, Zucker und Arabica mehrheitlich recht positiv aus, hinkte aber deutlich hinter den Ergebnissen des Energiesektors zurück, der mit Gewinnen bis zu knapp 7% (Gas) einen weiteren Schub erlebte. Auf der anderen Seite gaben die Weizen Futures weiteres Terrain ab (Chicago -2,8%, Minneapolis -3,9%) und der Future für Baumwolle bildete mit einem Ergebnis von knapp - 4,5% das Schlusslicht. Wobei gerade Baumwolle bald zu einem Beispiel werden könnte, wie die Preisexplosion einiger Rohstoffe die Entwicklung anderer Produkte mitziehen kann:

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Laut Analystenschätzungen werden im laufenden Erntejahr sowohl Produktion als auch Absatz und Lagerbestände von Baumwolle weltweit unter das Vorjahresniveau
sinken, aber für das kommende Erntejahr rechnet man in den USA - dem weltweit größten Baumwollexporteur - mit einem Rückgang der Anbaufläche um bis zu 26%. Hier wird als Hauptursache unterstellt, dass die Farmer überall dort, wo die Möglichkeit besteht, auf die Produktion von Getreide und Ölsaaten umsteigen werden, da deren Kursentwicklung deutlich oberhalb der Performance für Baumwolle lag. Und eine Reduzierung der Anbaufläche in dieser Größenordnung taugt z.B. als Auslöser für die nächste Knappheitsstory.

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Vereinte Nationen waren vor Eskalation

Nach heftigen Unruhen und Plünderungen warnen die Vereinten Nationen inzwischen vor einer weiteren Eskalation der Zustände aufgrund akuter Nahrungsmittelknappheit in den ärmsten Regionen der Welt.

Explodierende Nahrungsmittel- und Transportkosten treffen auf eher nachgebende Spendenaktivitäten im Zuge rezessiver Konjunkturtrends und die Quoten der Nahrungsmittelkosten am Haushaltseinkommen zeigen die Grenzen der Elastizität: Während in den USA im Durchschnitt ca. 6% für Nahrungsmittel eingesetzt werden, sind es in vielen asiatischen Staaten zwischen 30% und 50% und in Afrika sieht es vielen Regionen noch weitaus schlechter aus. Große Exporteure von Grundnahrungsmitteln forcieren keine globalen Abstimmungsprozesse, sondern limitieren den Export, um die Konsequenzen im eigenen Land möglichst gering zu halten, fördern damit aber weiter die internationalen Ungleichgewichte. Und Reis mag als letztes Grundnahrungsmittel in die Preishausse gestartet zu sein, scheint aber jetzt Weizen und Co. überflügeln zu wollen ...

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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