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Rezession killt Rohstoff-Hausse

03.03.2008  |  Robert Rethfeld
Die Indizien für eine - wahrscheinlich bereits begonnene - US-Rezession sind überwältigend. Es ist müßig, die Gründe hier noch aufzuzählen. Am Montag wird der ISM-Index veröffentlicht. Die Zahlen dürften der finale Sargnagel für diejenigen sein, an eine weiche US-Landung geglaubt haben.

So schizophren es auch klingen mag: Eine US-Rezession wird jetzt dringend benötigt, weil sonst die Gefahr akut ist, dass die Inflation außer Kontrolle gerät. Die Fed macht momentan nichts, um die Inflation in Schach zu halten. Im Gegenteil: Sie heizt sie mit Zinssenkungen weiter an. Wie der folgende Chart zeigt, ist der Kupferpreis - er befindet sich momentan nahe seinem Allzeithoch - bisher noch in jeder US-Rezession zurück-gekommen (graue Linien = Rezession). Das gilt auch für die Zeit der Stagflation in den 70er Jahren.

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Sollte jetzt eine US-Rezession begonnen haben, so würde es den Gepflogenheiten der vergangenen 100 Jahre entsprechen, wenn der Kupferpreis hier nicht durch die Decke geht, sondern im Verlaufe der Rezession einen Abwärtstrend beginnt. Wenn Kupfer hingegen weiter steigt, würde sich entweder eine wichtige Gesetzmäßigkeit in nichts auflösen oder es würde in den USA schlichtweg keine Rezession stattfinden. Letzteres wird jedoch immer unwahrscheinlicher.

Der Rohstoff-Index des Commodity Reseach Bureau (“CRB-Index“) hat sich seit seinem Tief Anfang 2002 verdreifacht (blauer Pfeil). Die möglicherweise im Dezember 2007 begonnene Rezession haben wir auf dem Chart bereits eingezeichnet.

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In den siebziger Jahren konnte sich der CRB-Index um das 3,3-fache verbessern. Bei einer Wiederholung würde dies einem CRB-Index von 620 Punkten entsprechen. Gegenwärtig notiert der Index bei 565 Punkten. Wichtig ist festzuhalten, dass eine Rezession laut dem obigen Chart als Rohstoff- und damit als Inflationsbremse fungiert.

Zuletzt ist die Fahrt des CRB-Index steiler geworden. Kein Wunder, wenn man sieht, wie einzelne Rohstoffkomponenten zuletzt gestiegen sind. Andererseits zeigen “Vorläufer“-Rohstoffe wie Weizen deutliche Ermüdungserscheinungen.

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Fazit:

Üblicherweise beenden US-Rezessionen eine Rohstoff-Hausse – oder unterbrechen diese zumindest. Die aktuelle Rohstoff-Hausse ist bereits weit fortgeschritten. Insgesamt zeigen die Rohstoffe Anzeichen von Übertreibungen. Der Vorläufer bei den Soft-Commodities (Weizen) zeigt Ermüdungserscheinungen. Auch wenn die Rohstoffhausse durchaus noch weiterlaufen kann, so dürfte die jetzt als sicher geltende US-Rezession für zumindest für eine Unterbrechung der Hausse sorgen. In unserem Jahresausblick hatten wir für den Rohstoffindex ein wichtiges Top im ersten Halbjahr 2008 skizziert.



© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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