Von einem Allzeit-Hoch zum nächsten


Rhodium profitiert von Platin-Hausse
Rhodium ist von seinen chemischen Eigenschaften eng mit Platin und Palladium verwandt, allerdings weist es einen deutlich höheren Härtegrad auf. Aus diesem Grund findet es auch in ähnlichen Bereichen Anwendung: 80 Prozent des globalen Angebots wird von der Automobil-Industrie für die Herstellung von Katalysatoren abgenommen. Ebenso unverzichtbar ist Rhodium für die Produktion von Flachbildschirmen. Gewonnen wird das vergleichsweise seltene Metall in erster Linie als Neben-Produkt bei der Platin-Förderung. Und genau das ist auch der Grund, warum die Kurse zuletzt sprunghaft angestiegen waren. Im Hauptabbau-Land Südafrika sorgten Stromausfälle für Förderunterbrechungen bei Platin und damit eben auch bei Rhodium. Angesichts der quasi nicht vorhandenen Lagerbestände schürte dieser Umstand massive Ängste vor Lieferengpässen und trieb die Notierungen von einem Allzeit-Hoch zum nächsten.
10.000 US-Dollar nur eine Frage der Zeit
Wenngleich wir uns kurzfristig zumindest eine "Verschnaufpause2 bei den Edelmetallen vorstellen können, sind wir der festen Überzeugung, dass Rhodium noch in diesem Jahr mindestens fünfstellig notieren wird. Insbesondere der gerade erst begonnene Boom der Auto-Industrie in China dürfte für eine tendenziell steigende Nachfrage sorgen. Wegen der bereits angesprochenen außerordentlichen Festigkeit kann Rhodium auch nicht durch andere Metalle substituiert werden. Oder anders ausgedrückt: Zu Rhodium-Zusätzen in Platin- und Palladium-Legierungen gibt es schlichtweg keine Alternative.
Abgesehen davon ist die Gewinnung des sündhaft teuren Edelmetalls sehr aufwendig und damit kostenintensiv. Das gilt vor allem für die südafrikanischen Minen. Dort wurde ein Großteil der erdnahen Vorkommen bereits abgebaut, so dass sich die "Objekte der Begierde" nur noch in großer Tiefe befinden. Außerdem ist der Reduktions-Prozess mittels Wasserstoff außerordentlich kostenintensiv. In Zeiten einer hohen Nachfrage können die steigenden Produktionskosten problemlos an die Abnehmer weitergegeben werden. Insofern dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis für eine Feinunze Rhodium mehr als 10.000 US-Dollar auf den "Börsen-Tresen" gelegt werden müssen.
Eingeschränkte Investitions-Möglichkeiten
Leider sind die Möglichkeiten, wie Investoren von diesem Trend profitieren können, ziemlich eingeschränkt. Rhodium wird direkt zwischen Produzenten und Abnehmern gehandelt. Börsen-Termin-Kontrakte existieren nicht und auf Grund der Enge des Markts ist es recht unwahrscheinlich, dass Rhodium jemals seinen Weg an die Börsen findet. Entsprechende Zertifikate, mit denen man unmittelbar auf Preisschwankungen bei dem Edelmetall setzen kann, wird es aller Voraussicht nach niemals geben. Somit bleibt nur der „Umweg“ über Aktien von Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind.
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