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Historischer Turnaround bei Uran-Preisen und -Aktien im Anmarsch

28.11.2014  |  Stephan Bogner (Rockstone)
- Seite 2 -
"Es gelten noch all diejenigen Einflussfaktoren im Markt, die wir verfolgen: Russisches Sanktionspotential, Conver-Dyn-US DOE Gerichtsverfahren und schrumpfendes Angebot. Aber was dies nachhaltig machen kann ist, dass Energieversorger mit dem Einkaufen beginnen, zusätzlich zu den kaufenden Händlern ("intermediaries") und Finanzinstitutionen. Der Handel ist noch immer recht dünn, jedoch hat sich die Tiefe der Kaufangebote/Bids jüngst stark verändert und die Verkäufer haben weniger Druck, verkaufen zu müssen.

Die Energieversorger müssen sowohl auf dem Spot-Markt als auch auf dem zeitlich versetzten Uranmärkten kaufen und sich Material im Besonderen für die 2017-2018-Periode sichern. Auch wenn sie für diese Periode noch ein wenig früh dran erscheinen mögen, so ist es einfacher das Management zum Kaufen zu überzeugen, wenn die Preise am Steigen sind und eben nicht flach seitlich tendieren. Wir haben immer gesagt, genau wie 2006-2007, dass wenn die Zeit der Verträge kommt ("contracting") und sich die Preise aufwärts bewegen, sie sich sehr schnell bewegen werden.

UxC, Cameco und andere sagen fortwährend, dass sich der Markt nun schon für so lange im Gleichgewicht befindet, sodass er nun enger wird und viele auf dem falschen Fuss erwischt werden. Exelon in den USA ist der grösste Kernkraftversorger im grössten Kernkraftwerksmarkt der Welt. Vor kurzem kaufte Exelon eine beträchtliche Uranmenge am Boden des Marktes. Da sie als erstes im Markt aktiv geworden sind, erhöhte sich das Kaufinteresse von anderen Kernkraftwerken wie Southern, Duke, Florida Light & Power, PSE&G Power und anderen. Und das alles nur in den USA."

Dundee bemerkte, dass Händler und Finanzinstitutionen zunehmend aktiv geworden sind. Macquarie akquirierte jüngst für 200 Mio. $ die Uranbestände von der Deutschen Bank, womit das Risiko eines Angebotsüberschusses im Markt eliminiert wurde. Gerüchten zufolge soll Macquarie seine Bestände zusätzlich erhöht haben und weitere Käufe sollen bevorstehen.

Darüberhinaus sind Nuklearhändler in den Markt gekommen, da offensichtlich viele beim schnellen Preisanstieg nervös geworden sind und Uranium Participation Corp. zu einem ernstzunehmenden Wettstreiter avanciert und ggf. Transaktionen glattstellen muss. Gemäss Dundee beinhaltet dies Gruppen wie Itochu und Traxys (Letztgenannter ist ein aktiver Käufer, der ihre Kunden absichert, falls die US-DOE-Quelle aufgrund dem Gerichtsprozess verloren geht; nächster Gerichtstermin ist Ende Dezember).

Minenanalyst David Sadowski von Raymond James sieht die Gründe für den jüngsten Uranpreisanstieg ("der grösste Tagessprung seit der intensiven Volatilität direkt nach Fukushima im März 2011") nicht nur in der Wiederinbetriebnahme japanischer Reaktoren, sondern vielmehr in "einem Wiederaufleben der Kaufabsichten von Energieversorgern - so haben wir gehört, dass mehrere Versorger im Markt sind und Angebot suchen." Sadowski fasst treffend die zugrundeliegenden Rahmenbedingungen für einen lebhaften Uranbullenmarkt, der sich am Aufwachen befindet, zusammen:

"Die Rückker der Versorger - Zeichen des Bodens:

• Zahlreiche Industriekontakte haben angedeutet,dass wir 2015 eine neue Vertragswelle erleben werden.

• Das ist wichtig, weil Versorger seit Ende 2012 meist nicht mehr im Markt waren (es gab nur wenige Vertragsabschlüsse) - einer der Hauptursachen, weshalb der Preis von Mitte-40 US$s auf 28 US$/lb absackte.

• Mehr Käufe mit Japan anstatt Marktüberschwemmungs-
risiken, kombiniert mit reduziertem Spot-Angebot, sollten den Markt in die Enge treiben ("squeeze the market") und weiterhin Druck auf höhere Preise ausüben.

• Jüngste Reduzierungen des Spot-Angebots:

- Kasachstan: für das 3. Quartal wurde einen Produktionseinbruch im Vergleich zum Vorjahr verbucht; für das erste Mal seit vielen Jahren.

- Usbekistan schliesst langfristige Verträge mit China und Indien ab, sodass weniger Material in den Spot-Markt fliesst.

- Die Schliessung von Paladin’s Kayelekera Mine.

- China’s 25% Abnahmevertrag ("off-take agreement") mit Paladin’s Langer Heinrich Mine.

- Die Insitu-Recovery (ISR) Minen in den USA reduzierten ihren Output.

- Rio Tinto (Rössing und Ranger Minen) und BHP (Olympic Dam Mine) - beide typischerweise grosse Verkäufer im Spot-Markt - förderten im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger.

- Und UPC (Uranium Participation Corp.) kauft weiterhin im Spot-Markt und nahm jüngst eine 200 Mio. $ Fazilität in Anspruch, damit wesentlich mehr gekauft werden kann.

• Erinnern Sie sich: Der Spot-Preis kann extrem schnell ansteigen, weil es ein derat kleiner Markt ist (nur etwa 40 Mio. Pfund/Jahr Volumen) - in der Vergangenheit haben wir monatliche Sprünge von über 10 US$/lb gesehen - und erst seit kurzem zeigen Uran-aktien eine starke Korrelation mit dem Spot-Preis.




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