Agrar: Klimatische Bedingungen treiben Preise für Kaffee und Kakao


Während die Energie Futures mit einer Ausnahme negative Vorzeichen präsentierten, lieferten die Futures im Agrarbereich Ergebnisse zwischen 0% (O-Saft) und knapp 6% (Arabica Kaffee), was in Bezug auf die beobachteten Rohstoffe allerdings noch nicht die Spitze der abgelaufenen Handelswoche markierte: Sowohl Edel- als auch Industriemetalle legten - abgesehen von Gold - zwischen gut 2% (Silber) und 8,55% (Zink) zu.

Kaffee Future nach Lagerdaten deutlich fester
Nachdem die ICE (vormals NYBOT) von sinkenden Arabica Vorräten der Lagerhäuser in New York, New Orleans, Miami, Antwerpen und Hamburg berichtete, sprang der Future in der Spitze mit 139,5 USc knapp über das bisherige Jahreshoch und notiert fast auf dem Jahreshoch 2007 (140,5 USc im Oktober). Neben den Lagerdaten stimuliert auch die anhaltende US-Dollarschwäche, da sich so die Einkaufskonditionen für Nicht-Dollarländer verbessern, was die Nachfrage tendenziell erhöht. Nach ersten Prognosen könnte der Anbau von Kaffee in Brasilien (dem größten Produzenten der Welt) durch sehr trockenes Wetter von Juli bis Oktober beeinträchtigt werden, so dass die kommende Ernte u.U. unterdurchschnittlich ausfällt.

Kakao Future auf dem höchsten Stand seit Mai 2003
Auch der Kakao Future an der LIFFE in London verabschiedete sich mit einem beeindruckenden Gewinn von über fünf Prozent aus der Woche. Preis treibend wirkten sich hier v.a. Nachrichten über zu trockenes und zu heißes Wetter in Ghana und der Elfenbeinküste aus, wo immerhin fast 70% der Kakaobohnen produziert werden. Mit dem nahen Ende der Haupternte drohen nun sowohl bezüglich der Menge als bezüglich der Qualität Probleme mit der nachfolgenden Zwischenernte. Mit Blick über die Saisonalität des aktuellen Erntezyklus hinaus dürften sich auch mehr Fonds bzw. spekulative “Performancejäger“ unter den Käufern finden, denn die aktuellen Kurse liegen auf einem technisch spannenden Niveau: Sie liefern den Ausbruch aus einem Trendkanal seit 2004 und den Sprung über ein seit 1994 nur einmal nach oben durchbrochenes Plateau dar (siehe Rubrik “Traders’ View“).

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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