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Silber: Wie geht es von hier aus weiter? - Prognosen der Société Générale

24.05.2014  |  GoldSeiten
In den letzten zwei Monaten notierte Silber nahezu kontinuierlich zwischen 19,00 USD und 20,00 USD. Mit Ausnahme des Zeitraums von Mitte Februar bis Mitte März blieb der Preis des Edelmetalls sogar seit Mitte November in einer Kursspanne zwischen 19,00 USD und 20,50 USD gefangen.

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Angesichts dieser relativen Ruhe stellt sich selbstverständlich die Frage, was als nächstes zu erwarten ist - Konsolidierung? Weitere Verluste? Oder ist dies womöglich der Beginn einer Trendwende? Dieser Frage hat sich die französische Großbank Société Générale in ihrer jüngsten Einschätzung zugewendet.


Die Fundamentaldaten

Die jüngste Ausgabe der World Silver Survey von Thomson Reuters GFMS hat gezeigt, dass die globale physische Silbernachfrage im vergangenen Jahr mit 1.081 Mio. Unzen einen neuen Rekord erreichte. Allein gegenüber 2012 ergab sich ein Anstieg um immerhin 13%, obgleich die industrielle Nachfrage mit 586,6 Mio. Unzen vergleichsweise niedrig ausfiel und, mit Ausnahme von 2009, das niedrigste Level seit mehr als einem Jahrzehnt erreichte.

Grund für den Anstieg der globalen Silbernachfrage war damit der erhebliche Zuwachs bei der Nachfrage nach Barren und Münzen, die im Jahresvergleich um 76% zulegte. Dabei wurde mit 127,2 Mio. Unzen doppelt so viel Silber in Form von Barren erworben als noch ein Jahr zuvor. Die Münz- und Medaillenkäufe wiesen mit insgesamt 118,5 Mio. Unzen zugleich ein Plus von 38% auf.

Zusätzlich zu den physischen Investments leistete auch das Wachstum in der Schmuck- und Silberwarenindustrie einen nicht unerheblich Beitrag für die gesamte physische Silbernachfrage im vergangenen Jahr.

Gleichzeitig war beim Angebot von Altsilber ein signifikanter Rückgang um 24% zu verzeichnen, der nur zum Teil durch eine erhöhte Minenproduktion ausgeglichen werden konnte, die mit 819 Mio. Unzen 3,4% über dem Vorjahresergebnis lag. Damit erreichte Silber 2013 mit 113,3 Mio. Unzen das größte Angebotsdefizit seit 2008.


Die weiteren Aussichten für Silber

Dennoch ist es nach Ansicht der französischen Großbank aktuell noch zu früh, um von einer Trendwende beim Silberpreis zu sprechen. Auch die Erwartung, das Edelmetall werde weiterhin über einen längeren Zeitraum in seiner Kursspanne gefangen bleiben, werde angesichts der üblichen Volatilität dessen Natur nicht gerecht.

Einen wichtigen Faktor lasse der Bericht von Thomson Reuters GFMS schließlich außer Acht: Die Silberverkäufe auf dem OTC-Markt. Nach signifikanten Verkäufen im vergangenen Jahr rechnen die Analysten auch für 2014 und darüber hinaus mit weiteren Verkäufen, die den Preis des Edelmetalls weiterhin nach unten ziehen.

Zudem könnte eine weitere Lockerung oder gar Aufhebung der Goldimportbeschränkungen Indiens, wie man sie nun nach den jüngsten Wahlen erwartet, zu rückläufigen Silberkäufen führen. Genau diese jedoch hatten den Silberpreis im vergangenen Jahr vor einem stärkeren Rückgang bewahrt.

Zuletzt sei außerdem festzuhalten, dass der Silberpreis mit einem Schnitt von 23,79 USD im Jahr 2013 die Cashkosten der primären Silberminen, die bei durchschnittlich 9,27 USD lagen, weit überstieg. Niedriger noch lagen die Kosten beim Abbau von Silber als Beiprodukt, was in der Folge bedeutet, dass selbst bei einem weiteren Rückgang des Silberpreises nicht mit einer Reduzierung der Produktion zu rechnen sei.


Die Preisprognosen der Société Générale

Obgleich in den vergangenen Monaten eine positive Entwicklung mit Blick auf die Stimmung der Investoren spürbar war, die vor allem auf die Spannungen in der Ukraine zurückzuführen ist, glauben die Analysten der französischen Großbank nicht daran, dass sich diese Entwicklung längerfristig fortsetzt.

Das Tapering in den USA und die möglicherweise Mitte 2015 erfolgende Erhöhung der Zinssatzerhöhung dürften sich negativ auf die Edelmetalle auswirken, indem sich Investoren wieder vermehrt Anlageklassen wie den Aktien zuwenden. Gleichzeitig werde Silber aufgrund seiner Verwendung in der Industrie unter der weiteren Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den Schwellenländern leiden.

Für die kommenden Jahre sagt die französische Großbank dem Silberpreis daher einen weiteren Rückgang voraus. Konkret rechnet sie für 2014 mit einem Durchschnittspreis von 19,00 USD, wobei bis zum Ende des Jahres ein Preis von 17.00 USD erreicht werden soll, gefolgt von einem Durchschnittspreis von 18,00 USD im kommenden Jahr.


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