Wie geht es weiter mit den Edelmetallen? - Prognosen der Société Générale


Anhaltende Streiks in Südafrika und ausbleibende Preisreaktionen
16 Wochen dauern die Streiks bei den südafrikanischen Minen nun bereits an, die sich selbstverständlich negativ auf das Angebot, insbesondere mit Blick auf Platin, auswirken. Es bestehe jedoch zunehmend Hoffnung, dass sich der Streik beim drittgrößten Platinproduzenten der Welt, Lonmin, einem Ende nähert, so die Analysten.
In seinen Quartalsergebnissen teilte Lonmin vergangenen Montag mit, dass die Verarbeitung aufgrund der Bestreikung mit 500.000 Tonnen ganze 82% hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurückblieb. Die Platinverkäufe gingen im Jahresvergleich um 41% zurück und beliefen sich auf 128.871 Unzen, die gesamten PGM-Verkäufe lagen mit 301.658 Unzen 25% niedriger.
Ein entscheidender Faktor jedoch bestehe laut Angaben der Société Générale in den vorhandenen PGM-Beständen, darunter auch denen der Produzenten selbst. So hatte das Forschungsinstitut Thomson Reuters GFMS in seiner jüngsten Studie dargelegt, dass die Platinbestände im Vorfeld der Streiks im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind. Diese konnten bis dato dazu genutzt werden, die Nachfrage zu bedienen, wodurch eine entsprechende Preisreaktion auf die Streiks bislang mehr oder minder ausblieb.
Nach Ansicht der französischen Großbank seien weitere Produktionseinbußen jedoch mehr als wahrscheinlich, selbst dann, wenn die Streiks bald ein Ende finden sollten. Im Bericht von Thomson Reuters etwa heißt es, dass bislang mehr als 600.000 Unzen Platin verlorengegangen seien, und dass nach der Beendigung der Streiks einige Zeit, womöglich sogar mehrere Monate, vergehen werden, ehe vorherige Produktionslevel erreicht werden können. Thomson Reuters rechnet daher mit weiteren Produktionseinbußen von 300.000 Unzen Platin. Bei Palladium schätzt man den gesamten Verlust auf 450.000 Unzen.
Zwar könne ein Ende der Streiks laut der französischen Großbank zu einer kurzfristigen bärischen Reaktion führen, doch würde das Angebotsdefizit bei Platin und Palladium zu deutlich steigenden Preisen führen. Für Palladium sagen die Analysten aufgrund der Käufe bei den ETFs und der zunehmenden Verwendung des Metalls für Autokatalysatoren sogar einen Rekordpreis noch in diesem Jahr voraus.
Preisvorhersagen der Société Générale
Gold: Die Analysten rechnen nach wie vor mit einem weiteren Rückgang beim Goldpreis, der nach 1.270 USD im ersten Quartal bis Ende des Jahres schrittweise zunächst auf 1.200 und 1.150 und schließlich 1.100 USD sinken werde. Diese Entwicklung setze sich nach Ansicht der Experten auch im kommenden Jahr fort. Nach im Schnitt 1.180 USD im Jahr 2014 soll der durchschnittliche Preis 2015 auf 1.075 USD zurückgehen.
Silber: Bei Silber zeigen sich die Analysten ebenfalls von ihrer pessimistischen Seite. Hier prognostizieren sie einen vierteljährlichen Rückgang um 1,00 USD, wodurch der Preis des weißen Metalls bis Ende des Jahres 17,00 USD erreichen würde. Erst für das zweite Quartal kommenden Jahres rechnet die Großbank mit einem Anstieg des Silberpreises. Dennoch soll einem Jahresdurchschnitt von 19,00 USD in diesem Jahr im kommenden Jahr ein niedrigerer Durchschnittspreis von 18,00 USD folgen.
Platin: Im Hinblick auf den Platinpreis sind die Experten jedoch deutlich optimistischer. Deren Prognose zufolge soll hier ein Anstieg auf 1.500 USD im zweiten, 1.550 USD im dritten und schließlich 1.600 USD im vierten Quartal erfolgen. Im Anschluss an die 1.520 USD, welche die Société Générale für 2014 voraussagt, soll der Preis 2015 auf durchschnittlich 1.600 USD steigen.
Palladium: Geht es nach Ansicht der Analysten, so wird Palladium noch in diesem Jahr die 800-USD-Marke erreichen. Von 760 USD im zweiten Quartal soll der Preis des Edelmetalls vierteljährlich um 20 USD zulegen. Im Schnitt rechnen die Experten mit einem Preis von 770 USD im Jahr 2014, gefolgt von 800 USD im Jahr 2015.
Den vollständigen englischsprachigen Bericht der Société Générale können Sie hier einsehen.
© Redaktion GoldSeiten.de