Charttechnik: Baumwolle-Future testet den ehemaligen Widerstand

Mitte Januar sprang der Baumwolle Future über den Widerstandsbereich bei ca. 70,5 USc und notierte jenseits der 72 USc schnell auf dem höchsten Stand seit knapp drei Jahren. Die anschließende Korrektur mit einem “Setzer“ von oben auf dem ehemaligen Widerstand stellt aus technischer Perspektive einen typischen Kursverlauf dar, der erst einmal nichts an der bullishen Einschätzung aufgrund des Ausbruchs nach oben ändert.
Die zweite Konsolidierungsphase nach dem erneuten Kursanstieg bis knapp unter das kurzfristige Hoch erfolgt nicht so häufig und bedarf der genaueren Betrachtung. Sobald ein Close unterhalb der betreffenden Trendlinie erfolgt, überwiegen die Belastungen, aber knapp oberhalb dieser Linie hängen eventuelle Positionen von der Indikatorenverfassung, der Volumenentwicklung und dem Tradingstil bzw. dem Chance-Risiko-Profil ab. Im aktuellen Fall droht bei einem bearishen Rebreak per daily Close ein Rückfall auf das bisherige Jahrestief bei knapp 67 USc, während bei einem weiteren Schub nach oben das nächste große Ziel mit Blick über den Tag hinaus erst bei 84,8 USc wartet (Zwischenhoch 2003).

Bei den Indikatoren ergibt sich kein einheitliches Bild, denn der MACD läuft zur Zeit noch ohne Schnitt weiter aufwärts, aber die Slow Stochastics zeigen eine bearishe Divergenz und fallen deutlich in die neutrale Zone zurück. Der RSI zeigt zwar keine Divergenz, hat aber ebenfalls belastend in der überkauften Zone gedreht - in der Zusammenfassung ergibt sich so bestenfalls ein neutrales Bild. Bei der Volumenentwicklung sieht es dagegen wieder bullisher aus, denn zum Ausbruch stiegen die Umsätze an, während sie in den Konsolidierungsphasen unspektakulär abflauen.
Fazit: Ohne Position bietet das Niveau unter 70 USc eine Tradinggelegenheit mit attraktivem Chance-Risiko-Profil auf der Longseite. Defensivere Trader warten eine erneute Drehung nach oben und die Überwindung von 73,0 USc per Close ab, bevor sie long gehen (Stop in beiden Fällen bei Close unter 70 USc). Und vorhandene Longs müssten ebenfalls erst reduziert werden, wenn die genannten
70,0 USc per Close fallen.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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