Die Spekulanten alleine können für das enorm hohe Preisniveau am Ölmarkt nicht verantwortlich gemacht werden. Die Euphorie der nichtkommerziellen Händler hat seit Anfang November nachgelassen, doch der Ölpreis verharrt im Bereich von über 95 US-Dollar pro Barrel.
2. Fundamentale Faktoren
Die derzeitigen Ölpreisniveaus sind durch Fundamentaldaten nicht zu rechtfertigen. Dies ist auch die Meinung der OPECLänder, die bei ihrem Treffen am 5. Dezember die offizielle Förderquote unverändert ließen. In der Begründung hieß es, der Markt sei weiterhin ausreichend mit Rohöl versorgt, und die Öllager befänden sich auf einem komfortablen Niveau, daher bestehe kein Bedarf für eine höhere Produktion.
Erste Äußerungen lassen aber vermuten, dass beim nächsten OPEC-Treffen im Februar eine Ausweitung der Fördermengen nach dem jetzigen Stand der Dinge durchaus vorstellbar wäre. Derweil nimmt das weltweite Ölangebot seit einigen Monaten zu. Im November stieg die Ölproduktion global im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Mio. Barrels. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies ein Plus an Produktion von 5 %. Die weltweite Nachfrage scheint hingegen im vierten Quartal bislang stärker zu sein als erwartet. Hierauf deuten die Ölvorräte sowohl in den USA als auch in den OECD-Ländern hin, die derzeit recht schnell schrumpfen.
Während in den OECD-Ländern die Rohöllager noch weit überdurchschnittlich gefüllt sind, rutschten die US-Vorräte zuletzt unter den 5-Jahresdurchschnitt. Vor allem aufgrund der sich abkühlenden Konjunktur in einigen großen Wirtschaftsräumen der Welt erwarten wir für die kommenden Monate jedoch eine Abschwächung der Nachfragedynamik.
3. Unsere Meinung
An der Preisfront ist bislang keine nachhaltige Entspannung zu sehen. Wir rechnen aber damit, dass dies in den kommenden Monaten der Fall sein wird. Wir sehen den Ölpreis in den nächsten Monaten in Richtung fundamental gerechtfertige Niveaus um die 75 US-Dollar fallen. In den Sommermonaten dürfte er vorübergehend ansteigen, um das Jahr 2008 wieder im Bereich von 75 US-Dollar zu beenden.
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