Eine der mir in den letzten Monaten meist gestellten Fragen war: Welche Möglichkeiten gibt es, in Uran zu investieren? Fast schon gebetsmühlenartig musste ich dann immer erläutern, dass es keine Derivate gibt, mit denen man direkt auf Preisveränderungen bei dem ´´strahlenden´´ Metall ´´wetten´´ kann. Grund: Uran-Futures, die den Emittenten als Absicherung hätten dienen können, waren bislang Fehlanzeige. Somit blieb nur der ´´Umweg´´ über Aktien bzw. Aktien-Basket-Zertifikate. Damit könnte nun jedoch bald Schluss sein.
Uran-Futures im ´´Anmarsch´´!
Die New York Mercantile Exchange (NYMEX) hat angekündigt, dass ab dem 7. Mai ein Uran-Future gehandelt werden kann. Grundsätzlich begrüße ich diesen Schritt auf jeden Fall. Denn für mich war es ehrlich gesagt ein Unding, dass ein so wichtiger Rohstoff wie ´´Yellow Cake´´ nicht an den Terminmärkten präsent war.
Was aber bedeutet dieser Schritt für die weitere Preisentwicklung bei Uran? In Anbetracht der derzeit herrschenden Euphorie erwarte ich erst einmal weitere Kurszuwächse. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden sich einige Fonds aggressiv mit Uran-Kontrakten eindecken. Durch diese spekulative Zusatznachfrage dürfte die Uran-Hausse in ein neues Stadium eintreten.
Längerfristig ist allerdings Vorsicht geboten: Immerhin ist nicht auszuschließen, dass der ´´künstliche Run´´ zu einer gefährlichen ´´Spekulationsblase´´ führt. Ich für meinen Teil werde zumindest die Struktur der ´´Commitment-of-Traders-Daten´´ (CoT) genau im Auge behalten. Dumm nur, dass es am Anfang in dieser Hinsicht keine historischen Vergleichswerte gibt. Das macht es ziemlich schwierig zu beurteilen, wann Extrem-Niveaus erreicht sind.
Kommen auch Derivate?
Privatanleger dürfte aber vor allem interessieren, ob auch (Turbo)-Derivate auf den Uranpreis auf den Markt kommen. Meiner Meinung nach stehen die Chancen hierfür nicht schlecht. Schließlich befinden sich die Emittenten diesbezüglich in einem gewissen ´´Zugzwang´´, weil sich bestimmt keiner nachsagen lassen will, er habe den Megatrend ´´verschlafen´´. Allerdings ist derzeit noch nicht abzusehen, wie liquide der Uran-Terminmarkt sein wird.
Sollte dieser entgegen meiner Erwartung überaus ´´eng´´ sein, könnte es entweder gar keine Hebelprodukte oder nur welche mit einem inakzeptabel hohen Spread geben. Bei allem Verständnis für den Wunsch vieler Investoren, sobald wie möglich mit Hebelwirkung auf steigende Uranpreise setzen zu wollen, sollten Sie nichts überstützen und die kommenden Angebote zuvor auf ´´Herz und Nieren´´ prüfen.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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