Charttechnik: Achterbahnfahrt der Bleipreise


Kurzfristig stehen die Zeichen weiter auf Minus
Im dritten Quartal 2003 erwachte der Bleipreis (cash) aus einem fünfjährigen Dornröschenschlaf und verdoppelte sich binnen weniger Monate von 466 USD/Tonne auf knapp 1.000 USD/Tonne. Nach einem gescheiterten Ausbruchversuch begann erst im Sommer 2006 der nächste scharfe Rallyeschub, der im Oktober 2007 zu einem neuen Allzeithoch bei knapp 4.000 USD/Tonne führte. Die Anschlusskonsolidierung verlief so scharf, dass bereits jetzt das erste große Fibonacci Retracement bei gut 2.600 USD/Tonne erreicht ist. Damit gerät wieder der bereits 2002 initiierte ehemalige Trendkanal in Reichweite, dessen Widerstandslinie aktuell bei ca. 2.470 USD/ Tonne verläuft und zuletzt zum Jahresbeginn den Anstieg der Kurse gebremst hat. Weitere Unterstützungsmarken warten darunter bei gut 2.200 USD/Tonne (50%iges Fibonacci Retracement), ca. 2.100 USD/Tonne (Bollinger MA) sowie bei knapp 1.800 USD/Tonne (letztes Fibo und Zwischenhochs aus dem vierten Quartal 2006).
Jegliche Wendepunkte oberhalb von 2.200 USD/Tonne wären als trendbestätigend im bullishen Sinn einzustufen und würden damit wieder die Hürden bei 3.518 USD/Tonne (Zwischenhoch aus dem Juli) und 3.989 USD/Tonne (Allzeithoch) in den Fokus rücken. Bei den Indikatoren sorgt ein scharfer Einbruch - bzw. eine deutliche Einengung beim daily MACD – für den Abbau der Überhitzung, ohne dass bisher irgendwo Targets oder gar ein Wendeverdacht erkennbar sind. Kurzfristig lautet daher die Devise: trendfolgend weiter short bleiben. Ohne erkennbare Zeichen von Gegenwehr bergen antizyklische Longs derzeit ein sehr hohes Risiko, aber nach einem Wertverlust von über 30% in acht Wochen sollten die schärfsten Moves mittlerweile abgehakt sein und sowohl die Unterstützungslevels als auch die Kursbewegungen auf Tagesbasis für antizyklische Tradingchancen zumindest unter Beobachtung bleiben.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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