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Oil Markets Monthly

31.08.2012  |  Sintje Boie (HSH Nordbank)
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Die Benzinlagerbestände sind über die letzten Wochen erneut gesunken, so dass diese mit 201,2 Mio. boe unverändert unterhalb ihres Durchschnitts der vergangenen Jahre notieren. Im Vergleich zu ihren im Mai gesehenen Jahrestiefstständen ist die Lücke zu einem saisonüblichen Niveau aber derzeit geringer. Die vergleichsweise hohe Raffinerieauslastung macht sich entsprechend bislang noch unzureichend bei den Benzinlagerbeständen bemerkbar.

Die Destillatelagerbestände konnten mit 126,1 Mio. boe zumindest moderat zulegen. Nichtsdestotrotz notieren die Lagerbestände weiterhin deutlich unterhalb ihres 5-Jahres-Durchschnitts, womit sichauch hier kaum Auswirkungen der hohen Auslastung der Raffinerien zeigen.

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Fundamentale Perspektiven am Ölmarkt: Kaum Nachfragewachstum


Nach Aussage der International Energy Agency (IEA) kann erst einmal nicht an das Wachstum der Ölnachfrage vor der Finanzmarktkrise 2008/2009 angeknüpft werden. Hintergrund dessen ist die vergleichsweise schwache Entwicklung der Weltwirtschaft. So dürfte die Ölnachfrage 2012 nur um 0,9 Mio. bpd auf 89,6 Mio. bpd zulegen; auch 2013 ist nur mit einem moderaten Zuwachs von 0,8 Mio. bpd auf 90,5 Mio. bpd zu rechnen.

Mit den geschätzten Nachfrageniveaus befindet sich die IEA im Vergleich zur Energy Information Administration (EIA) oder der OPEC aufgrund einer höheren Basis schon am oberen Ende der Prognosewerte. Nach Meinung der EIA sollte sich die Ölnachfrage bis 2013 auf 89,7 Mio. bpd steigern, die Opec gibt ein Niveau von 89,5 Mio. bpd an, wobei sich die Nachfragesteigerungen in absoluter Betrachtungsweise in einer ähnlichen Größenordnung belaufen. Am stärksten erhöht sich die Ölnachfrage laut IEA in Asien und im Nahen Osten, während die Nachfrage aus den OECD-Ländern rückläufig ist.

Die Nicht-OPEC-Länder können ihr Ölangebot 2012 nach Prognose der IEA um 0,4 Mio. bpd auf 53,2 Mio. bpd ausweiten, 2013 ist sogar noch einmal ein höherer Zuwachs von 0,7 Mio. bpd auf 53,9 Mio. bpd zu erwarten. Die EIA rognostiziert für 2013 ein ähnliches Niveau - insgesamt ist ihre Einschätzung jedoch als wesentlich optimistischer zu bewerten, da sie von einer niedrigeren Basis startet.

Die OPEC weist für 2013 sogar ein noch geringfügig höheres Ölangebot für alle Nichtmitgliedsstaaten aus. Unter Berücksichtigung der NGLs (Natural Gas Liquids) kommt die IEA zu einem "call onOPEC" leicht oberhalb der 30,0 Mio. bpd sowohl für 2012 als auch für 2013. Die OPEC siedelt die notwendige Förderung der OPEC-Länder mit rund 30,0 Mio. bpd etwas niedriger an, während die EIA den Bedarf an das Kartell für die Jahre 2012 und 2013 mit 30,8 Mio. bpd deutlich höher einstuft.

Zur Einordnung: Im Juli lag die Förderung der OPEC nach Angaben der IEA bei 31,4 Mio. bpd. Damit wurde das vom Kartell seit Januar 2012 angestrebte Ziel von 30,0 Mio. bpd wesentlich überschritten. Das ist darauf zurückzuführen, dass einige OPEC-Länder - insbesondere Saudi-Arabien - im Zuge der Verschärfung des Atomkonflikts mit dem Iran ihr Ölangebot erhöht haben, um mögliche Angebotsengpässe zu kompensieren. Dies übersteigt derzeit noch deutlich die rückläufige iranische Förderung, womit das Angebot der OPEC insgesamt zulegt. Die beschriebene Entwicklung zeigt aber auch, dass der zukünftig an das Kartell gestellte Ölbedarf keinProblem darstellt.


© Sintje Diek
Economics & Research

Quelle: HSH Nordbank AG





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