Oil Markets Monthly

Die höhere Raffinerieauslastung wirkt sich nun auch langsam auf die Destillatelagerbestände aus, die sich im Laufe des letzten Monats auf 125,2 Mio. boe erhöht haben. Nichtsdestotrotz sind die Destillatelager weiterhin auf erschreckend niedrigem Niveau und liegen deutlich unterhalb ihres Durchschnitts der vergangenen fünf Jahre.

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Atomkonflikt mit dem Iran: Verhandlungen in der Sackgasse
Die UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland (5+1-Gruppe) auf der einen Seite und der Iran auf der anderen Seite sitzen seit April wieder am Verhandlungstisch. Doch die bisherigen Gespräche haben keine konkreten Ergebnisse und damit keinen Durchbruch bei der Lösung des Atomkonfliktes erbracht. Im Juli waren nochmals Gespräche auf niedrigerer diplomatischer Ebene angesetzt worden, doch auch diese sind ohne
Einigung auf ein gemeinsames zukünftiges Vorgehen beendet worden. Damit zeichnet sich immer stärker ab, wie schwierig es ist, einen Kompromiss für den Konflikt zu finden. Denn beide Seiten sind derzeit noch nicht bereit, Zugeständnisse zu machen.
Die 5+1-Gruppe dürfte sich dieses Mal aber nicht abspeisen lassen, ohne substantielle Ziele erreicht zu haben, während der Iran keine Regung zeigt, dem Westen entgegenzukommen. Entsprechend wird es darauf ankommen, möglichst zeitnah doch noch Ansatzpunkte für eine diplomatische Lösung des Konfliktes zu finden. Denn das Zeitfenster für eine solche Einigung dürfte nicht ewig offen stehen. Der Westen erhofft sich, dass die gegen den Iran eingeleiteten Sanktionen Wirkung zeigen und das Land zum Einlenken bewegen.
Die iranische Wirtschaft hat unter den verschiedenen Sanktionen in den vergangenen Wochen zunehmend gelitten, was den Druck auf Teheran, eine Einigung zu erzielen, erhöht haben dürfte. So ist zum Beispiel das von der EU Anfang des Jahres beschlossene Ölembargo gegen den Iran offiziell zum 1. Juli in Kraft getreten. In den nächsten Wochen dürfte sich daher zeigen, wie groß das Interesse der beiden Verhandlungsparteien an einer Lösung des Konfliktes tatsächlich ist.
Die Zahlen zur iranischen Ölförderung verdeutlichen den Einfluss der Sanktionen. Nachdem die Produktion schon zu Jahresanfang kontinuierlich leicht zurückgegangen ist, hat sich diese Tendenz zuletzt fortgesetzt. Nach aktuellen Zahlen der International Energy Agency (IEA) betrug die Ölförderung des Irans im Juni 3,2 Mio. bpd, nach noch 3,45 Mio. bpd zum Jahresende 2011. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Wochen wohl auch noch weiter fortsetzen.
Die Gesamtproduktion der OPEC war im Juni mit 31,8 Mio. bpd allerdings kaum niedriger als in den Vormonaten, da vor allem Saudi-Arabien angesichts möglicherweise entstehender Angebotsengpässe seine Förderung erhöht hat. Das Land hat laut IEA im vergangenen Monat 10,15 Mio. bpd gefördert, das höchste Niveau seit mehr als dreißig Jahren. Das Kartell überschreitet seit Jahresanfang sein auf 30,0 Mio. bpd festgelegtes Förderziel deutlich.
© Sintje Boie
Volkswirtschaft & Research
Quelle: HSH Nordbank AG
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