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Oil Markets Weekly

02.10.2007  |  Andy Sommer
Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise hielten sich in der vergangenen und recht ereignislosen Woche auf konstant hohem Niveau. Brent kletterte im Donnerstags-Handel über die 80 USD-Marke, notierte am Freitag infolge von Gewinnmitnahmen jedoch wieder um die 79 USD. Die US-Sorte WTI hatte ihren Höchststand in der zurückliegenden Woche bei 82,88 USD. Eine 30%-Rallye in diesem Jahr hatte WTI zuvor ein Allzeithoch bei 83,90 USD markieren lassen.

Die stark steigenden Kurse für Rohöl haben erneut Ängste geschürt, wonach sich die hohen Energiekosten kombiniert mit der Hypothekenkrise negativ auf das US-Wirtschaftswachstum auswirken könnten. Andererseits führen immer wieder aufkeimende politische Ängste in Brennpunkten wie Nigeria und dem Iran zu einer weltweiten Sorge über mögliche Lieferengpässe. Weitere Gründe für einen hohen Ölpreis sind die zunehmende Sorge über weitere Stürme in der noch bis Ende November gehenden Hurrikan-Saison, der schwache Dollar sowie weitere Lagerbestandsabbauten während des bevorstehenden Winters.

Wir halten an unserer Sichtweise fest, dass der starke Anstieg der Ölpreise in den vergangenen Wochen in diesem Ausmaß nicht gerechtfertigt ist. Zwar verschärft sich die fundamentale Situation mit Blick auf die Angebots- und Nachfrage- Prognosen für das vierte Quartal. Die Bereitschaft der OPEC, dem Markt früher als bislang erwartet mehr Öl zur Verfügung zu stellen, und die u.E. weiterhin bestehenden Unsicherheiten bezüglich der US-Konjunktur (und damit der US-Energienachfrage) begrenzen jedoch den Aufwertungsbedarf. Wir gehen daher von einem Halten der 80 USD-Marke als obere Begrenzung unserer kurzfristigen Preis-Range für Brent aus und können uns im Zuge von Gewinnmitnahmen und einer kurzfristig rückläufigen Raffinerienachfrage sogar einen recht deutlichen Rücksetzer vorstellen.

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US-Lagerbestände

In der vergangenen Woche sind die US-Rohöl-Vorräte überraschend gestiegen. Die Prognosen gingen von einem Rückgang der US-Lagerbestände aus. Die Importe sind um 637 Tsd. bpd auf 10,4 Mio. bpd angestiegen; die Raffinerieauslastung ging um 2,7 Prozentpunkte auf 86,9% zurück. Dies ist der niedrigste Stand seit März dieses Jahres. Die vorstehenden Gründe führten insgesamt zu einer Zunahme der Rohöl-Bestände auf 320,6 Mio. boe, was einem Zuwachs von 1,8 Mio. boe zur Vorwoche entspricht.

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Im Vergleich zum Vorjahr sind die Rohöl-Bestände um 4,15 Mio. boe gefallen (-1,3%); zum 5-Jahres-Durchschnitt liegen die Vorräte allerdings noch 28,14 Mio. boe (9,6%) im Plus.

Die Benzin-Vorräte kletterten um 0,6 Mio. boe auf 191,4 Mio. boe, was insbesondere den typischen Nachfrageeinbruch nach dem Ende der Driving Season widerspiegelt.

Die Destillate-Bestände setzten ihren für diese Jahreszeit typischen Aufwärtstrend fort und haben wie bereits in der Vorwoche um weitere 1,6 Mio. boe zugelegt, so dass sich die Vorräte auf derzeit 137,1 Mio. boe belaufen. Im Bereich Heizöl konnten die Lagerbestände um 0,7 Mio. boe zulegen und 44,0 Mio. boe zu den gesamten Destillate-Beständen beitragen. Die Marktteilnehmer dürften diese Produktkomponente weiterhin im Auge behalten, da die Heizöl-Bestände aktuell noch immer ein Defizit gegenüber dem Vorjahr von gut 31% aufweisen und die Heating Season bevorsteht. Wir rechnen jedoch für die kommenden Wochen mit weiter steigenden Vorräten.

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© Andy Sommer
Economics & Research

Quelle: HSH Nordbank AG





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