Investment-Chance Ölsand


Am Ölmarkt dominierten in den letzten Wochen wieder einmal die Versorgungsängste und trieben die Notierungen des "schwarzen Goldes" auf neue Allzeit-Hochs. Einige Experten sehen den Kampf um die letzten Tropfen bereits in vollem Gange. Auch wenn ich sicherlich nicht zu den erklärten "Öl-Bären" gehöre, rechne ich keineswegs damit, dass uns der "Schmierstoff der Weltwirtschaft" allzu schnell ausgehen wird. Grund für meinen diesbezüglichen Optimismus ist der reichlich vorhandene Ölsand.
Gewaltige Vorkommen
Immerhin belaufen sich die aus Ölsand möglicherweise zu extrahierende Mengen an Erdöl seriösen Schätzungen zufolge auf 1,7 Billionen Barrel. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass die vorhandenen Ölsand-Vorkommen selbst bei einem angenommenen jährlichen Wachstum des globalen Öl-Bedarfs von drei Prozent ausreichen, um die Welt noch bis ins Jahr 2049 mit dem "schwarzen Gold" zu versorgen. Im Gegensatz zu den traditionellen Öl-Vorkommen befinden sich die bedeutendsten Ölsand-Lagerstätten in politisch verhältnismäßig stabilen Regionen wie Kanada und Venezuela, wobei man diese Aussage bei dem letztgenannten Staat relativieren muss. So soll der nördliche Nachbar der Vereinigten Staaten über mindestens ein Drittel der weltweit bekannten Ressourcen verfügen. Für die westlichen Industrie-Nationen ist diese Tatsache von überragender Bedeutung. Schließlich stellt Ölsand damit einen gangbaren Weg dar, sich von den unsicheren Lieferanten im Nahen Osten und Afrika zu emanzipieren.
Rentabilität langfristig gesichert!
Die Förderkosten bei Ölsand liegen deutlich höher als bei herkömmlichen Ölfeldern, weil das zunächst minderwertige Öl in einem aufwendigen und teuren Reinigungsprozess gesäubert werden muss. Aktuell liegen die durchschnittlichen Förderkosten bei etwa 28 US-Dollar je Barrel. 2004 bewegten sie sich noch in einem Bereich um 20 US-Dollar. Erhöht haben sich die Abbau-Kosten, weil die sehr erdnahen Schichten bereits abgetragen wurden und man mittlerweile eine "Etage" tiefer graben muss. Nichtsdestotrotz lassen sich zu Preisen von 30 US-Dollar je Fass sicherlich einige Milliarden Barrel gewinnen. So lange die Rohöl-Notierungen nicht dauerhaft unter ein Niveau von 50 oder 40 US-Dollar fallen (was ich für nahezu ausgeschlossen halte), ist die Rentabilität der Ölsand-Unternehmen gesichert. Marktführer in diesem Bereich ist die kanadische Suncor Energy. Wer das Risiko eines Einzel-Investments scheut, kann auch zu einem der beiden auf dem Markt befindlichen Ölsand-Baskets (WKN AA0SAN / DB8BTS) greifen. Als Längerfristige Beimischung halte ich die Branche trotz Umweltbedenken. nämlich für überaus aussichtsreich.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de