In den letzten Wochen konnte man in einigen Wirtschaftsteilen von Zeitschriften die Schlagzeile lesen, dass China den Export seltener Erden eingestellt habe. Daraufhin geisterten dann auch gleich einige Horrormeldungen durch diverse Webseiten bei deren Lesen man sich nicht des Eindrucks erwähren konnte, dass es quasi nur noch eine Frage von Wochen sei bis die Produktion von Handys, PCs, Touchscreens und anderen technischen Geräten zusammenbrechen werde. Was ist aber tatsächlich dran an diesen Meldungen?
China kappt Export nach Japan
Wahr ist, dass in China die weltweit größten Reserven an seltenen Erden liegen, zumindest nach aktuellem Wissensstand. Unwahr ist aber, dass China einen generellen Exportstopp dieser in der Hightechbranche unabdingbaren Metalle angeordnet hat. Wahr dagegen ist, dass China aufgrund von Streitigkeiten über Hoheitsrechte im chinesischen Meer den Export nach Japan und eben ausschließlich nach Japan gestoppt hat. Andere Länder sind derzeit nicht betroffen.
Wo werden seltenen Erden verbraucht?
Auch wahr ist, dass China bzw. in China ansässige Firmen die Hauptverbraucher von seltenen Erden sind, da der Großteil der weltweit verkauften elektronischen Geräte mittlerweile in China produziert werden. Firmen wie Apple, Dell, Samsung usw. lassen entweder ihre komplette Produktion oder einen Großteil davon von Firmen wie Foxconn (über 900.000 Beschäftige) auf dem chinesischen Festland fertigen. Und so ist der Exportstopp auch als Schutz der einheimischen Industrie zu verstehen anstatt als Kriegserklärung an den Westen!
Wie profitieren?
Weltweit gibt es eine Reihe von Unternehmen die sich mit dem Abbau seltener Erden beschäftigen. Die bekanntesten sind sicherlich Lynas Corp. Ltd. (871899)oder Neo Material (A0JL2T). Während letztere aktuell auf einem 5 Jahreshoch notiert, hat Lynas zuletzt über 30% verloren, wobei die Marktkapitalisierung immer noch 1,8 Mrd. USD beträgt. Ob diese Bewertungsniveaus gerechtfertigt sind wird sich zeigen, Zweifel scheinen allerdings nach dem Run der letzten Jahren angebracht. Immer wenn die Medien auf solche Themen aufmerksam werden bedeutet dies oft, dass wir uns einen Hochpunkt nähern. Daher könnte der Kauf eines neuen Touch Screen Handys die wahrscheinliche bessere Alternative darstellen!
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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