Neuer Megatrend in punkto Energie


Geothermik vielfältig nutzbar
Immerhin ist Geothermik erstaunlich vielfältig nutzbar. Hierzulande dient Erdwärme bislang fast ausschließlich zu Heizzwecken – sei es in Form von Wärmepumpen oder der so genannten Fernwärme. Durch eine einfache Umkehrung des Verfahrens lassen sich mit Wärmepumpen Gebäude jedoch auch kühlen. Auf längere Sicht könnten somit die Millionen Strom fressenden Klimaanlagen weltweit energiesparend und ökologisch ersetzt werden. Doch damit nicht genug. Erdwärme kann ebenso zur Stromerzeugung herangezogen werden. Insbesondere in Ländern mit hoher vulkanischer Aktivität unter der Erdkruste sind Geothermik-Kraftwerke eine echte Alternative zur Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern. Kein Wunder also, dass in Island bereits 20 Prozent des gesamten Strombedarfs durch Erdwärme gedeckt werden. In der Toskana entstand schon 1913 das erste Geothermik-Kraftwerk überhaupt. Seit 2001 wurden dort 254 Megawatt installiert. Diese Leistung entspricht 60 modernen Windkraftwerken.
Gewaltiges Wachstumspotenzial
Nichtsdestotrotz steckt die gesamt Branche eigentlich noch in den "Kinderschuhen" und hat längerfristig ein gewaltiges Wachstumspotenzial. Gegenwärtig stammen gerade einmal 0,061 Prozent des Welt-Primär-Energieverbrauchs aus Geothermik. Viele Staaten, die geologisch eigentlich für eine Nutzung prädestiniert sind, machen bislang von der revolutionären Technologie kaum Gebrauch. Hierzu zählen neben Indonesien, den Philippinen oder Neuseeland auch die beiden Industrienationen USA und Japan. In Deutschland haben sich in den vergangenen drei Jahren die Installationsraten von Wärmepumpen-Systemen jeweils verdoppelt. Trotzdem liegt die Verbreitung nur im einstelligen Prozentbereich. Zum Vergleich: In Schweden haben 95 Prozent der Gebäude Wärmepumpen, in der Schweiz mehr als ein Drittel. Da hierzulande in den kommenden Jahren mindestens einige 100.000 Häuser saniert werden müssen und ein Großteil davon in diesem Zug sicherlich mit Wärmepumpen ausgestattet wird, können Sie sich die möglichen Absatzzahlen allein im "Land der Dichter und Denker" ansatzweise ausrechnen. Insofern lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass Geothermik derzeit zu den wenigen noch weitgehend unentdeckten Wachstumsbranchen zählt.
Jetzt investieren!
Auch wenn einige Papiere wie beispielsweise die Aktie der Schulthess Group in den zurückliegenden Jahren bereits eine bemerkenswerte Kursentwicklung hatten (die Anteilscheine des Wärmepumpen-Produzenten aus der Schweiz haben sich seit Anfang 2006 fast verfünffacht), dürfte sich der Einstieg in "Qualitätswerte" längerfristig immer noch lohnen. Das Anlage-Spektrum ist dabei recht breit gefächert, Neben "klassischen" Geothermik-Unternehmen wie Ormat Technologies, Enro, Western Geopower oder Essential Innovations, die allerdings im Vergleich zum Anlagenbauer Schulthess Group ein erheblich höheres Risikoprofil aufweisen, können Investoren auch ein Engagement in Bohrfirmen oder Explorations-Unternehmen in Bebtracht ziehen. Schließlich ist das Identifizieren heißer Erdschichten mit am teuersten. Einen zusätzlichen „Schub“ sollten die Aktienkurse durch die ständig steigende Zahl von Fonds und Zertifikaten bekommen, die alternative Energien als Anlagethema haben. Die Emittenten müssen sich zwangsläufig mit entsprechenden Papieren eindecken, wodurch es zu weiteren Anstiegen der Notierungen kommen wird. Daher unser Rat an Sie: Schauen Sie sich die genannten Papiere einmal näher an oder suchen Sie nach Anlage-Zertifikaten, die einen hohen Anteil von Geothermik-Firmen im weiteren Sinne beinhalten. Auf Dauer werden Sie das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bereuen.
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