Dollarstärke zieht Öl nach unten


Der Ölpreis ist in der abgelaufenen Woche aus der seit Wochen intakten Trading-Range zwischen 75 USD und 79 USD nach unten ausgebrochen und hat im Anschluss relativ schnell weiter an Wert verloren. Insbesondere die kurzfristige Schwäche des US-Dollars hat dabei den Ölpreis nach unten gezogen. Der Greenback erholte sich seit Anfang Dezember in der Spitze um rund 5 Cents. Im selben Maß, wie sich die US-Währung erholt hat, ist der Ölpreis eingebrochen.

Fundamentaldaten am Ölmarkt weiter stabil
Trotz des Preiseinbruchs beim Ölpreis deuteten die Fundamentaldaten der letzte Tage auf eine weiter stabile Situation am Ölmarkt hin. So hat beispielsweise die IEA zum wiederholten Male die Prognose für die weltweite Ölnachfrage im kommenden Jahr angehoben. Der durchschnittliche Verbrauch wurde um 0,12 mbpd auf 86,33 mbpd angehoben. Dies entspricht einem Plus gegenüber dem Jahr 2009 von 1,47 mbpd oder 1,7%. Zudem wurden aus China weiter sehr eindrucksvolle Importdaten gemeldet. Im November wurden durchschnittlich 4,17 mbpd ins Reich der Mitte eingeführt. Dies entspricht einem Plus von 28% gegenüber dem Vorjahr. Damit liegen die chinesischen Ölimporte im achten Monat in Folge meist relativ deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Index-Neugewichtung wirft Schatten voraus
Trotz der soliden Fundamentaldaten könnte der Ölpreis in den nächsten Tagen durchaus noch weiter nachgeben. Zum einen bleibt die technische Marktlage nach dem Einbruch durch den unteren Rand der Trading.-Range labil. Zum anderen wirft die Index- Neugewichtung im DJUBS-Index ihre Schatten voraus. Zwischen dem 8.1. und dem 14.1.2010 werden die Gewichte im DJUBS-Index angepasst. Das Indexgewicht von WTI dürfte um rund 3 Prozentpunkte abnehmen. Bei benchmarkbasierten Investitionen im DJUBS-Index von schätzungsweise rund 50 Mrd. USD müssten bis Mitte Januar rund 1,5 Mrd. USD an Ölinvestments aufgelöst werden. Insofern kam die jüngste Reduzierung der Netto-Long-Position bei den Money Managern um rund 22.500 Kontrakte auf knapp 102.000 Kontrakte nicht überraschend. Ebenso reduzierte sich die Netto-Short-Position bei US-Erdgas um fast 27.000 Kontrakte auf gut 122.000 Kontrakte. Das Index-Gewicht von Erdgas wird im Januar um rund 3% ansteigen.

© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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