Brent steigt auf 12-Monatshoch


Der Ölpreis hat seit Ende September kräftig zugelegt und stieg zuletzt auf ein neues Jahreshoch bei gut 77 USD. Freundliche Aktienmärkte, ein schwacher USDollar sowie zunehmender Konjunkturoptimismus brachten Brent und Co. Unterstützung. Des Weiteren kamen von fundamentaler Seite mit den EIA-Lagerbestandsdaten sowie chinesischen Importdaten tendenziell bullishe Nachrichten. Zudem haben die Spekulanten ihre Long-Positionen in den vergangenen Tagen ausgebaut.

Netto-Long-Position steigt an
Nach Angaben der amerikanischen Börsenaufsicht CFTC haben die Spekulanten in der abgelaufenen Woche die Short-Positionen um 2.000 Kontrakte reduziert und gleichzeitig die Long-Positionen um knapp 17.000 Kontrakte ausgebaut. Entsprechend nahm die Netto-Long-Position um fast 19.000 Kontrakte zu. Damit haben die Spekulanten alleine in der Zeit vom 7.10. bis zum 13.10. das Volumen, mit dem sie auf weiter steigende Ölpreise setzen, in einem Gegenwert von rund 1,5 Mrd. USD aufgestockt.
US-Benzinlager deutlich rückläufig
Die wöchentliche Statistik der EIA brachte bei den Rohöllagerdaten wenig Veränderung. Die Bestände legten leicht um 0,4 Mio. Barrel auf 337,8 Mio. Barrel zu. Damit liegen die Öllager 31,6 Mio. Barrel oder gut 10% über dem Niveau des Vorjahres. Mit einem Rückgang um 5,2 Mio. Barrel auf 209,2 Mio. Barrel fielen allerdings die Lagerdaten bei Benzin unerwartet stark zurück. Die Benzinlager liegen damit nur noch 17,9 Mio. Barrel oder 9,4% über dem Niveau des letzten Jahres.

China weiter mit hohen Ölimporten
Auch die jüngste chinesische Importstatistik sorgte für Aufschläge bei Brent und Co. Bereits im sechsten Monat in Folge wiesen die chinesischen Ölimporte eine positive Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr auf. Im September 2009 wurden 4,19 mbpd ins Reich der Mitte importiert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das ein Plus von 14,4 %. Der Septemberwert fiel zwar recht deutlich hinter den Importrekord aus dem Juli 2009 zurück (4,62 mbpd), dennoch stellt die Zahl immer noch den vierthöchsten jemals gemessenen Monatswert dar. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die chinesische Importnachfrage in den nächsten Wochen wieder auf ein moderateres Niveau zurückgeht.

© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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