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Edelmetalle Aktuell

30.04.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Silber

Angesichts der vielen mehr oder weniger spektakulären Nachrichten auf dem Goldmarkt blieb für das Silber einmal mehr nur die Rolle eines Zaungastes. Der Preis des weißen Metalls entwickelte sich dabei parallel zu jenem von Gold, d.h. einem steilen Anstieg (auf 13,20 $ je Unze) folgte ein Einbruch auf 12,34 $. Zuletzt konnte das Metall zusammen mit dem Gold wieder etwas zulegen und notiert jetzt in der Mitte der Handelspanne dieser Woche.

Hochschild Mining, einer der bedeutendsten Silberproduzenten der Welt gab in dieser Woche einige Details zum Verlauf des Geschäfts in den ersten drei Monaten des Jahres bekannt. Die Peruaner vermeldeten bei der Produktion ein Plus von 16% auf 6,7 Mio. Unzen. Insgesamt erwartet die Gesellschaft für 2009 eine Ausbringung in Höhe von 28 Mio. Unzen, wovon rund ein Drittel bereits mit Hilfe von Termingeschäften preisgesichert ist. Vertreter von Hochschild schlossen bei der Präsentation der Ergebnisse im übrigen nicht aus, dass man jene Minen schließen bzw. einmotten werde, die nur zu überdurchschnittlich hohen Kosten produzieren würden.

Das New Yorker Analysehaus CPM veröffentlichte in dieser Woche seinen Jahresbericht über Silber. Darin schließen die Amerikaner einen deutlichen Anstieg der Notierung auf bis zu 18 $ für den Fall nicht aus, dass die Industrie weltweit wieder Tritt fassen kann. Gleichzeitig sieht CPM einen Preis von 10 $ als Untergrenze an. Insgesamt erwarten die New Yorker für 2009 beim Silber eine Neuproduktion von 566 Mio. Unzen (+3,2%) und ein Altmetallaufkommen in Höhe von knapp 257 Mio. Unzen. Während die industrielle Nachfrage von 701 auf 640 Mio. Unzen fallen dürfte, würden Investoren insgesamt 182 Mio. Unzen kaufen (+80 Mio. im Vergleich zu 2008).


Platin

Das Platin konnte im Gegensatz zu Gold, Silber und auch Palladium die positive Stimmung auf den Edelmetallmärkten rund um das vergangene Wochenende nicht in Kursgewinne umsetzen. Stattdessen verharrte die Notierung zunächst beiderseits der Marke von 1.185 $ je Unze. Die Angst vor einer möglichen Insolvenz des größten amerikanischen Autobauers General Motors sorgte dann am Dienstag für eine zunehmende Nervosität unter den Marktteilnehmern und für weitere Gewinnmitnahmen, welche die Notierung zeitweise sogar unter die Marke von 1.100 $ fallen ließen. Aktuell liegt der Preis wieder etwas darüber.

Der drittgrößte südafrikanische Platinmetallproduzent Lonmin gab Ende letzter Woche seine jüngsten Geschäftszahlen bekannt. Details hierzu finden sich unter dem Link auf Seite 4.

Keinen direkten Einfluss auf den Preis hatte die Veröffentlichung der neuesten Studie zu den Platinmetallen durch das englische Analysehaus GFMS. Eine lesenswerte Präsentation zur 'Platinum and Palladium Survey 2009' findet sich unter dem Link ebenfalls auf Seite 4.

Wie es nun kurzfristig weitergeht, wird zunächst von den Autoverkaufszahlen für April abhängen, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Wir erwarten hier eine weitere Stabilisierung in Nordamerika und Westeuropa und erneut gute Nachrichten aus Deutschland und China. Das sollte reichen, um einen neuerlichen Kollaps der Platinmetallpreise zu verhindern.


Palladium

Das weiße Metall konnte sich anfänglich noch einige Tage auf dem hohen Niveau bei über 230 $ je Unze halten, geriet dann jedoch zu Beginn dieser Woche in den Abwärtssog der anderen Edelmetalle und da insbesondere des Platins. Das Metall fiel dabei innerhalb von zwei Tagen um über 10 Prozent zurück und notierte am Dienstag zeitweise bei nur noch 210,50 $ je Unze. Dies war der tiefste Stand seit Ende März.

Inzwischen hat sich der Preis wieder leicht erholt und für die nächste Woche erwarten wir nun erst einmal eine Preisspanne zwischen 215 $ und 235 $ je Unze. Ob der Preis zu einem späteren Zeitpunkt dann nach oben ausbrechen kann, wird maßgeblich davon abhängen, ob und wann sich die internationalen Autoverkäufe stabilisieren.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die fast zweiwöchige Rallye des Rhodiumpreises fand in den letzten Tagen erwartungsgemäß ein Ende. Der Preis für das zuletzt um fast 40% gestiegene Edelmetall fiel dabei in den letzten Tagen vor allem aufgrund des Fehlens von Anschlusskäufen, aber auch wegen Gewinnmitnahmen rasch wieder zurück. Heute Morgen notiert es nur noch bei 1.335 $ je Unze auf der Briefseite und damit über 20% tiefer als noch vor einer Woche. Auf dem jetzigen Niveau scheint das Metall erst einmal einen Boden gefunden zu haben. Einen raschen Anstieg zurück auf das Hoch der letzten Woche wird es aber wohl eher nicht geben, erst mittelfristig dürfte das Metall von einer Erholung auf den globalen Automärkten, so sie denn kommt, profitieren.

Ruthenium hat sich in den vergangenen Tagen kaum verändert, die Marke von 100 $ je Unze scheint jedoch eine psychologische Grenze zu sein, die die Halter von Pluspositionen zu Abgaben verleitet und deshalb nicht so rasch durchstoßen werden kann. Das Metall liegt momentan etwas tiefer bei 70 $ -100 $ je Unze.

Iridium liegt aktuell im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 400 $ - 430 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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