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Edelmetalle Aktuell

03.03.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Der Platinpreis konnte sich in den letzten Tagen von der allgemeinen Entwicklung auf den Edelmetallmärkten nicht abkoppeln.

Dies bedeutet, dass er in der ersten Wochenhälfte tendenziell eher fiel und sich dann aber am Freitag von den Tiefstkursen wieder absetzen konnte. Dabei fiel das weiße Metall von 1.080 $ am vergangenen Montag auf zunächst auf 1.028 $ zurück. Zwischen diesem Niveau und 1.055 $ handelte das Platin dann erst einmal seitwärts, bevor es am Freitag und heute Morgen wieder auf fast 1,090 $ und damit den höchsten Kurs des Berichtszeitraumes zulegen konnte.

Es ist nicht ganz klar, was am Ende den deutlichen Wiederanstieg des Platinpreises in den letzten 24 Handelsstunden hervorgerufen hat. Immerhin hatten sich in der letzten Woche, wie sich an den von der New Yorker Terminbörse NYMEX gemeldeten Positionierungen ablesen ließ, spekulativ orientierte Adressen zunächst sogar eher von dem Metall verabschiedet. Möglicherweise war der Preisanstieg aber noch eine Nachwirkung der Bekanntgabe von Produktionskürzungen durch die südafrikanische Minenindustrie (siehe Bericht von letzter Woche).

Händler verwiesen zudem auf einen Anstieg der Importe nach China. Vielleicht hat aber auch der eine oder andere Automobilhersteller das günstigere Kursniveau einfach nur für Eindeckungen genutzt. In den nächsten Tagen werden ja die neuesten Zulassungszahlen von den internationalen Märkten veröffentlicht werden. Mit einer echten Trendwende ist dabei sicher nicht zu rechnen, zumindest aber könnten in einigen europäischen Märkten die jeweiligen Abwrackprämien für eine Stabilisierung gesorgt haben. Allerdings profitieren von der Prämie z.B. in Deutschland vor allem kleinere Fahrzeugtypen und nicht zuletzt deshalb ist auch der Dieselanteil an den Neuzulassungen zum Teil deutlich rückläufig. Im Januar lag er in Deutschland bei nur 39 Prozent und damit ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres.

Lonmin, die Nummer 3 unter den Produzenten am Kap erklärte in der vergangenen Woche, das man aufgrund der mangelnden Nachfrage nach Platinmetallen und des dadurch verursachten Preisrückgangs bis zu 5.550 Arbeiter entlassen müsse. In der Limpopo-Mine solle dazu die Produktion in einem der Schächte eingestellt werden und dieser dann eingemottet werden.

Schon vorher hatte der weltweite größte Platinproduzent Anglo Platinum den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bekanntgegeben.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Aquarius Platinum zog bei einer Konferenz in Florida eine gemischte Bilanz für den Platinmarkt und für sein Unternehmen. Kein Tag vergehe derzeit ohne neue Hiobsbotschaften aus der Autoindustrie, so Murray in seinem Vortrag. Sein Unternehmen werde darauf mit einer Überwinterungsstrategie reagieren und hoffe insbesondere auf einen sich verbessernden Schmuckabsatz in China. Murray kommentierte die aktuelle Lage bei den Platinmetallen, dass "die Party (für die Produzenten) auf den PGM-Märkten nun aber auf jeden Fall vorbei sei".

Aquarius hatte im vergangenen Halbjahr rund 260.000 Unzen Platinmetalle produziert, rund 17 Prozent mehr als im ersten Halbjahr, aber gleichzeitig 6% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Produktionskosten seien zwischen Juli und Dezember um immerhin 17 Prozent gestiegen.


Palladium

Vorbei war in der letzten Woche auch die seit Mitte Januar andauernde "Preisparty" beim Palladium. In diesem Zeitraum war das Metall von knapp über 174 $ auf fast 220 $ gestiegen. Am Abend des vorletzten Freitags ging es dann plötzlich rapide abwärts. Innerhalb von Minuten verlor die Notierung über 10 Prozent ihres Wertes, Marktgerüchten zufolge durch einen Fehler eines Händlers bei der Bedienung eines elektronischen Handelssystems. Fehler hin oder her, der Palladiumpreis konnte sich dann im Verlauf der letzten Woche von dem Kursrutsch nicht nur nicht mehr erholen, sondern sank zeitweise sogar noch weiter auf 190 $ je Unze ab.

Aktuell liegt er nur knapp über diesem Niveau und es erscheint nicht sehr wahrscheinlich , dass das Metall nun rasch wieder in die Preisregionen der vorletzten Woche wird zurückkehren können.

Die geringe Nachfrage der Automobilindustrie zeigt sich weiterhin in einem hohen Abschlag für Metall in Form von Schwamm, der zum Teil bei 3 Dollars und mehr liegt (beim Platin bei - 5 $).


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Wenig Bewegung gab es in der vergangenen Woche wieder bei den drei selteneren Platinmetallen.

Beim Rhodium geht nach wie vor das meiste Geschäft von Asien aus, der Preis hat sich dabei aber kaum verändert und liegt jetzt bei 1.100 $ - 1.200 $ je Unze. Trotz der Misere auf den internationalen Automobilmärkten sehen wir die Chance auf einen Rückgang der Preise auf unter 1.000 $ als vergleichweise gering an und würden industriellen Abnehmern deshalb empfehlen, größere Rückschläge beim Preis in Richtung der 1.000er-Marke für den Abschluss von Termingeschäften zu nutzen.

Beim Ruthenium ist das leichte Kaufinteresse der letzten Zeit wieder verflogen, ohne dass der Preis sich von den 50 $ - 80 $ der letzten Wochen wegbewegt hätte.

Das Iridium liegt unverändert bei 365 $ - 415 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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