Energie: Der Boden hält nicht


Der Ölpreis hat in der abgelaufenen Woche nachgegeben und ist unter die Unterstützungsmarke bei rund 42 USD gefallen, die seit mehreren Wochen die untere Begrenzung der Trading-Range dargestellt hatte. Insbesondere der wieder größere Konjunkturpessimismus, der sich in fallenden Aktienkursen widerspiegelte, dürfte dafür verantwortlich sein, dass auch der Ölpreis wieder nachgegeben hat.

Trend bei US-Lagerbeständen zunächst gestoppt
Nachdem die US-Öllagerbestände zuletzt sieben Wochen in Folge gestiegen waren, wurde dieser Trend mit dem jüngsten Bericht der EIA gestoppt. Tatsächlich ermäßigten sich die amerikanischen Lagerbestände um 0,2 Mio. Barrel. Dennoch ergab sich alleine in diesem Jahr bereits ein Lageraufbau von rund 25 Mio. Barrel oder mehr als 7%. Aktuell liegen die Lagerbestände damit um mehr als 50 Mio. Barrel oder über 17% über dem 10-Jahresdurchschnitt.
Ein wesentlicher Faktor dafür, dass die Lagerbestände nicht weiter angestiegen sind, war die Tatsache, dass die US-Importe zuletzt deutlich zurückgegangen sind. Sollte sich diese Tendenz in den nächsten Wochen bestätigen, könnte dies ein Indiz dafür sein, dass die Förderkürzungen der OPEC sich mittlerweile am Markt auswirken. Dennoch dürfte auf dem nächsten OPEC-Meeting am 15. März eine weitere Förderkürzung vorprogrammiert sein. Aus heutiger Sicht scheint eine Reduzierung der Quoten um 1 mbpd wahrscheinlich.

Gold/Öl-Relation steuert wieder auf Rekordniveau
Im Sommer 2008 konnte man mit einer Unze Gold gerade sieben Barrel Öl kaufen. Die Gold/Öl-Relation hatte einen ähnlichen Wert erreicht wie bereits 2005 und lag auf dem tiefsten Niveau der letzten 20 Jahre. Dieses Bild hat sich mittlerweile deutlich gedreht. Aktuell steuert diese Relation wieder auf das andere Extrem zu und nähert sich den Rekordmarken der Jahre 1993/94 und 1998/99. Für eine Unze Gold kann man momentan etwa 25 Barrel Öl erwerben. Die Historie zeigt, dass solche extremen Relationen zumeist nicht lange Bestand hatten. In Bezug auf den Goldpreis scheint das “schwarze Gold“ bei Barrelpreisen von rund 40 USD jedoch auf jeden all deutlich unterbewertet.

© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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