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Edelmetalle Aktuell

23.02.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Uneinheitlich präsentierte sich in den vergangenen acht Tagen das Platin. Anfangs stieg dessen Notierung, sicher auch angetrieben durch die positive Entwicklung beim Gold, auf fast 1.100 $ je Unze an und erreicht damit den höchsten Stand seit September.

In den letzten 48 Stunden ließ die Dynamik dann allerdings deutlich nach und während das Gold noch weiter zulegen konnte, büßte das Platin vorübergehend fast 40 $ je Unze ein. Aktuell zwar notiert es zwar wieder etwas höher, die Gefahren eines Rückschlags nehmen aber zu.

Ein Grund dafür war, dass sich die spekulativen Pluspositionen an der New Yorker Terminbörse unterdessen wieder in Richtung der Höchststände des letzten Jahres bewegen. Sollte es hier zu Gewinnmitnahmen kommen und bis dahin die Nachfrage durch die Autoindustrie nicht wieder angesprungen sein, könnte der Preis des nach Rhodium zweitteuersten Edelmetalls alleine schon dadurch in absehbarer Zeit einen deutlichen Dämpfer bekommen.

Wie gering die industrielle Nachfrage derzeit ist, zeigt sich nicht zuletzt an dem Abschlag in Höhe von 5 $ pro Unze, den Verkäufer von Platinschwamm im Moment hinnehmen müssen. Dieser Umstand führte seit Wochen dazu, dass Schwamm in good-delivery-Barren umgewandelt wurde. Normalerweise ist dies wegen der damit verbundenen Kosten nur sehr selten eine Option.

Die Nachfrage von Investoren ist naturgemäß bei den Platinmetallen weit geringer als bei Gold oder Silber. In den letzten Wochen war aber sowohl bei den ETFs, wie auch bei den in einzelnen Stückelungen wieder lieferbaren Investmentbarren durchaus Nachfrage zu verzeichen, die dann zusammen mit einer eher rückläufigen Produktion und einem vor allem im letzten Quartal zeitweise deutlich fallenden Altmetallaufkommen zu der Erholung des Platinpreises beigetragen haben dürfte. Immerhin hat das weiße Metall seit dem Erreichen des zyklischen Tiefstkurses von knapp 730 $ je Unze im Oktober bis dato wieder 50% an Wert gewonnen.

Impala Platinum, eine der ersten Minengesellschaften, die im vergangenen Jahr angesichts des beispiellosen Preisverfalls öffentlich zu Produktionskürzungen aufgerufen hatte, hat gestern die jüngsten Geschäftszahlen vorgelegt. Danach konnte Implats, seines Zeichens zweitgrößter Platinproduzent der Welt, in den ersten sechs Monaten des am 1. Juli begonnenen Geschäftsjahres einen Anstieg des Vorsteuergewinns um 12 Prozent auf 8,2 Mrd. Rand verbuchen und das bei gleichbleibendem Umsatz. Die Platinproduktion solle im laufenden Geschäftsjahr um 200.000 Unzen zurückgefahren werden, so Implats weiter.

Entgegen ursprünglicher Absichtserklärungen teilte heute auch Anglo American, die Muttergesellschaft des weltgrößten Platinproduzenten Anglo Platinum, mit, dass man die eigene Ausbringung ebenfalls und zwar um 300.000 Unzen verringern wolle. Zusammengenommen bedeuten diese Mengen eine erhebliche Angebotsverringerung, die beim Preis langfristig betrachtet eigentlich eine belastbare Preisuntergrenze im Bereich zwischen 800 $ und 900 $ einziehen dürfte.


Palladium

Nach den vergleichweise kräftigen Kursgewinnen der letzten Wochen konnte das Palladium in den vergangenen Tagen nicht noch einmal nachlegen. Das weiße Metall verharrte stattdessen in einem engen Band zwischen knapp 210 $ und 219 $ je Unze.

Ein Grund für den mangelnden Elan des Palladiums könnte gewesen sein, dass das Metall auf dem Höchstkurs an einer charttechnischen Widerstandlinie entlangschrammte, die zu durchbrechen es bisher nicht in der Lage war. Das dürfte die eine oder andere spekulativ orientierte Adresse von weiteren Käufen abgehalten haben. Dazu dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass die industrielle Nachfrage noch immer sehr gering ist. Diese Tatsache zeigte sich nicht zuletzt am Preisabschlag für Metall in Form von Schwamm, der in dieser Woche teilweise wieder bis zu drei Dollar je Unze betrug.

Längerfristig sehen wir bei dem Metall aufgrund einer abnehmenden Produktion durchaus die Möglichkeit weiterer Kursgewinne. Allerdings müsste dazu zunächst der internationale Automobilmarkt wieder deutlich an Fahrt gewinnen.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die drei “kleinen“ Platinmetalle zeigten in den letzten acht Tagen keine größeren Kursbewegungen. Allerdings stiegen bei allen drei Metallen die Umsätze auf beiden Seiten mehr oder weniger stark an.

So gab es beim Rhodium auch in dieser Woche wieder Nachfrage aus Asien, weil diese aber auf noch immer vorhandenes Verkaufsinteresse trifft, liegt der Preis aktuell unverändert bei
1.050 $ - 1.200 $.

Auch bei Ruthenium haben die Umsätze erneut zugenommen, aber auch hier hat die Notierung im Vergleich zur Vorwoche darauf noch nicht reagiert und handelt unverändert bei 50 $ - 80 $ je Unze.

Iridium liegt eine Spur höher bei 365 $ - 415 $, ohne dass dies aber auf ein außergewöhnlich hohes Kaufinteresse zurückzuführen gewesen sei.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





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