Geht es an den Rohstoffmärkten weiter nach unten?

Der Januar Crude Oil Futures beendete sein Dasein (letzter Handelstag 19.12.2008) mit einem Stand von 33,36 USD und damit sehr deutlich unter der 40 USD Marke. Der jetzt aktuelle Februar Futures notiert noch oberhalb der 40er Marke bei 42,91 USD.

Äußerst negativ werten wir die Tatsache, dass die Commercials die kurze Phase steigender Preise (Stichtag für die Erhebung der CoT Daten war der Dienstag) nutzten, um ihre Shortposition mehr als zu verdreifachen! Mitte November besaßen die Commercials sogar noch eine Nettolongposition von über 45k Kontrakten. Steve Briese, der Herausgeber des wöchentlichen CoT Reports “Bullish Preview“ sieht im aktuellen Verhalten der Commercials einen der seltenen Fälle der Kapitulation von Commercials.
Dies, so Briese, führt historisch gesehen anschließend oftmals zu sehr starken Preisbewegungen in Richtung des vorherrschenden Trends. Der Preisrutsch letzte Woche setze just dann ein als die OPEC bekannt gab, die Produktion um 2,2 Mio. Barrel pro Tag zu drosseln. Dies ist die größte Reduktion der täglichen Produktionsmenge seit 1982. (Quelle CIS). Wenn Preise auf eine an sich positive Nachricht so negativ reagieren und gleichzeitig die in der Regel gut informierten Kreise (Commercials) jeden kleinen Anstieg nutzen um zu verkaufen, dann verheißt dies nichts Gutes. Wir bleiben daher bei unserer negativen Meinung zum Markt um gehen davon aus, dass auch der Februar Futures die 40er Marke wird nicht lange halten können.

Mais (CBOT)
Mais befindet sich nach wie vor in einem Abwärtstrend, auch wenn die Erholung der letzten Tage recht deutlich ausfiel. Andererseits ist genau diese Stärke des Anstiegs für uns ein Zeichen dafür, dass es sich hierbei eher um Gewinnmitnahmen oder dem Squezze Out der späten Shortseller handelt, als um einen echten nachfragegetriebenen Anstieg.

Fundamental orientierte Marktbeobachter berichten zuletzt, dass Mais von Seiten Brasiliens als auch von Anbietern am Schwarzen Meer (vorrangig Ukraine + Russland) derzeit sehr deutlich unter den Preisen für US Mais angeboten wird. Warum sollte als ein Käufer Mais in den USA kaufen, wenn er es an anderer Stelle billiger bekommt? Die niedrigen Öl Preise haben auch die ganze Ethanoleuphorie platzen lassen, so dass von dieser Seite aus auch wenig Unterstützung zu erwarten ist. Wir gehen davon aus, dass Mais daher zumindest einen doppelten Boden im Bereich von 300 ausbilden muss. Nach dem starken Anstieg der letzten Tage erscheinen uns weitere Preisanstiege derzeit wenig wahrscheinlich, so dass dies eine gute Gelegenheit (auch unter Betrachtung des dabei entstehenden Risikos) ist, um sich erneut short zu positionieren. Nach oben dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen, so dass auch Positionierungen die auf das Nichterreichen bestimmter Preise abzielen, lukrativ sein könnten.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
© Jens Rabe
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