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Lohnen sich Quanto-Zertifikate?

18.06.2007  |  Marc Nitzsche
Viele Anleger fragen mich immer wieder, was ich eigentlich von so genannten Quanto-Zertifikaten halte. Nun, gerade im Rohstoff-Segment haben Produkte mit Währungsabsicherung natürlich ohne Zweifel ihre Berechtigung. Denn da die meisten Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden ´´frisst´´ eine Aufwertung des Euro immer wieder einen Teil der Gewinne auf. Haben Sie beispielsweise bei einem Eurokurs von 1,10 US-Dollar und einem Goldpreis von 500 US-Dollar ein ungehebeltes Anlage-Zertifikat auf das ´´gelbe Metall´´ mit einem Bezugsverhältnis von 1:10 erworben, mussten Sie hierfür 45,45 Euro bezahlen. Steigt der Goldpreis auf 600 US-Dollar und der Euro gleichzeitig auf 1,35 US-Dollar hat dieser Schein einen Wert von 44,44 Euro. Obwohl das „Metall der Könige“ sich also um 20 Prozent verteuert hat, schauen Euro-Anleger in die sprichwörtliche „Röhre“ und müssen sogar ein leichtes Minus verbuchen. Von daher kann ich sehr gut verstehen, dass Quato-Zertifikate sich steigender Beliebtheit erfreuen.


Tückische Absicherungsgebühr!

Allerdings müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es den Schutz gegen Wechselkurs-Schwankungen nicht kostenlos gibt. Hierfür verlangen die Emittenten eine Absicherungsgebühr, die ihre eigenen Tücken hat, weil sie die Währungs-Schwankungen zumindest zum Teil wieder zurückbringt. Und das geht so: Die Absicherungsgebühr bemisst sich nach dem Zinsgefälle zwischen dem US-Dollar und dem Euro. Steigen etwa die Zinsen in der Eurozone, während sie in Amerika konstant bleiben, schlägt sich das in einer geringeren Absicherungsgebühr nieder. Lange Zeit jedoch verfolgte die US-Notenbank eine Politik der kontinuierlichen Zinsanhebungen, wohingegen die Europäische Zentralbank die Zinsen weitgehend konstant hielt. Dies hatte zur Folge, dass die Absicherungsgebühr sukzessive die Gewinne ´´anknabberte´´. Nichtsdestotrotz haben sich Quanto-Zertifikate in den letzten Jahren gelohnt, weil der US-Dollar trotz steigender Zinsen gegenüber dem Euro immer weiter abwertete.


Risiken und Chancen!

Derzeit jedoch sehe ich währungsgesicherte Produkte eher kritisch. Ich will hier jetzt keine US-Dollar/Euro-Prognosen anstellen (das überlassen ich lieber meinem geschätzten Kollegen vom ´´Devisen-Trader´´), aber ich kann mir schon vorstellen, dass die ´´Greenback-Baisse´´ sich vielleicht langsam aber sicher ihrem Ende nähert. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, winken Rohstoff-Anlegern über die ´´Währungsschiene´´ Zusatz-Renditen. Denn die Wechselkurs-Schwankungen bergen nicht nur Risiken sondern bieten für den Fall einer Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro natürlich auch Chancen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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