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Die Rohstoff-Woche - KW 51/2010: Wikileaks und der Spiegel decken Verschwörung im Rohstoff-Sektor auf

17.12.2010 | 10:35 Uhr | Roedel, Tim, Die Rohstoff-Woche
Dass Regierungen Übernahmen verhindern (können) ist allgemein bekannt. Auch aus dem Rohstoffbereich. Gute Beispiele sind die geplanten Übernahmen der Lynas Corp. durch chinesische Firmen oder auch die geplatzte Übernahme der Potash Corp. durch BHP Billiton. In beiden Fällen legten die jeweiligen Regierungen in Canberra und Ottawa ihr Veto ein. In diesen Fällen bestimmten vor allem wirtschaftliche Interessen die Entscheidungen der jeweils Regierenden. Doch was da 2009 in Namibia, Kanada uns in den USA passiert ist, fällt doch wohl eher in den Bereich der politischen und sicherheitstechnischen Motivation.

Worum geht es genau? Fangen wir mal so an: Es ist ja allgemein bekannt, dass der Iran an einem Atomprogramm arbeitet. Das an sich wäre eigentlich kein Problem. Der Iran ist ein allgemein gebildetes Land, besitzt eine breite Schicht von Intelektuellen. Also eine ganze Reihe an vernünftigen Leuten, die durchaus ein gewisses moralisches und ethisches Rechtsbewusstsein haben. Scheinbar allerdings nur auf Seiten der politischen Opposition. An der Regierung befinden sich hingegen mehr oder minder schwere Hetzer, die den Koran als Mittel zur Rechtfertigung von Terror missbrauchen. Heißt es zumindest.

Worauf ich hinaus will ist die Frage, ob der Iran nun ein Atomprogramm zur Energieerzeugung oder zur Aufbereitung von atomwaffenfähigem Material und letztendlich auch zum Bau entsprechender Waffensysteme besitzt. Gehen wir mal davon aus, dass (auch) letzteres der Fall ist. Dann stellt sich einem zunächst einmal die Frage, wo der Iran denn die dafür benötigten Mengen an Uran herbekommt. Der Iran besitzt zwar zwei Uranminen auf dem eigenen Territorium, allerdings können diese nach aktuellem Kenntnisstand nur ein Viertel der benötigten Menge bereitstellen.

Das bedeutet nichts anderes, als dass der Iran sein benötigtes Uran importieren muss. Und das natürlich möglichst nicht direkt, sondern über Mittelsmänner, denn man will sich ja in Teheran nicht verdächtiger machen als man ohnehin schon ist. Jetzt kommen wir so langsam zum eigentlichen Thema.

Können Sie sich noch an die gescheiterte Übernahme der kanadischen Explorationsgesellschaft Forsys Metals aus dem Jahr 2009 erinnern? Rückblick: Forsys Metals, seines Zeichens Uran-Explorer in Namibia, erhielt Ende 2008 ein Übernahmeangebot von George Forrest International, einem weltweit agierenden Rohstoff-Unternehmen mit Hauptfokus auf Afrika - und zweifelhaftem Ruf! George Forrest International bot den Aktionären von Forsys Metals 7 CAD je Aktie, was zu diesem Zeitpunkt einen ungewöhnlich hohen Aufschlag von annähernd 100% zum damaligen Aktienkurs bedeutete.

Abgesegnet wurde der Deal zunächst von den Aktionären von Forsys. Anfang März gab dann auch die kanadische Regierung ihr OK und die Sache schien soweit gelaufen. Das Geld sollte Mitte März 2009 an die Aktionäre überwiesen werden. Ebenso auffällig wie der hohe Preisaufschlag war die Tatsache, dass der Kurs der Aktie noch zu dem Zeitpunkt, an dem alle ihr OK gegeben hatten, rund 30% unter dem avisierten Übernahmepreis notierte. Wie konnte das sein? Viele ungläubige Gesichter bei den diversen Aktienbriefen. Ist da etwa irgendwas faul? Wissen da einige mehr?

Soviel vorab: das scheint absolut der Fall gewesen zu sein! Das Ganze zog sich letztendlich bis zum August 2009 hin. Erst dann wurde der Vertrag seitens Forsys aufgekündigt. Offiziell hieß es, dass man die Vereinbarung aufgekündigt habe, weil George Forrest International nach mehrmaliger Aufforderung noch immer die vereinbarte Übernahmezahlung von insgesamt knapp 580 Millionen CAD nicht geleistet habe. Wie gesagt: offiziell! Denn jetzt scheint sich die Geschichte plötzlich ganz anders darzustellen. Es wird kriminell und verschwörerisch - Wikileaks und den Amerikanern sei Dank!

Was war also nun tatsächlich los? Wie der Spiegel berichtet, entging auch dem US-Außenministerium nicht, dass Forsys Metals sich von George Forrest International schlucken lassen wollte. Nach damaligen Kenntnissen eben dieses US-Außenministeriums stand George Forrest International jedoch wohl schon seit geraumer Zeit in engen geschäftlichen Beziehungen mit hohen iranischen Offiziellen. Diese Nachricht wurde demnach von Seiten des US-Außenministeriums an die US-Botschaft in Ottawa weitergeleitet, mit der Bitte, die kanadische Regierung davon in Kenntnis zu setzen, dass man davon ausgehe, dass George Forrest International nur aus einem einzigen Grund Forsys Metals aufkaufen wolle: um dem verhassten Regime in Teheran Uran zu verschaffen!

Weiterhin heißt es, dass die kanadische Regierung sofort nach Bekanntwerden dieser Geschichte alle möglichen Hebel in Bewegung setzte, um genaueres über das Geschehene zu erfahren. Dabei sollen auch Geheimdienste zum Einsatz gekommen sein. Letztendlich wurde der Übernahme-Deal zwischen Forsys Metals und George Forrest International zunächst einmal für 45 Tage eingefroren und danach gänzlich verboten. Offiziell hieß es dann aber, dass man den Deal aufkündet, weil George Forrest nicht gezahlt hat. Eine sehr vertrauenswürdige Aktion vom Management von Forsys Metals. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Die ganze Geschichte ist nachzulesen in der Spiegel-Ausgabe 49/2010. Die Hintergrundinformationen stammen meiner Kenntnis nach von Wikileaks.

In diesem Sinne möchte ich mich von Ihnen für dieses Jahr verabschieden. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr!


Das Zitat der Woche:

"In all meinen Jahren im Investment-Geschäft gibt es eine Regel, die ich über jede andere gestellt habe: Biete immer gegen die Zentralbanken und mit der wirklichen Welt. In den Siebzigern haben die Zentralbanken den künstlich niedrigen Goldpreis der USA verteidigt. Zentralbanken und Regierungen versuchen immer, künstliche Niveaus zu erhalten, ob hoch oder niedrig, ob von einer Währung, einem Metall, Wolle, was auch immer. Wenn aber eine Zentralbank etwas verteidigt - sei es Gold bei 35$ oder die Lira bei 800 zu einem Dollar - nimmt der schlaue Investor immer den anderen Weg. Es mag eine Weile dauern, aber ich verspreche Ihnen, Sie werden den anderen voraus sein. Das ist eine goldene Investment-Regel." - Jim Rogers (eigentlich James Beeland Rogers, Jr.; * 19. Oktober 1942) ist ein US-amerikanischer Hedgefondsmanager und Schriftsteller.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche



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