Das amerikanische Department of Energy (DOE) hat in seinem jüngsten Marktausblick seine Wachstumsprognose für den Gasverbrauch im laufenden Jahr deutlich angehoben. Dies wäre der stärkste Anstieg seit fünf Jahren. Damit wird die Nachfrage deutlich stärker steigen als die Produktion, die vor dem Hintergrund der Inbetriebnahme eines unabhängigen Henry Hub Netzes ebenfalls immerhin fast einen Prozent zulegen dürfte.
Die Verknappung am Markt sollte u.E. einen deutlichen Preisanstieg bei Erdgas spätestens in der zweiten Jahreshälfte hervorrufen. Dies sollte umso mehr der Fall sein, wenn man den Wetter-Prognosen einer relativ starken Hurrikansaison im Golf von Mexiko glaubt. In dieser Region befinden sich die meisten Gas-Förderanlagen der USA.
Kurzfristig rechnen wir jedoch mit einem Nachgeben der Preise, die Anfang Mai auf fast 8 Dollar je MMBtu geklettert waren. Die im historischen Vergleich über-durchschnittlich hohen Lagerbestände sowie die gemäß den NOAA-Prognosen nur durchschnittlichen Temperaturen in den kommenden Monaten sollten diesen Rückgang unterstützen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: "Rohstoffe kompakt", Commerzbank AG
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