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Edelmetalle: Ausblick 2017 - Bald wieder bessere Zeiten

05.12.2016 | 6:00 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG


Palladium

Der Palladiumpreis stieg Anfang Dezember auf ein 18-Monatshoch von 775 USD je Feinunze und trotze damit der Schwäche bei den anderen Edelmetallen. Der Preisabschlag zu Platin ist auf 140 USD zusammengeschrumpft, das niedrigste Niveau seit 14½ Jahren (Grafik 29). Der globale Palladiummarkt wird Johnson Matthey zufolge im Jahr 2016 ein Angebotsdefizit von 651 Tsd. Unzen aufweisen. Das wäre das fünfte Defizitjahr in Folge (Grafik 12).

Dafür ist in
erster Linie eine stärkere Nachfrage verantwortlich. Diese soll um 4,6% auf 9,7 Mio. Unzen steigen, das Angebot dagegen nur um 1,5% auf 9,0 Mio. Unzen. Wichtigster Nachfragetreiber ist die Nachfrage aus der Automobilindustrie, welche um 2,3% auf ein Rekordniveau von 7,8 Mio. Unzen steigen soll. Diese stellt inzwischen 80% der Gesamtnachfrage bei Palladium und ist damit der alles dominierende Faktor auf der Nachfrageseite (Grafik 13).

Die Investmentnachfrage ist wegen anhaltender ETF-Abflüsse erneut negativ. Johnson Matthey unterstellt hier für dieses Jahr ein Minus von 357 Tsd. Unzen, was aber wohl eine zu optimistische Schätzung ist. Schließlich verzeichneten die ETFs seit der Bekanntgabe der Zahlen Mitte November weitere nennenswerte Abflüsse.

Auf der Angebotsseite soll die Minenproduktion nur geringfügig steigen. In Südafrika, welches in den letzten Jahren Russland als größter Produzent abgelöst hat, soll die Produktion um 4,2% sinken. Dem stehen Anstiege der Minenproduktion in Russland, Nordamerika und Simbabwe gegenüber. Das Recyclingangebot, welches in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat und die inzwischen versiegten Verkäufe aus den russischen Staatsreserven kompensiert, soll um 3,6% auf 2,55 Mio. Unzen steigen. Der Großteil entfällt dabei auf verschrottete Autokatalysatoren.

Für 2017 prognostiziert Johnson Matthey abermals ein signifikantes Angebotsdefizit bei Palladium. Aufgrund einer steigenden Produktion von Benzinfahrzeugen und verschärften Emissionsbestimmungen in Nordamerika und China soll die Nachfrage aus der Autoindustrie weiter zunehmen. Auch in der chemischen Industrie soll der Palladiumbedarf steigen. Die Investmentnachfrage soll dagegen erneut negativ ausfallen.

Auf der Angebotsseite sieht Johnson Matthey wenig Veränderung bei der Minenproduktion, dafür aber einen stärkeren Anstieg beim Recycling. Ein Risikofaktor ist für uns, dass die Palladiumnachfrage inzwischen fast nur noch von der Autoindustrie abhängt. Sollte es dort zu Problemen kommen, hätte dies gravierende Auswirkungen auf die Palladiumnachfrage und die Marktbilanz. Die Annahme einer weiterhin steigenden Nachfrage aus dem Automobilsektor ist alles andere als gesichert. In China laufen Ende des Jahres Kaufanreize aus, welche die Fahrzeugverkäufe in diesem Jahr mit zweistelligen Wachstumsraten nach oben getrieben haben.

Ohne diese Anreize könnte die chinesische Automobilnachfrage im nächsten Jahr erheblich gebremst werden. Sieben Städte in China haben außerdem Beschränkungen beim Fahrzeugverkauf eingeführt. Laut Internationaler Energieagentur könnten die Fahrzeugabsätze in China pro Jahr deshalb um 2 Mio. Stück niedriger ausfallen. Ob dies durch andere Märkte kompensiert werden kann, bleibt abzuwarten.

In den USA könnten steigende Zinsen den Autoabsatz bremsen. Die zusammengeschrumpfte Preisdifferenz zu Platin könnte auch den Einsatz von Palladium in Dieselmotoren bremsen. Das Angebotsdefizit könnte daher deutlich geringer ausfallen. Wir erwarten zunächst eine Preiskorrektur bei Palladium und einen Preis von 750 USD je Feinunze Ende 2017.



Auf einen Blick












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