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Öl als Druckmittel in der Ukraine-Krise unwahrscheinlich

07.05.2014 | 13:54 Uhr | Hansen, Ole S, Saxo Bank
"Sollte sich der Konflikt in der Ukraine weiter verschärfen oder sogar zu einem Bürgerkrieg anwachsen, stünde die internationale Gemeinschaft vor einer enormen Herausforderung", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Bei einer weiteren Eskalation würden die Sanktionen weiter verschärft mit dem Ziel, den normalen Geschäftsbetrieb Russlands und seiner Oligarchen zu stören und die russische Wirtschaft weiter zu beschädigen.

"An den Rohstoffmärkten haben die Preise für Gold, Rohöl, Weizen und Nickel schon auf das Ukraine-Drama reagiert", sagt Hansen. Goldinvestoren hätten Safe-Haven-Käufe getätigt, obwohl dies bisher nur in kurzen Phasen zu sehen gewesen sei. Die Preisanstiege für Öl, Weizen und Nickel seien hauptsächlich mit Sorgen vor Versorgungsausfällen zu begründen. Die Ölpreise jedoch könnten noch weiter steigen, sollte Russland die Lieferungen nach Europa stoppen.

Aus einigen Vorkommnissen seit dem Arabischen Frühling 2011 könne man sehen, welch negativen Einfluss Ölpreise über 120 US-Dollar pro Barrel auf die Weltwirtschaft haben. "Man sollte jedoch bedenken, dass selbst im Kalten Krieg von beiden Seiten Öl niemals als Waffe eingesetzt wurde. Das Risiko, dass das jetzt passiert, ist relativ gering", sagt Hansen.

Ein Grund für diese Annahme finde sich in der Vergangenheit. Als Reaktion auf erhöhte Ölförderungen in der Sowjetunion hat Saudi-Arabien 1986 aufgehört, den Preis stabil zu halten, nachdem es die Jahre zuvor schrittweise die Produktion reduzieren musste, um dies zu gewährleisten. Als das Königreich die Produktion wieder erhöhte, sind die Ölpreise von 30 auf 10 USD pro Barrel gefallen. "Das Resultat war ein massiver Einnahmenverlust für die Sowjetunion, was wahrscheinlich auch seinen Beitrag zum Zerfall des Riesenreiches 1991 geleistet hatte.

Heute haben wir eine ähnliche Situation", sagt Hansen. "Die USA sitzen auf einem Rekord-Öllagerbestand. Sollte der Kongress das Exportverbot von 1979 aufheben, könnten die Vereinigten Staaten zum Big Player auf dem Exportmarkt werden", so Hansen weiter. Die globalen Ölmärkte, wo momentan das Angebot schneller wächst als die Nachfrage, würden sich mit einer Wideraufnahme von US-Ölexporten grundsätzlich verändern.

Der Kurs der Sorte Brent würde um mehr als 25 USD pro Barrel sinken. "Dies würde die Märke bis ins Mark erschüttern und eine ähnlich destabilisierende Wirkung auf Russland haben wie die Maßnahmen von Saudi-Arabien auf die Sowjetunion 1986. Deswegen ist es sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Konflikt die "Ölkarte" als Druckmittel gespielt wird", sagt Hansen abschließend.

Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


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