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Schwacher Dollar und Realzins stützten Goldpreis

23.11.2007 | 11:38 Uhr | Weinberg, Eugen
Energie

Rohöl der Sorte WTI zeigt sich nach dem gestrigen Thanksgiving-Feiertag in den USA, an dem der Parketthandel geschlossen war, verhalten und notiert knapp über 97 USD. Bisher gingen die meisten Marktteilnehmer offensichtlich davon aus, dass eine US-Rezession geringe Auswirkungen auf das Verhalten der Ölverbraucher in Asien haben würde. Mit der jüngsten Verschärfung der Finanzkrise bekommt diese Meinung jedoch mehr Gegenwind zu spüren. Aus unserer Sicht würde eine US-Rezession eine dramatisch negative Auswirkung nicht nur auf den Ölverbrauch der US-Amerikaner, die für ein Viertel des weltweiten Ölverbrauchs verantwortlich sind, haben, sondern auch im asiatischen Raum Spuren hinterlassen. Denn das dortige Wachstum ist auch auf starke Exporte in den Westen zurückzuführen.

Chevron, der zweitgrößte amerikanische Ölkonzern, plant seine Erdgaslagereinrichtungen im nordöstlichen British Columbia zu veräußern, um sich in Kanada auf Ölsande und arktische Erdgasprojekte zu fokussieren. Beim aktuellen Ölpreisniveau werden Ölsande immer lukrativer. Petronas, der größte malaysische Ölkonzern, teilte mit, die Engen Raffinerie in Südafrika, über eine Tageskapazität von 125 Tsd. Barrel verfügt, sei nach einem Feuer in einem Benzinlager wieder zur vollen Produktion zurückgekehrt. Die militante Organisation MEND, welche für zahlreiche Anschläge auf Ölförderanlagen im Niger-Delta verantwortlich ist, hat angekündigt, vorerst keine neuen Anschläge durchzuführen, um der Regierung Zeit für Freilassungen ihrer Mitglieder zu geben. Die Anschläge und Entführungen haben im Niger-Delta, einem der ölreichsten Gebiete Afrikas, zu einer drastischen Reduktion der Ölförderung geführt.

Am letzten Gipfel wurde als neues Mitglied Ecuador mit einer Tagesproduktion von knapp 500 Tausend Barrel in die OPEC augenommen. Laut Oil Movements wird das Verschiffungsvolumen seitens der OPEC (ohne Ecuador) in diesem Monat zum 14. Mal in Folge steigen. Der Anstieg um 0,7 Mio. Barrel bzw. 2,9% auf 24,5 Mio. Barrel täglich ist der stärkste in diesem Jahr. Trotz negativer fundamentaler Vorzeichen glauben wir, dass der Ölpreis derzeit in spekulativen Händen ist und kurzfristig über 100 USD klettern wird.



Edelmetalle

Der Goldpreis kann nach einem lustlosen Handel am Donnerstag heute Morgen wieder zulegen. Grund dafür ist vor allem der schwache US-Dollar: Heute Morgen stieg der Euro auf ein neues Allzeithoch bei 1,4967 USD und liegt damit nur mehr sehr wenig von der psychologisch wichtigen Marke von 1,50 USD entfernt. Der Streik in der Bulyanhulu Mine in Tansania, der größten Untertagemine des Landes, hält weiter an, da die Regierung vermeiden möchte, sich in die Verhandlungen einzumischen. Der staatliche südafrikanische Energiekonzern Eskom soll die Erlaubnis bekommen, die Energiepreise im Geschäftsjahr 2008/09 zu erhöhen. Dies sollte zwar zur Reduktion von Stromausfällen in Südafrika führen, aber zugleich die Kostenbelastung der südafrikanischen Minenindustrie erhöhen, welche bereits durch stark steigende Löhne und zahlreiche andere Probleme belastet werden. BlackRock, die Investmentmanager der Investmentbank Merrill Lynch, veröffentlichte in ihrem letzten Geschäftsbericht, dass sie 9,2 Mio. Anteile bzw. 920 Tausend Unzen am streetTRACKS Gold Trust ETF hält. Damit dürften sie der größte bekannte private Einzelinvestor in physischem Gold sein. Graham Birch, der Manager des größten Goldaktienfonds bei BlackRock, geht davon aus, dass diese ETFs weiter wachsen werden und sieht darin die „Privatisierung der Goldreserven der Zentralbanken“. Angesichts des anhaltend guten Umfeldes für Gold, fallende Realzinsen, hohem Ölpreis und hohem Anlegerinteresse glauben wir, dass der Goldpreis in Richtung 900 USD startet.


Industriemetalle

Kupfer prallte gestern an der wichtigen Marke von 6500 USD nach oben ab und erholte sich im gestrigen Handelstag von den Verlusten der Vortage. Die Lagerbestände an der LME stiegen jedoch weiter um 1,5% auf den höchsten Stand seit Mitte März. Gleichzeitig fielen die Bestände in Shanghai um 12 Tausend Tonnen bzw. 21% zurück. Wir sehen darin eine physische Arbitrage zwischen dem globalen LME-Preis und dem in Shanghai, zumal die Lagerbestände in Südkorea, die von der LME erfasst werden, zuletzt stark gestiegen sind. Kurzfristig könnte es zu einer technischen Erholung bei den Basismetallen kommen, mittelfristig sehen wir weiteres Korrekturpotenzial.

Der Zinnmarkt wies laut WBMS im Zeitraum von Januar bis September einen Überschuss von 1100 Tonnen auf. Der Preis für Zinn stabilisierte sich gestern bei der Marke von 16000 USD und konnte sich im Tagesverlauf um knapp 1,3% erholen. Die Lagerbestände an der LME stiegen leicht um 95 Tonnen auf 13500 Tonnen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
G
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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