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Mexico bereitet den Minengesellschaften nur Kopfzerbrechen

29.10.2007 | 22:58 Uhr | Rohstoff-Welt.de
Nachdem die mexikanische Regierung heimlich insgesamt 320 Millionen Hektar vielversprechendes Abbaugebiet für Mineralien abstecken ließ, reagierten mexikanische und ausländische Bergbaugesellschaften fassungslos. Über die Hintergründe wurde heftig spekuliert. Dennoch bleibt vorerst die Unsicherheit. Immer häufiger kommen Fragen auf, wie sicher Mexiko für Bergbauinvestitionen eigentlich noch ist.

Bergbaugesellschaften, die in Mexiko tätig sind, erlitten vor fünf Wochen einen mächtigen Rückschlag, als das geheime, im Auftrag der Regierung durchgeführte Abstecken von Claims über 320 Millionen Hektar publik wurde. Mexikos Bergbauminister Dr. Norberto Roque erachtete es daraufhin für notwendig am 6. September einer Konferenz in Vancouver einzuberufen, um die Stimmung zu beruhigen und der Ungewissheit ein Ende zu bereiten. Wie sich herausstellen sollte, hatte das Treffen den gegenteiligen Effekt.

Der Vorstoß der Regierung zielte vermutlich darauf ab, Öl- und Gasgesellschaften davon abzuhalten, ein Schlupfloch in der mexikanischen Bergbaugesetzgebung auszunutzen. Im letzten Jahr wurde den Lizenznehmern für Mineralienabbaugebiete nun auch die Förderung von Methan zugestanden. Dies geschah vor dem Hintergrund des Desasters von Pasta de Conchos. In diesem Kohlebergbau im Bundestaat Coahuila starben im letzten Jahr 65 Bergleute infolge einer Methangasexplosion.

Das Bergbaugesetz wurde dahingehend geändert, dass den Kohleproduzenten das Recht zugestanden wurde, das ansonsten ohnehin verschwendete und gefährliche Abfallprodukt im Rahmen der Produktion anzusaugen. Die neue Calderon-Regierung entdeckte jedoch, dass diese Änderungen es den Öl- und Gasgesellschaften erlauben würden, Mineralclaims in Mexiko zum Zwecke der Gas-Exploration abzustecken. Die Gesellschaften hätten damit auch die Möglichkeit, diese Claims für die Dauer von Jahren aufrecht zu erhalten.

Die Absteckarbeiten, so hieß es, dienten dem Schutz des Bergbaus gegenüber dem Zugriff durch Ölgesellschaften, die Claims sollen die potentiellen Kohlenflöz-Methan-Gebiete sichern. Nach einem kurzen Blick auf die Landkarte kann man diese Erklärung jedoch in Zweifel ziehen.

Während die neu geschützten Gebiete sich auch tatsächlich über die großen Kohleabbaugbiete in Coahuila und Chihuahua erstrecken, umfassen die jetzt gesperrten Zonen auch größere Landstriche, die gar nicht das Potential für Gas besitzen. Große Teile der Baja California-Halbinsel sowie die vielversprechenden Gebiete in Chihuahua, Veracruz, Tamaulipas und Oaxaca können von den Mineralexplorern nicht mehr genutzt werden, solange die Gesetzgebung nicht geändert wird. Die abgesteckten Gebiete umfassen auch die ganze Küstenregionen am Golf sowie die angrenzenden Gebiete, in denen die Öl- und Gasreserven lagern - um sie wird im Grunde eine Grenze gezogen.

Dies ist eine besonders ungünstige Situation für viele Explorationsunternehmen. Das einzig Positive ist der Verbleib großer Landstriche im traditionellen Mineraliengürtel der Sierra Madre Occidental.

Die Spekulationen über die Gründe der Regierung, ein solch immenses Gebiet abzustecken, reichen von plausibel bis hin zu absurd. Die wahrscheinlichste Erklärung könnte auch gleichzeitig die einfachste sein. Die Regierung fühlte sich genötigt irgendetwas tun, nachdem es, infolge des Desasters von Pasta de Conchos, zu einer Welle der Empörung gekommen war. Und sie haben auch durchaus etwas getan – ohne sich jedoch zu viele Gedanken über die Konsequenzen zu machen.

Einige könnten auch meinen, dass es sich hierbei um einen gut durchdachten Plan handelte, der nur amateurhaft ausgeführt wurde. Bis auf weiteres haben Mexikos Staatsdiener nichts weiter als große Unsicherheit hervorgerufen - unter den Minengesellschaften, den Bergbauinvestoren und den Finanziers, die alle in diesem Land ihrer Arbeit nachgehen.


© Dirk Masuch
http://nevadagoldinvestor.blogspot.com
 
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