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Energieverbrauch sinkt 2011 kräftig

20.12.2011 | 14:00 Uhr | AGEB
Öl erreicht historischen Tiefpunkt/Fotovoltaik vor Wasserkraft/Energiemix verändert

Berlin/Köln (20.12.2011) - Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr deutlich zurückgehen und voraussichtlich eine Höhe von 13.411 Petajoule (PJ) beziehungsweise 457,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen. Nach vorläufgen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) beträgt der Rückgang voraussichtlich knapp 5 Prozent. Den größten Einfuss auf die Verbrauchsentwicklung hatte im abgelaufenen Jahr die milde Witterung, was den Bedarf an Wärmeenergie deutlich verminderte. Einen weiteren wesentlichen Einfussfaktor bildeten 2011 die hohen Energiepreise. Ein zusätzlicher statistischer Effekt ergibt sich aus dem Rückgang der Kernenergie und dem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie Kraftwerken mit hoher Effzienz. Bereinigt um Temperatureffekte wäre der Energieverbrauch 2011 nur um ein Prozent gesunken.

Der Mineralölverbrauch betrug im abgelaufenen Jahr 4.549 PJ (155,2 Mio. t SKE) und sank damit auf das niedrigste Niveau seit 1990. Gegenüber dem Vorjahr verminderte sich der Verbrauch um 3 Prozent. Zuwächse ergaben sich ausschließlich beim Diesel, dessen Absatz konjunkturbedingt um 2 Prozent anstieg. Otto- und Flugkraftstoffe lagen dagegen leicht im Minus. Besonders stark stockte die Nachfrage nach Heizöl. Der Absatz an leichtem Heizöl lag um 15 Prozent unter dem des Vorjahres und beim schweren Heizöl gab es ein Minus von 3 Prozent. Neben der milden Witterung sorgten insbesondere der kräftige Preisauftrieb im Jahresverlauf für Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern.

Der Erdgasverbrauch blieb 2011 um gut 10 Prozent hinter dem Wert des Vorjahres zurück und erreichte eine Höhe von 2.760 PJ (94,2 Mio. t SKE). Obwohl sich die Konjunktur positiv auf den Gasabsatz auswirkte, sorgten die im Vergleich zum Vorjahr nahezu durchgängig höheren Temperaturen für einen rückläufgen Absatz im Wärmemarkt. Der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung stabilisierte sich im zweiten Halbjahr nach einem deutlichen Rückgang in der ersten Jahreshälfte; insgesamt blieb er unter dem Vorjahresniveau.

Beim Verbrauch von Steinkohle gab es 2011 ein leichtes Minus von 0,7 Prozent. Insgesamt wurden 1.685 PJ (57,5 Mio. t SKE) verbraucht. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, auf den mehr als zwei Drittel des Gesamtverbrauchs entfallen, nahm um rund 2 Prozent ab. Die Stahlindustrie hingegen steigerte ihren Bedarf um rund 4 Prozent. Die Lieferungen an den Wärmemarkt waren witterungsbedingt rückläufg.

Der Verbrauch an Braunkohle stieg um knapp 4 Prozent auf 1.568 PJ (53,5 Mio. t SKE). Der Zuwachs spiegelt die positive Entwicklung bei den Lieferungen an die Kraftwerke wider, an die rund 90 Prozent der inländischen Braunkohlegewinnung gehen. Zuwächse gab es auch bei den Veredlungsprodukten.

Die Kernenergie verminderte ihren Beitrag zur Energiebilanz infolge des Ausstiegsbeschlusses im Jahresverlauf um knapp 23 Prozent.

Die erneuerbaren Energien legten 2011 insgesamt um 4,1 Prozent zu. Mit einem Beitrag von 1.449 PJ (49,4 Mio. t SKE) steigerten sie ihren Anteil am Energieaufkommen auf knapp 11 Prozent. Besonders stark stiegen die Beiträge der Windkraft (+22 Prozent ) und der Fotovoltaik (+67 Prozent). Die Nutzung von Biogas stieg um 21 Prozent. Demgegenüber sanken die Beiträge der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) um 9 Prozent und der der Biokraftstoffe um 8 Prozent. Die Fotovoltaik leistete 2011 mengenmäßig erstmals einen größeren Beitrag zur Energiebilanz als die Wasserkraft.

Der Stromaustauschsaldo mit den europäischen Nachbarländern weist Ende 2011 noch einen leichten Ausfuhrüberschuss in Höhe von 5 Terawattstunden (TWh) auf. Hinter dieser Entwicklung verbirgt sich eine deutliche Zunahme der Stromimporte, bei gleichzeitiger Abnahme der Stromexporte.


Energiemix verändert sich

Die 2010 und 2011 verabschiedeten energiepolitischen Beschlüsse zur Förderung der erneuerbaren Energien und zum Austieg aus der Kernenergie schlagen sich in der Primärenergiebilanz des abgelaufenen Jahres in Form leicht geänderter Anteile nieder. Allerdings haben auch Witterung und Bestandseffekte Einfuss auf die Struktur des Primärenergieverbrauchs. Wichtigster Energieträger bleibt auch 2011 das Mineralöl mit einem Anteil von 33,8 Prozent. Es folgt das Erdgas, dessen Anteil leicht auf 20,6 Prozent zurückgeht. Die Steinkohle erhöht ihren Beitrag zum Energiemix auf 12,6 Prozent und die Braunkohle kommt auf einen Anteil von 11,7 Prozent. Die Kernenergie vermindert sich auf 8,8 Prozent. Die Erneuerbaren erhöhen ihren Beitrag zum Energiemix auf 10,8 Prozent. Auf sonstige Energietäger und den Stromaustauschsaldo entfallen 1,7 Prozent.


Weniger Kohlendioxid

Infolge des rückläufgen Energieverbrauchs vermindern sich die energiebedingten CO2-Emissionen um mehr als 3 Prozent. Bereinigt um den Temperatureffekt wäre der CO2-Ausstoß um etwa ein Prozent gestiegen.


Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1990 - 2011 in Petajoule (PJ)


Stand: Dezember 2011


Berlin/Köln - Der Energieverbrauch in Deutschland verzeichnet seit 1990 im Trend eine rückläufge Tendenz. 2009 fel der Verbrauch infolge der Konjunkturkrise auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre. 2010 erholte sich der Verbrauch bei kälterer Witterung im Rahmen des Konjunkturaufschwungs. 2011 sank der Verbrauch vor allem infolge der
wärmeren Witterung noch leicht unter das Niveau von 2009.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen


Energieverbrauch: Braunkohle und Erneuerbare im Plus Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 2011 in Deutschland

Veränderungen in Prozent - Gesamt 13.411 PJ oder 457,6 Mio. t SKE



Berlin/Köln - Nach vorläufgen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen lag der Energiebedarf 2011 um knapp 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Vor allem Erdgas und leichtes Heizöl verzeichneten Rückgänge. Die Stromerzeugung aus Kernenergie ging infolge des Ausstiegsbeschlusses deutlich zurück. Die Lieferungen der Braunkohle an die Kraftwerke nahmen dagegen zu. Gute Windverhältnisse und ein kräftiger Zubau bei der Fotovoltaik trugen wesentlich dazu bei, dass die erneuerbaren Energien ihren Anteil an der Energiebilanz weiter steigern konnten.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen


Energiemix 2011 mit leichten Verschiebungen

Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland Anteile in Prozent (Vorjahr in Klammern) gesamt 13.411 PJ oder 457,6 Mio. t SKE



Berlin/Köln - Der witterungsbedingte Verbrauchsrückgang sowie der Ausstieg aus der Kernenergie und der Ausbau der erneuerbaren Energien haben den Energiemix in Deutschland 2011 leicht verändert. Die Erneuerbaren tragen jetzt im zweistelligen Bereich zur Energiebilanz bei. Knapp vier Fünftel des Energiebedarfs wird durch fossile Energieträger gedeckt.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.





Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
 
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