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Edelmetalle Aktuell

25.05.2011 | 7:19 Uhr | Wrzesniok-Roßbach, Heraeus
Platin

Der Platinpreis, der Anfang Mai zwar keinen neuen Rekordstand, mit 1.884 $ aber immerhin ein 2-Jahreshoch verzeichnete, konnte sich der nachfolgenden Welle an Gewinnmitnahmen auf den Rohstoffmärkten nicht verschließen.

Die Notierung testete in den ersten beiden Maiwochen gleich zweimal die Marke von 1.750 $ je Unze. Auf diesem Niveau gab es dann aber neben dem Kaufinteresse von Investoren auch eine deutlich gestiegene industrielle Nachfrage, was sich nicht zuletzt an einer steigenden Anzahl von Terminsicherungsgeschäften zeigte.

In der vergangenen Woche fand in London wieder die traditionelle Platinwoche statt, zu der sich jedes Jahr im Mai Produzenten, Banken, Händler, Weiterverarbeiter, Investoren und industrielle Verbraucher in der britischen Hauptstadt einfinden, um sich über die neuesten Entwicklungen auf den Platinmetallmärkten auszutauschen. Insgesamt nahmen an der Platinwoche in diesem Jahr über 400 Leute teil, die dann auch in der großen Mehrheit ihre Zufriedenheit mit dem aktuellen Geschäftsverlauf rund um die Platinmetalle zum Ausdruck brachten.

Traditionell beginnt die Woche mit der Vorstellung des neuesten Platinmetallberichts von Johnson Matthey an dem Montag. Höhepunkte in dieser Woche sind ferner das am Dienstag von der Händlervereinigung LPPM veranstaltete Seminar mit Vorträgen zu den verschiedensten Themen rund um die Platinmetalle, sowie das feierliche Platin-Dinner, das traditionell am Mittwoch abgehalten wird.

JM bescheinigte in seinem Bericht dem Platinmarkt für 2010 einen Überschuss von 20.000 Unzen, die Zahl lag damit fast 90% unter den bisherigen Schätzungen. Die Nachfrage habe gegenüber 2009 um über 16% zugenommen, getragen vor allem durch eine deutliche Erholung des Bedarfs der Automobilindustrie. Im Schmuckbereich, in dem China der mit Abstand wichtigste Markt ist, ließ die Nachfrage dagegen um 14% nach, allerdings kann man hier eher von einer Normalisierung als einem echten Einbruch sprechen. 2009 waren die Käufe nämlich, nicht zuletzt durch den niedrigen Platinpreis, noch um über 30% gestiegen.

Ein ordentliches Plus von fast 50% gab es auch bei den unzähligen weiteren industriellen Anwendungen, die aber selbst zusammenaddiert nicht die Bedeutung der Schmuckindustrie und erst recht nicht die der Autoindustrie erreichen.

Auf der Angebotsseite sieht JM für 2010 eine leichte Steigerung, die vor allem aus einer höheren Neuproduktion in Russland stammt. Im wichtigsten Produzentenland Südafrika lag die Ausbringung im Vergleich zum Jahr 2009 dagegen unverändert.

Deutlich gestiegen, nämlich um 31%, ist allerdings das Aufkommen an Recyclingmaterial. Hierbei handelt es sich sicher noch um eine Nachwirkung aus den zahlreichen Abwrackprogrammen für Autos.

Was die weitere Entwicklung des Platinpreises angeht, sind die Engländer eher positiv gestimmt und erwarten für den Rest dieses Jahres eine Handelsspanne zwischen 1.750 $ und 2.000 $ je Unze.

Wir sind, was die Preisentwicklung angeht, weiterhin etwas konservativer: Der von uns im Januar prognostizierte Höchstkurs von 1.850 $ wurde ja Ende April/Anfang Mai für kurze Zeit um 34 Dollars übersprungen, aktuell sehen wir - von diesem Ausreißer abgesehen - aber trotzdem keinen Anlass, die Prognose für den 2011er Höchstkurs nach oben anzupassen. Allerdings werden wir sowohl bei Platin, als auch bei Palladium in den nächsten Wochen über eine Anhebung unserer Prognose für die Durchschnittskurs für dieses Jahr nachdenken müssen. Die bisherigen Vorhersagen in Höhe von 1.600 $ und 675 $ scheinen angesichts des relativ starken 2. Quartals rückblickend zu niedrig gewesen zu sein.


Palladium

Das Palladium bewegte sich im Einklang mit den anderen Metallen, d.h. zunächst nach unten. Es erreichte dabei zeitweise einen Tiefstkurs von unter 700 $ je Unze.

Insgesamt hat die Volatilität in den letzten beiden Wochen aber etwas abgenommen du wir erwarten kurzfristig diesbezüglich keine Änderung.

Von den Teilnehmern an der Platinwoche in London wird das Umfeld für Palladium grundsätzlich aber weiter sehr positiv gesehen. Dazu passend hat JM letzte Woche ein Defizit von 490.000 Unzen (ca. 15 Tonnen) konstatiert. Die letzte vor den aktuellen Zahlen veröffentlichte Prognose von JM hatte noch bei einem Überschuss von 45.000 Unzen gelegen, so gesehen ist dies ein deutlicher Umschwung.

JM sieht für das Jahr 2011 eine Handelsspanne zwischen 715 $ und 975 $ voraus. Damit sind die Engländer etwas positiver gestimmt als unser Haus; wir hatten im Januar einen Höchstkurs von 875 $ prognostiziert, der dann im Monat darauf auch ziemlich genau erreicht worden war. Im Moment sehen wir auch angesichts der eher etwas nachlassenden Dynamik auf dem chinesischen Automarkt keinen Anlass, unsere Prognose anzuheben.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Das Rhodium hat in den letzten Wochen weiter an Boden verloren und notierte zeitweise nur noch bei 1.900 $ je Unze. Noch immer wirken sich hier die Vorratskäufe der Autoindustrie in den letzten beiden Jahren aus, die gleichzeitig auch noch versucht, den Rhodiumeinsatz so weit möglich zu verringern. Als Folge dieser Entwicklungen nimmt JM für 2010 einen Überschuss beim Rhodium in Höhe von fast 4 Tonnen an.

Iridium liegt derzeit wieder etwas höher oberhalb der 1.050 $er-Marke; Ruthenium notiert weiter sehr ruhig bei 170 -180 $ $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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