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Edelmetalle Aktuell

22.01.2010 | 7:32 Uhr | Wrzesniok-Roßbach, Heraeus
Gold

Der Goldpreis musste seit dem vergangenen Donnerstag überraschend deutliche Verluste hinnehmen. Heute Morgen notiert das gelbe Metall nur knapp über der Marke von 1.100 $ und damit fast 40 $ unter dem Stand vom 14. Januar.


Griechenland treibt das Gold nach unten

Eine Ursache für die Verluste des Goldpreises war sicherlich der deutliche Wertzuwachs des Dollars, gerade auch gegenüber dem Euro. Die US-Devise konnte sich in den letzten acht Tagen von 1,4560 auf gerade einmal noch 1,4050 befestigen.

Im Blickpunkt der Marktteilnehmer stand dabei vor allem die finanzielle Lage Griechenlands. Hier zweifeln Beobachter immer mehr an, dass die Griechen in der Lage sind, die notwendigen Reformschritte zur Ordnung der überaus maroden Staatsfinanzen zu gehen. Unter dieser Entwicklung leidet das Vertrauen in den Euro insgesamt, zumal Griechenland ja nicht alleine steht: Im gleichen sinkenden Boot wie Griechenland sitzen nach Ansicht von Finanzmarktexperten auch Irland und - in dieser Woche neu und viel diskutiert - auch Portugal. Und etliche Beobachter verweisen bereits auf Spanien und auf den Umstand, dass aufgrund der Größe der dortigen Volkswirtschaft Stützungsmaßnahmen der anderen Euroländer alles andere als einfach wären.


Und dann auch noch China ...

Das Gold geriet aber nicht nur wegen der Nachrichten vom Peloponnes unter Druck. So wurden gestern in China die Zügel angezogen, um das ausufernde Wachstum (+ 10,7 Prozent im 4. Quartal) endlich wieder in den Griff zu bekommen. Die Kreditvergabe soll jetzt eingeschränkt , die Mindestreserve angehoben und die Zinsen erhöht werden. Damit dürfte das Kapital in China in Zukunft nicht mehr so locker sitzen und die Nachfrage nach Gold sowohl von Spekulanten, wie auch von Schmuckkäufern eher etwas sinken. Diese Nachricht war es, die gestern dann als zweiter Grund den Goldpreis nach unten trieb, zumal dadurch gleichzeitig auch ein Preisrutsch beim Öl ausgelöst wurde.


Reißt der Euro das Gold jetzt mit?

Ein wenig überraschend ist es schon: Der Euro-Raum befindet sich offensichtlich in einer ordentlichen Krise, vielleicht in der größten seit Gründung der Gemeinschaftswährung und das Gold folgt weiter blind der Entwicklung des Dollars - und fällt ebenfalls. Dieser - selbst für Leute, die nicht zu den absoluten Goldliebhabern zählen - nicht ganz nachvollziehbaren Logik folgend, könnte es in den nächsten Tagen noch weitere Kursverluste beim Gold geben. Denn Devisenmarktanalysten gehen inzwischen mehr und mehr davon aus, dass die Marke von 1,40 beim Euro/Dollar-Kurs deutlich unterschritten werden könnte.

Übrigens sind es nicht nur die Spekulanten, die das Gold derzeit verschmähen, weil sie den Euro weiter fallen sehen. Auch die Nachfrage nach Barren (gerade auch hier in Deutschland) ist alles andere als überragend und bei den ETFs kam es in den letzten beiden Wochen nicht zu neuen Käufen, sondern - im Gegenteil - zu überraschend hohen Rückgaben.

Für den Fall, dass der Goldpreis weiter fällt, raten wir industriellen Endverbrauchen ihre Vorräte spätestens im Bereich zwischen 1.075 $ und 1.085 $ verstärkt aufzufüllen. Wir sehen das Gold nämlich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor einer durchgreifenden Trendwende. Für eine solche müssten die weltweiten Zinsen erst einmal deutlich steigen und das wird in diesem Jahr kaum der Fall sein.


Silber

Wo das Gold ist, ist das Silber nicht weit. Und damit geriet das weiße Metall in dieser Woche am Ende ebenfalls auf die schiefe Bahn. Nachdem es gestern früh noch bei 18,82 $ notierte, konnte es dieses hohe Niveau nach den Neuigkeiten aus China nicht länger halten. Innerhalb weniger Stunden fiel es auf 17,60 $ zurück. Damit liegt es aber immer noch komfortabel über dem letzten zyklischen Tief vom 30. Dezember, als es zeitweise bei "nur" noch 16,72 $ notierte. Charttechnisch gibt es aber jetzt bis hin zu diesem Niveau wenig Unterstützung und auch die Industrie kann sich trotz der Kursverluste auf Dollar-Basis noch nicht so richtig für das Metall erwärmen. Dies liegt vor allem auch an der Tatsache, dass durch den zeitgleichen Wertverfall des Euros die Notierungen im Euroraum gar nicht so stark gefallen sind. Lediglich aus Asien war heute Morgen etwas mehr Nachfrage zu verzeichnen.


Platin

ETFs sorgen zuerst weiter für Kursphantasie

Der Platinpreis konnte in den letzten Tagen zunächst weiter zulegen und erreichte mit 1.644 $ je Unze zeitweise ein neues 18-Monatshoch. Erst die Nachricht, dass die chinesischen Regierung Maßnahmen gegen eine Überhitzung der Wirtschaft beschlossen habe und das ungezügelte Wachstum begrenzen wolle, sorgte dann gestern für eine deutliche Abkühlung, die den Preis vorübergehend auf fast 1.580 $ absacken ließ. Im weiteren Verlauf des Handels stieg das Metall dann wieder an; mit 1.610 $ ist es aber deutlich von seinem Wochenhoch entfernt.


Anglo Platinum mit sinkendem Ertrag

Die weltweite Nr. 1 unter den Platinproduzenten hat in dieser Woche eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Das Unternehmen stellte für 2009 einen Einbruch des Ertrags um 85 bis 99% in Aussicht. Offenbar ist im auch zweiten Geschäftshalbjahr keine wirkliche Besserung eingetreten, nachdem schon im Zwischenresultat per 30. Juni 2009 der Nettogewinn um 68% auf 2,8 Mrd. Rand (290 Mill. Euro) gesunken war. Anglo Platinum litt im vergangenen Jahr an einer Kombination aus geringerer Nachfrage seitens der Autoindustrie und - nach Beginn der Finanzkrise - stark gefallenen Edelmetallpreisen. Im ersten Halbjahr 2009 war Anglo Platinums Absatz an Platinmetallen wertmäßig um 38 Prozent auf 17 Mrd. Rand (1,5 Mrd. Euro) zurückgegangen. Das Management zog seinerzeit die Notbremse, legte einige Schächte still und entließ 12 000 Beschäftigte. Auch die Expansionspläne wurden vorerst auf Eis gelegt.

Aber es gab auch gute Nachrichten vom Kap: Wie die Gesellschaft diese Woche mitteilte, habe es im vierten Quartal 2009 erstmals in der Unternehmensgeschichte keine Todesfälle in den Minen gegeben.




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