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Edelmetalle Aktuell

03.12.2009 | 7:46 Uhr | Wrzesniok-Roßbach, Heraeus
Gold

Wieder einmal gibt es vom Goldmarkt neue Rekorde zu berichten. So stieg seit der Abfassung unseres letzten Reports die Notierung für das gelbe Metall fast ununterbrochen an. Ausgehend von einem Niveau von 1.143,50 $ am 19. Dezember erreichte das Gold heute dabei mit 1.217 $ wieder einmal ein neues Allzeithoch.

Die einzige Pause auf dem Weg nach oben gab es am vergangenen Freitag, als das Metall nach Bekanntgabe der Zahlungsschwierigkeiten Dubais innerhalb kürzester Zeit von 1.190 $ auf nur noch 1.136,50 $ fiel. Offensichtlich gab es hier Panikverkäufe von Anlegern, die liquide Mittel benötigten, um an anderer Stelle, z. B. auf den zeitgleich fallenden Aktienmärkten, Löcher zu stopfen.

Wer genau den Goldpreis in den letzten Tagen nach oben getrieben hat, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Sicher waren es nicht die industriellen Verbraucher; sie halten sich angesichts der hohen Preise derzeit eher zurück. Kaum größere Nachfrage gibt es aktuell auch bei den Investmentbarren und während es letzte Woche wenigstens noch etwas Nachfrage nach ETFs gab, ist diese z.B. gestern auf nur noch 1,5t gesunken.

Gleichzeitig beobachten wir sowohl in Europa, wie auch in Hongkong zunehmende Altgoldverkäufe, die mit dem aktuell hohen Preis zusammenhängen.

Woher kommt also der kräftige Rückenwind für den Goldpreis? Zunächst sind da sicher spekulativ orientierte Marktteilnehmer zu nennen. Deren Positionen haben z. B. in den letzten Woche wieder massiv zugenommen. Außerdem gab es zumindest bis vorletzte Woche auch eine stärkere Nachfrage aus Asien. Hier sorgten relativ starke Währungen dafür, dass das Gold lokal betrachtet gar nicht so stark gestiegen war.

Dritter im Bunde der Käufer ist möglicherweise wieder einmal die Minenindustrie gewesen. So gab Barrick Gold gestern bekannt, dass man nun die gesamten noch offenen Terminsicherungsgeschäfte vorzeitig geschlossen habe. In dem Zusammenhang werde man, so die Kanadier, in diesem Quartal noch einmal Kosten in Höhe von 300 Mio. Dollar zu verdauen haben. Insgesamt hat das Unternehmen laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuter in den zurückliegenden Jahren 5 Mrd. Dollars in Form von Eigen- und Fremdkapital aufgewandt, um seine bei steigenden Preisen verlustbringenden Absicherungsgeschäfte aus den Jahren rund um die Jahrtausendwende loszuwerden. In Zukunft, so das Unternehmen in einer Erklärung, werde man mit der Goldproduktion in Höhe von 8,1 Mio. Unzen voll von einem steigenden Goldpreis profitieren. Natürlich wird das Unternehmen auch voll unter eventuell mal wieder fallenden Notierungen leiden: In der momentanen Goldpreis-Euphorie war aber für derartige Überlegungen aber noch kein Platz.

Wenigstens psychologische Unterstützung für die Goldpreis dürfte auch die Meldung gebracht haben, dass der IWF erneut 10 Tonnen seiner geplanten Verkaufsmenge losgeworden ist, diesmal war Sri Lanka der Käufer. Auch wurde auf dem Markt spekuliert, dass Indien noch immer Interesse am Kauf der verbleibenden Goldverkaufsmenge des IWF habe.

Wir sehen trotz all dieser Meldungen die Luft für das Gold dünner werden. Zu irgendeinem Zeitpunkt wird es zu einer deutlichen Korrektur des Preises kommen. Was diese auslösen wird und von welchem Niveau aus sie startet ist dagegen offen. Die Kursziele scheinen dagegen klar: 1.080 $, 1.050 $ und 1.025 $ bilden derzeit auf den Charts jeweils kräftige Unterstützungslinien.


Silber

Bis zum Dienstagnachmittag hinkte das Silber der Goldpreisentwicklung eindeutig hinterher: Während das gelbe Metall nach Abfassung unseres letzten Berichts von Anfang an Zuwächse verzeichnete, dümpelte das Schwestermetall zwischen 18 $ und 18,80 $ zunächst lediglich seitwärts. Unterbrochen wurde die relative Lethargie lediglich von einem kurzen Ausflug nach unten auf ein Niveau von 17,65 $ am vergangenen Freitag, als auch der Goldpreis nach dem Bekanntwerden der Zahlungsprobleme Dubais vorübergehend in die Knie ging.

Angesichts des folgenden starken Anstiegs des Goldpreises gestern Nachmittag und dessen anschließendem Durchbrechen der 1.200er $-Marke nahm dann auch der Silberpreis Fahrt auf. Mit 19,34 $ je Unze erreichte er heute Morgen den höchsten Stand seit dem 15. Juli 2008. Damals notierte das Metall kurzzeitig nochmal bei 19,45 $, bevor es vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Wirtschaftskrise innerhalb weniger Wochen fast 50% seines Wertes einbüßte.

Vom vorher am 17. März 2008 erreichten langjährigen Höchstkurs in Höhe von 21,24 $ ist das weiße Metall derzeit noch immer ein gutes Stück entfernt und im Gegensatz zum Gold ist bis zum Allzeithoch, das im Januar 1980 mit 50 $ erreicht worden war, sogar noch jede Menge Platz.

Sollte sich der Höhenflug beim Gold wider Erwarten ohne Pause weiter fortsetzen, wird sicher auch das Silber noch zulegen können. Die erste (allerdings nur noch kleine) Hürde bildet dann das Juli-Hoch vom letzten Jahr. Danach wäre der Weg in Richtung 20 $ frei. Wenn jedoch die angesichts des überhitzten Goldmarktes von uns erwartete größere Korrektur bei den Edelmetallen kommt, wären beim Silber relativ schnell auch wieder Preise zwischen 14 $ und 16 $ möglich. Auf diesem Niveau sollten sich industrielle Endverbraucher aber eindecken, viel billiger wird das Metall - eine Fortsetzung der weltweiten Wirtschaftserholung vorausgesetzt - auch mittelfristig wohl nicht werden.

Was die momentane industrielle Nachfrage nach Silber angeht, müsste der Preis wahrscheinlich eher früher als später korrigieren: Hier gab es nämlich in den letzten Tagen kaum Nachfrage. Während sich gleichzeitig die Spekulanten derzeit klar auf steigende Preise einrichten, verhalten sich die längerfristig orientierten Investoren unterschiedlich: Barren im Schalterverkauf waren kaum gefragt, dagegen legten die ETF-Bestände in der letzten Woche um massive 5 Mio. auf fast 382 Mio. Unzen zu.




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