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Prognosen mit kurzer Halbwertszeit

07.11.2008 | 12:22 Uhr | Schallenberger, Frank
Der IWF hat gerade einmal mehr demonstriert, dass die Halbwertszeit von Prognosen aller Art in der heutigen Zeit eher kurz ist. Anfang Oktober hatten die Volkswirte noch ein Weltwirtschaftswachstum im kommenden Jahr von 3,0% prognostiziert - nur vier Wochen später wurde diese Zahl auf 2,2% gekürzt. Aber auch diese Revision dürfte noch nicht das letzte Wort gewesen sein, denn aus heutiger Sicht ist beim Weltwirtschaftswachstum 2009 sogar eine Eins vor dem Komma nicht unwahrscheinlich. Andere Prognosen dürften demnächst ebenfalls kassiert werden. So geht beispielsweise die International Nickel Study Group (INSG) immer noch von einer Ausweitung der Nickelproduktion im kommenden Jahr um 10% aus. Die OPEC und die EIA rechnen damit, dass die durchschnittliche weltweite Ölnachfrage 2009 um 0,8 Mio. Barrel pro Tag höher liegt als im laufenden Jahr.



In Anbetracht von Grenzkosten, die bei der Nickelproduktion bis zu 70% über den aktuellen Marktpreisen liegen, dürfte die INSG um eine deutliche Revision ihre Prognose nicht herumkommen. Auch die OPEC und die EIA sind vermutlich für das kommende Jahr noch zu optimistisch gestimmt. Der IWF sieht zwar zu Recht in Ländern wie China und Indien auch im kommenden Jahr relativ robuste Wachstumsraten von 8,5% (China) bzw. 6,3% (Indien). Dennoch dürfte die weiterhin steigende Ölnachfrage der Schwellenländer kurzfristig kaum in der Lage sein, den Nachfrageeinbruch in den Industriestaaten überzukompensieren.




Aber auch beim Öl wird das Angebot in den nächsten Monaten sehr stark zurückgehen. Die OPEC dürfte spätestens auf der Konferenz am 17. Dezember eine weitere Förderkürzung beschließen. Zudem berichten viele Förderunternehmen angesichts niedriger Preise und einem schwierigen Finanzierungsumfeld von der Streichung geplanter Projekte. Die Halbwertszeit der Preisprognosen von Rohstoffanalysten war zuletzt nicht wesentlich ausgeprägter als bei IWF und Co. Am Beispiel Nickel wird jedoch klar, dass die hohen Grenzkosten entweder zu stark steigenden Preisen oder zu einem drastischen Einbruch der Produktion führen werden. Die goldene Mitte dürfte der wahrscheinlichste Weg sein. Und die voraussichtlich robuste Konjunktur in Asien sollte der entscheidende Grund dafür sein, dass die Zerfallsgeschwindigkeit für Prognosen solcher Art demnächst auch wieder abnimmt.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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