Auch würden sich laut SMM einige Bleischmelzen gegen fallende Bleipreise absichern. SMM sieht daher seit dem chinesischen Neujahrsfest einen Angebotsüberschuss in China, der durch Arbitrage-bedingt hohe Bleiimporte im Februar noch verstärkt wurde. Dieser soll auch in den nächsten Monaten noch bestehen bleiben. Hierzu tragen laut Einschätzung von SMM auch die aktuell hohen Produktionsraten von Blei bei. Allerdings müssten demnächst einige Bleischmelzen wegen umweltbehördlicher Überprüfungen schließen.
Wie bei den anderen Industriemetallen sehen wir auch für Blei kurzfristig Korrekturbedarf. Im zweiten Quartal sollte der Bleipreis unseres Erachtens auf 2.100 USD je Tonne abrutschen.
Die schwächste Preisentwicklung unter den Industriemetallen im ersten Quartal wies Zinn auf. Nach einer zweimonatigen Seitwärtsbewegung über den Jahreswechsel fiel Zinn aus seiner Handelsspanne heraus und hangelt sich seitdem an der charttechnisch-wichtigen 200-Tage-Linie entlang. Die psychologisch wichtige Marke von 20.000 USD je Tonne scheint einen größeren Widerstand darzustellen.
Ein starker Lageranstieg - die LME-Vorräte hatten sich von ihrem 12½-Jahrestief Ende Oktober bis in den Februar hinein auf 6 Tsd. Tonnen verdoppelt - hat dabei wohl zum Preisrückgang beigetragen. Mit einem seitdem wieder erfolgten Abbau der Bestände wurde anschließend auch der Preisrückgang gestoppt (Grafik 11). Allerdings sind derzeit noch nicht einmal 10% der LME-Zinnvorräte zur Auslieferung angefordert, was für eine nur verhaltene Nachfrage spricht.
Hinzu kam, dass Indonesien als weltweit größter Zinnexporteur im ersten Quartal des Jahres mit 18 Tsd. Tonnen überraschend viel Zinn ausgeführt hatte. Die Exporte lagen 86% über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings hatte PT Timah, der größte indonesische Zinnproduzent, im Februar davor gewarnt, dass die indonesischen Zinnexporte für das Gesamtjahr 2017 mit rund 60 Tsd. Tonnen sogar noch unter dem schon schwachen Vorjahresniveau liegen könnten. Der globale Zinnmarkt dürfte daher weiter unterversorgt sein.
Das voraussichtliche andauernde Angebotsdefizit rechtfertigt unseres Erachtens höhere Zinnpreise. Den Preisanstieg sehen wir aber zum Großteil erst im zweiten Halbjahr. Im zweiten Quartal dürfte Zinn durch die von uns erwartete Korrektur der anderen Metallpreise in Schach gehalten werden.
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