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Getreide-Hausse in finaler Phase?

17.06.2008 | 14:54 Uhr | Steininger, Marius
Wir hatten an dieser Stelle schon häufiger darauf hingewiesen, dass die einzelnen Rohstoffmärkte viel zu unterschiedlich sind, um sie "über einen Kamm zu scheren". Nicht selten erlebt man sogar innerhalb eines Segments deutliche Unterschiede im Hinblick auf die Entwicklung der Notierungen. So lief es zuletzt unter anderem im Getreide-Sektor: Während der einstige "Überflieger" Weizen seit Jahresbeginn erkennbar korrigierte, tendierten Sojabohnen im Wesentlichen seitwärts. Mais hingegen strebt seit Monaten von einem Hoch zum nächsten. Speziell in den letzten Tagen erreichten uns viele Mail-Anfragen, in denen die Leser wissen wollten, wie es in diesem Bereich weiter geht. Also schauen wir uns die Märkte einmal etwas näher an.


Anhaltend hohe Nachfrage

Zunächst kann festgehalten werden, dass die globale Nachfrage nach Getreide anhaltend hoch ist. Die kontinuierlich steigende Weltbevölkerung sowie der wachsende Wohlstand vor allem in ausgewählten asiatischen Schwellenländern sorgen für einen fast schon explodierenden Bedarf. Aus diesem Grund nehmen die amerikanischen Sojabohnen-Ausfuhren nach Asien bereits seit längerem überdurchschnittlich zu und ein kurzfristiges Ende des Booms ist nicht abzusehen. Gleiches gilt für Fleischprodukte, was dazu führt, dass der Bedarf an Mais als Futtermittel immer größer wird. Zudem werden beträchtliche Mengen des gelben Getreides von der Ethanol-Industrie abgenommen, die sich zwar nicht so dynamisch entwickelt wie von manchen prognostiziert, aber dennoch ihren Output kontinuierlich steigert. Und auch bei Weizen sehen Experten für 2008 einen mindestens zehnprozentigen Mehrbedarf.


Ernteausfälle durch Überschwemmungen

Dass dieser Rohstoff und vorübergehend auch Sojabohnen unter Abgabedruck gerieten, hatte seine Ursache in der signifikanten Ausweitung der Anbauflächen. Dadurch und auf Grund der lange Zeit günstigen Wetterverhältnisse im mittleren Wesenten der USA rechneten Analysten mit einem starken Anstieg der Erntemengen bei Weizen und Sojabohnen. Nachdem es in den zurückliegenden Tagen jedoch zu massiven Überschwemmungen in der Region kam, ist dies mittlerweile keineswegs mehr sicher. Ganz im Gegenteil: Die Wasserfluten dürften einen Großteil der anstehenden Winterweizen-Ernte sowie der Mais- und Sojabohnen-Aussaat "weggespült" haben und damit zu nicht unerheblichen Ertragsausfällen führen. Zwar gibt es noch keine verlässlichen Schadens-Schätzungen. Aber eins ist schon jetzt klar: Die Ernten werden erheblich geringer ausfallen als zunächst angekündigt. Sind also die Getreidemärkte auch zu den erhöhten Notierungen ein glasklarer Long-Kandidat?


Vorsicht in jedem Fall angebracht

Zumindest bei Sojabohnen und Mais haben wir daran doch unsere Zweifel. Die saisonal starke Phase nähert sich bei beiden Agrargütern in Bälde dem Ende zu und auch die recht hohen Netto-Short-Positionen der kommerziellen Marktteilnehmer mahnen zur Vorsicht. Nach den erheblichen Kurszuwächsen in den letzten Wochen erscheinen diese beiden Märkte ungeachtet der durchaus positiven fundamentalen Rahmenbedingungen doch erkennbar überkauft. Insofern kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Kurse mittel- bis längerfristig erhebliche Rücksetzer erfahren. Auf dem gegenwärtigen Niveau bieten Long-Engagements daher kein optimales Chance/Risiko-Verhältnis mehr. Wer unseren Empfehlungen, auf steigende Kurse zu spekulieren, gefolgt ist, sollte die Stopps sukzessive nachziehen, um seine schönen Gewinne abzusichern.

Gänzlich anders stellt sich die Lage bei Weizen dar: Hier muss aus saisonaler Sicht bis Jahresende mit steigenden Notierungen gerechnet werden. Darüber hinaus sind die "Commercials" per Saldo long positioniert. Zusammen mit den zu erwartenden Ernteausfällen sehen wir jetzt eine interessante Gelegenheit, sich auf der "langen Seite" zu positionieren. Auch charttechnisch stellt sich der Markt sehr viel versprechend dar, nachdem der Support bei 750 US-Dollar verteidigt wurde. Eventuell sollten man vor einem Einstieg noch kleinere Rücksetzer abwarten. Alles in allem stehen die Chancen aber nicht schlecht, dass Weizen bis Jahresende wieder vierstellig notiert.


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