Europas Gut-Menschen haben in den letzten Jahren und Dekaden zunehmend Oberwasser erhalten. Neben vielen anderen Miss-Ständen sind dieser Gruppe schon länger Börsen-Spekulationen mit Nahrungsmitteln ein Dorn im Auge. Nun sah sich die Politik zum Handeln genötigt und zimmerte auf die Schnelle ein Maßnahmen-Paket, mit dem man dauerhaft für bezahlbare Lebensmittel-Preise sorgen will.
Überwachung und Auflagen beschlossen!
Am vergangenen Freitag einigten sich die EU-Finanz-Minister in Luxemburg auf eine Neufassung der EU-Finanzrichtlinie (Mifid). Diese sieht diverse Auflagen vor, die für den sekundenschnellen Börsen-Handel aber auch für die Provisionen von Bank-Beratern gelten sollen. Zudem soll es für reine Spekulanten eine strengere Überwachung geben und sogar eine Obergrenze für die Anzahl der Kontrakte ist geplant.
Schnellschuss unmöglich!
Von einer zeitnahen Einführung des neuen Regel-Werks brauchen Rohstoff-Investoren aber nicht auszugehen, da das Europa-Parlament der Reform noch zustimmen muss. Und diese Institution stellt sogar noch weitreichendere Forderungen, so dass mit weiteren zähen Verhandlungs-Runden gerechnet werden muss. Von daher dürfte die Novellierung kaum vor Ende 2014 in Kraft treten.
Und das ist gut so: Denn die Termin-Märkte sorgen keineswegs immer nur für eine Verteuerung von Lebensmitteln. Vielmehr stellen sie ein wichtiges Regulativ für Übertreibungen sowohl nach oben als auch nach unten dar. Durch die Neuerung werden Lebensmittel also nicht zwingend billiger. Im besten Fall wird der Kurs-Verlauf weniger volatil ausfallen.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur
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