Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Hohe Rohstoffpreise - Gefahr für Chinas Wachstum?

12.01.2011 | 14:25 Uhr | Hahn, Rainer
RTE - EMFIS.COM - Chinas Handelbilanz-Überschuss ist deutlich geschrumpft. Zwar stiegen im Dezember die Exporte weiter um ansehnliche 18 Prozent auf 154,2 Milliarden Dollar. Die Importe zogen aber noch stärker an, und zwar um 26 Prozent auf 141,1 Milliarden Dollar. Der Handelsbilanzsaldo befand sich damit nur noch bei 13,1 Milliarden Dollar. Im November hatte er noch bei 22,9 Milliarden Dollar gelegen.

Die hohe Zuwachsrate bei den Importen ist besonders interessant. Sie zeugen zum einen von der enorm starken chinesischen Binnenkonjunktur (weshalb chinesische Konsumwerte und Aktien binnenorientierter Unternehmen weiterhin interessant sind). Der Anstieg hat allerdings noch eine weitere Komponente. Mit dem chinesischen Boom geht nämlich auch ein sehr hoher Rohstoffverbrauch einher. Und die Rohstoffnotierungen haben sich im Jahresvergleich deutlich verteuert. Deshalb dürfte ein erheblicher Teil des Import-Anstiegs darauf zurückzuführen sein, dass das Reich der Mitte immer höhere Preise für Öl, Kohle, Kupfer, Eisenerz und Agrarprodukte zahlen muss.

Steigende Rohstoffpreise sind für das Wirtschaftsleben stets ein belastender Faktor - auch wenn dies in der allgemeinen Freude über die globale Erholung gern vergessen wird. In China kommt der Preisschub besonders zur Unzeit, da das Land inzwischen ohnehin schon wieder mit inflationären Tendenzen zu kämpfen hat. Die Verbraucherpreise stiegen dort im November um mehr als 5 Prozent. Peking hat deshalb bereits zweimal den Leitzins angehoben. Dies beeinträchtigt natürlich potenziell das Wirtschaftswachstum. Außerdem kommen steigende Rohstoffpreise durch eine Vielzahl von Faktoren zustande. Eine einzelne Notenbank kann hier wenig ausrichten - selbst wenn es sich dabei um die People ´s Bank of China handelt. 

Bisher wurde die Problematik der hohen Rohstoffpreise wenig thematisiert. Sie stellt im Börsenjahr 2011 dennoch ein erhebliches Risiko dar - nicht nur für China, sondern für die globalwirtschaftliche Erholung insgesamt. Grundsätzlich trifft diese Entwicklung alle Wirtschaftsnationen gleichermaßen. Im Reich der Mitte werden die schädlichen Effekte immerhin von einem sehr dynamischen Wachstum abgedämpft. Dagegen ist der Aufschwung im Westen bisher nur ein zartes Pflänzchen - und entsprechend anfällig. 

Schon 2008 hatten die Rohstoffnotierungen ein beachtliches Niveau erreicht. Rohöl war seinerzeit sogar noch deutlich teurer als heute. Dennoch wurde Chinas Wirtschaft dadurch seinerzeit so gut wie nicht beeinträchtigt. Dagegen lag das Wachstum in vielen westlichen Ländern bereits vor dem Lehman-Brothers-Zusammenbruch nahe Null, wozu nicht zuletzt die gestiegenen Rohstoffkosten beigetragen haben dürften.

Ein klarer Vorteil Chinas bei der Bewältigung höherer Rohstoffpreise ist auch die enorm gestiegene Massenkaufkraft. Die staatlich vorgeschriebenen Mindestlöhne dürften 2011 um weitere 20 Prozent steigen. Bei den Durchschnittslöhnen sollte ein Anstieg um mindestens 10 Prozent drin sein, nachdem diese in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr oder inflationsbereinigt immer noch um 7 Prozent angewachsen sind. Die daraus entstehende zusätzliche Binnennachfrage sollte ein höheres Preisniveau mehr als aufwiegen. Daneben geht ein nicht unerheblicher Teil der in China produzierten Waren ohnehin in den Export. In diesem Fall werden die gestiegenen Input-Kosten an die Endverbraucher in Übersee durchgereicht. 

Unser Fazit: Der chinesische Wirtschaftsboom war maßgeblich für den jüngsten Anstieg der Rohstoffpreise mitverantwortlich. Es spricht aber gleichzeitig vieles dafür, dass das Land die Folgen dieses Anstiegs besser bewältigen kann als viele seiner globalen Konkurrenten. 
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz