• Die Extremwerte des Arabica Futures des Jahres 2008 fielen mit Anfang März und Anfang Dezember auf vertraute Termine für den Rohstoffsektor (z.B. Weizen). Die Differenz zwischen Hoch und Tief fiel mit ca. 40% relativ moderat aus. Aus charttechnischer Perspektive bildet der Kurs bereits seit Anfang Oktober eine größere W-Formation und testet gerade den Ausbruch über deren Widerstand bei 125,70 USc. Der rechte Schenkel dieser W-Formation fällt zwar deutlicher als bei anderen Rohstoff Futures aus, sorgte aber trotzdem noch für leicht steigende Zwischentiefs seit Dezember, wobei etwas rückläufige Umsätze zusätzlich den Druck reduzieren.
• Aufgrund des nahenden Verfalltermins wurde hier der "c2"-continuous Chart genutzt, bei dem die fallenden Tops seit dem vergangenen Sommer noch nicht überwunden sind. Aber auch der "c1"-Chart, bei dem dieser Sprung bereits vollzogen wurde, zeigt mit der "W"-Hürde, dem oberen Bollinger Band (128,11 USc) und dem historisch markanten Niveau bei 130 USc (zuletzt Konsolidierung April 2008) nennenswerte Widerstände im näheren Umfeld.
• Sollten weder die eigenen bullishen Kräfte noch der positive Sog anderer Soft Futures für weitere Fortschritte reichen, war-ten die Unterstützungen bei ca. 108,60 USc (kurzfristige Lows um zwei false breaks bereinigt) und bei ca. 94,60 USc. Auch die Indikatoren liefern aktuell ein bestenfalls gemischtes Bild, in dem zwar der weekly MACD noch weiter aufwärts läuft, aber das obere Bollinger Band, die Slow Stochastics und rückläufige Umsätze stutzen die Phantasie der Bullen.
• Fazit: Die "W"-Formation stünde ab einem signifikanten Close über 126 USc für eine solide Bodenbildung nach dem Ausverkauf des zweiten Halbjahrs 2008. In direkter Nähe dieser Marke kann aber bestenfalls ein Halten von Longpositionen für denjenigen empfohlen werden, der auch eine weitere Konsolidierungsschleife bis unter 110 USc (bzw. den Verlust aus einem engeren Stop) in Kauf nähme. Erst ein Close über 130 USc besäße Signalwirkung für deutliches weiteres Potenzial.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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