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Edelmetalle Aktuell

11.09.2009 | 9:00 Uhr | Wrzesniok-Roßbach
Platin

Nach einem verhaltenen Handelsstart im Bereich von 1.240 $ je Unze nach der Abfassung unseres letzten Berichts, brach die Platinnotierung am Dienstag vor einer Woche erst einmal deutlich ein. Das Metall fiel dabei auf nur noch 1.197 $ zurück, den niedrigsten Stand der letzten vier Wochen.

Händler begründeten den Rückschlag mit den Nachrichten über ein Ende der finanziellen Unterstützung für Autokäufe in den USA und besonders auch in Deutschland. In beiden Ländern hatten die Programme über einen mehr oder weniger großen Zeitraum eine deutliche Entspannung auf den Automärkten gebracht. In den USA gab es so letzten Monat ein Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr und von 26% gegenüber dem Vormonat Juli. In Amerika wurden durch das “Cash for Clunker“-Programm insgesamt 690.000 Autos gefördert, die meisten davon im August, etliche aber auch schon im Juli.

In Deutschland sorgte die Abwrackprämie im August für ein Zulassungsplus von 28,4% auf über 275.000 Autos. Kumuliert liegt der Neuwagenabsatz für das Jahr 2009 hierzulande bei bisher 2,8 Mio. PKWs. Der Zugewinn durch das Förderprogramm könnte so bei bis zu 800.000 Fahrzeugen gelegen haben, die anderweitig in diesem Jahr nicht gekauft worden wären. Zusammen mit einem Plus von vielleicht 300.000 zusätzlichen Verkäufen in den USA dürften alleine diese beiden Abwrackprämien einen Mehrverbrauch an Platinmetallen von bis zu 5 Tonnen gebracht haben.

Zu dieser Steigerung gesellen sich dann aber auch noch weitere Programme in anderen europäischen Ländern sowie die weltweit größte Erfolgsgeschichte in diesem Jahr, was die Neuzulassungen angeht: In China, das Autoverkäufe derzeit durch Steuervergünstigungen fördert, ist deren Anzahl im August gegenüber dem seinerzeit etwas schwächelnden Vorjahresmonat um sage und schreibe 90% auf 858.300 Autos gestiegen.

Alles in allem wird klar, dass sich die Platinmetallproduzenten wohl mit Nachdruck bei den Steuerzahlern der vielen Länder mit Förderprogrammen bedanken dürfen, denn ohne diese Programme hätte es in diesem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich düster ausgesehen, was den Verbrauch dieser Metalle und damit auch die Preisentwicklung angeht.

Immerhin hat der Platinpreis nach dem ersten Schreck über das Auslaufen der finanziellen Anreize zum Autokauf wieder zulegen können, sicherlich auch mit Blick auf die sehr positive Entwicklung beim Goldpreis. Zeitweise handelte das weiße Metall sogar wieder nahe an der Marke von 1.300 $ je Unze, dies war das höchste Niveau seit Mitte des dritten Quartals 2008.

Ob es so positiv weitergeht, darf derweil bezweifelt werden. Immerhin heißt das Verschrotten von Millionen zusätzlichen Autos auch, das nun viele Katalysatoren recycelt werden und das Metall dem Markt zumindest mittelfristig wieder zufließt. Auch haben sich die Minengesellschaften in Südafrika inzwischen mit ihren Arbeitern geeinigt und die Streiks in den Bergwerken sind beendet. Durch den Ausstand bei Implats und Aquarius sei insgesamt eine Produktion In Höhe von 70.000 Unzen Platin verloren gegangen, so die beiden Gesellschaften. In der aktuellen Lage dürfte dies dem Preis sicher nicht geschadet haben. Wir würden in der aktuellen Lage jetzt erst einmal abwarten und zunächst nur den Tagesbedarf eindecken.


Palladium

Ähnlich wie beim Gold sind die Bestände in den beiden Palladium-ETFs in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. So nahmen die Positionen vor allem bei dem Produkt von ETF Securities zu, um beinahe zwei Tonnen in der letzten Woche und alleine gestern noch einmal fast um eine weitere Tonne. Insgesamt binden die beiden ETFs von der ZKB und von ETF Securities jetzt über 1 Mio. Unzen des weißen Metalls und damit doppelt so viele wie noch vor 18 Monaten auf dem Höhepunkt der langjährigen Preisrallye.

Für den Palladiumpreis selbst haben die Erfolgsmeldungen von der Investorenseite in den letzten Tagen keinen großen Zuwachs gebracht, daran hat auch der inzwischen beendete Streik im zweitwichtigsten Herkunftsland Südafrika nichts geändert. Zwar konnte das Metall dank der neuen Käufe einen kurzzeitigen Einbruch der Notierung auf 278 $ am Mittwoch letzter Woche rasch wieder ausbügeln, für einen Anstieg über die psychologisch wichtige Marke von 300 $ reichte es am Ende aber nicht.

Wahrscheinlich überwiegt derzeit bei den professionellen Marktteilnehmern und auch bei den industriellen Verbrauchern einfach die Sorge, dass der physische Verbrauch nach dem Auslaufen der Abwrackprämien in wichtigen Märkten wie Deutschland und den USA erst einmal wieder sinken dürfte und infolge dessen dann auch der Preis.

Auch wir würden in der derzeitigen Situation industriellen Marktteilnehmern trotz unserer grundsätzlich eher positiven Einschätzung für das Metall erst einmal zum Abwarten raten; die Lage scheint aktuell zu unübersichtlich, um sich auf dem jetzigen Preisniveau größer einzudecken.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Der Rhodiumpreis hat sich in den letzten zehn Handelstagen von der stabilen Seite gezeigt und notiert weiter nur bei 1.650 $ je Unze. Dies ist insofern überraschend, als wir eine massive Nachfrage aus dem Fernen Osten beobachten. Anscheinend gibt es aufgrund der starken Steigerung der chinesischen Autoverkaufszahlen (s.o.) einen nicht eingeplanten (und nicht durch Lieferverträge abgesicherten) Mehrverbrauch an Rhodium. Dieser könnte sich in diesem Jahr am Ende leicht auf 1-1,5 Tonnen summieren.

Hinzu kommt der steigende Benziner-Marktanteil in Europa. Dieser sorgt trotz des teilweisen Rückgangs der absoluten Autoverkaufszahlen auf einigen westlichen Märkten möglicherweise dafür, dass Metall von den Autofirmen auch nicht so einfach nach China umgeleitet werden kann.

Beide Faktoren sind ein Grund dafür, warum unserer Meinung nach mittelfristig mit fallenden Preisen auch weiterhin nicht zu rechnen ist.

Beim Ruthenium gibt es noch immer gutes Interesse sowohl auf der Kauf- wie auch der Verkaufsseite. Der Preis hat sich deshalb nicht bewegt. Auch die Notierung für Iridium ist praktisch unverändert, hier gibt es aber deutlich weniger Interesse.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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