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Der neue Mann bei Sterling Mining! - Interview mit J. Kenney Berscht

28.08.2008 | 8:30 Uhr | Rohstoff-Spiegel
Nach längeren Bemühungen ist es uns gelungen, endlich den neuen Präsidenten von Sterling, Ken Berscht, zu interviewen. Sterling ist ein Unternehmen im Umbruch, das jetzt mit Minco Silver eine neue Perspektive erhält. Der Fall Sterling zeigt exemplarisch, wie extrem schwer es ist, eine Mine in Betrieb zu nehmen und unter den aktuellen Bedingungen zu betreiben. Das Interview beantwortet hoffentlich einige Fragen, die bei vielen Anlegern aufgekommen sind.

Rohstoff-Spiegel: Sie wurden am 27. Mai Präsident von Sterling Mining, gerade vor einigen Wochen. Seither ist viel passiert, zuletzt kam die Übernahmeofferte von Minco Silver. Umso mehr wissen wir Ihre Bereitschaft für dieses Interview zu schätzen. Vielen Dank. Ich denke, dass sich viele Anleger, Gedanken machen und kritische Fragen vor dem Hintergrund der jüngsten Verluste haben.

Sterling Mining: Ich verstehe vollkommen die Sorgen über die Verluste der letzten Monate. Ich denke, dass eine Reihe von Faktoren zum Abwärtsdruck auf Sterlings Aktienkurs beigetragen haben. Im Allgemeinen wurde der Junior-Bergbausektor besonders hart getroffen. Sterling Mining ist auch in einer Übergangsphase, erfuhr Änderungen im Management und muss beträchtliches Kapital aufbringen, um den Betrieb der Sunshine Mine fortzusetzen. Natürlich sind wir dankbar für die Unterstützung und Loyalität unserer deutschen Aktionäre, die diese über Jahre gezeigt haben. Diese Unterstützung hat sicher zu den wesentlichen Fortschritten beigetragen, die wir gemacht haben und die wir mit der Sunshine-Mine weiter machen.

Rohstoff-Spiegel: Ich weiß, dass die Frage problematisch sein kann, stelle sie aber dennoch: Was können Sie uns zu Ihrer Berufung als Präsident des Unternehmens sagen? Was passierte im Hintergrund nach der langjährigen Tätigkeit von Ray De Motte?

Sterling Mining: Wegen regulatorischer und rechtlicher Fragen kann ich zu Rays Fortgang zur Zeit nichts sagen.

Rohstoff-Spiegel: Ok, das ist verständlich. Wie sehen Ihrer Meinung nach zur Zeit die Schlüsselkompetenzen aus, die ein Präsident von Sterling haben muss, um das Unternehmen im aktuellen Entwicklungsstand als neuer Produzent zu führen?

Sterling Mining: Als Präsident ist Erfahrung im Geschäft sehr wichtig. Ich vertraue darauf, um meine Entscheidungen zu leiten und alle Abteilungen so reibungslos wie möglich zu führen. Es gibt Entscheidungen im Tagesgeschäft, die schnell getroffen werden müssen und bei denen ich auf Zuarbeit der Leiter der einzelnen Abteilungen angewiesen bin, die mich mit den entsprechende Informationen versorgen. Grundsätzlich ist der Präsident der Quarterback des Unternehmens. Ich freue mich auf unsere Verbindung mit Minco und da ich Erfahrung im Fernen Osten habe, werde ich diese Erfahrung mit einbringen können.

Rohstoff-Spiegel: Die Geschichte der Sunshine-Mine ist vielen Anlegern bekannt. Trotzdem scheint es schwer zu sein, den notwendigen Durchsatz zu erreichen, der für einen gewinnbringenden Betrieb der Mine notwendig ist. Aber ohne Gewinn macht Produktion keinen Sinn. Wie ist hier im operativen Bereich ihr aktueller Status?

Sterling Mining: Wir haben in der Sunshine-Mine in den letzten Monaten beträchtliche Fortschritte gemacht und bis Ende Juni hat die tägliche Verarbeitung ca. 370 t erreicht. Wir haben auch alle drei Kugelmühlen zum ersten Mal seit Schließung der Mine in 2001 wieder in Betrieb genommen. Es kam aber zu einer Reihe unerwarteter Verspätungen im ersten und zweiten Quartal, dennoch erwarten wir bis Ende des Jahres, einen positiven Cashflow zu erzielen. Einige Höhepunkten des 2. Quartals waren:

1. 60.300 Unzen Silber im Juni produziert (27% mehr als im Vormonat)
2. Mühlenausbeute bei 94,8%
3. Zugang zu den Strossen im Gebiet von West Chance abgeschlossen
4. Zweite Schicht in der Verarbeitungsanlage eingeführt
5. Mine bis Ebene 3400 Fuß entwässert

Rohstoff-Spiegel: Mancher fragt sich wahrscheinlich, ob das Übernahmeangebot von Minco unter den aktuellen Marktverhältnissen Ihre letzte Überlebenschance war. Die Ergebnisse des ersten Quartals waren enttäuschend und das Unternehmen brauchte dringend Barmittel. Hatten Sie andere Alternativen?

Sterling Mining: Der Vorstand von Sterling und das Senior-Management haben extreme hart gearbeitet und eine Reihe von Möglichkeiten in Betracht gezogen, darunter Kredite, Eigenkapitalfinanzierung und Partnerschaften. Das Angebot von Minco war das überlegene Angebot, das dem Unternehmen den weiteren Betrieb der Sunshine- Mine gestattet. Unser Berater in Fragen von Fusionen und Übernahmen, TD Securities, hat alle möglichen Alternativen umfänglich geprüft und Minco empfohlen, was so vom Vorstand angenommen wurde.

Rohstoff-Spiegel: Minco ist ein Unternehmen mit chinesischem Hintergrund und einem großen Minen-Entwicklungsprojekt in China. Man könnte vermuten, dass das nicht notwendigerweise zu Sterling passt. Denken Sie nicht, dass eine Fusion innerhalb des Silver Valley sinnvoller gewesen wäre?

Sterling Mining: Ich denke, dass die Fusion mit Minco vom Standpunkt der Diversifizierung her exzellent ist. Minco hat eine Weltklasse-Lagerstätte und kann Silber zu wesentlich niedrigeren Kosten produzieren, als es in den USA machbar ist. Mit unserer Produktion wird das kombinierte Unternehmen ein großer Produzent werden.

Rohstoff-Spiegel: Wenn die Fusion auf den Hauptversammlungen so genehmigt wird, wird Sterling ein Teil von Minco Silver. Wie sieht die Perspektive für das fusionierte Unternehmen in den kommenden Jahren aus?

Sterling Mining: Das fusionierte Unternehmen wird zu den fünf größten primären Silberproduzenten der Welt gehören. Bis 2011 ist eine Förderung von über 10 Mio. oz Silber jährlich vorgesehen, 5 Mio. oz davon aus der Sunshine- Mine. Betrachtet man die Börsenbewertung je Reserven und Ressourcen, dann ist Minco/ Sterling mit 0,37 USD/oz sehr günstig bewertet. Sunshine und Fuwan bieten zudem hervorragendes Explorationspotential. Fuwan besitzt schon 157 Mio. oz Ressourcen, das Gebiet hat Potential für 300-400 Mio. oz oder mehr.

Rohstoff-Spiegel: Das hört sich beeindruckend an. Denken Sie, dass der Cashflow der Sunshine-Mine ausreichend sein wird, um das Fuwan-Projekt ohne weitere Verwässerung zu entwickeln?

Sterling Mining: Ich denke, dass wir an die Kapitalmärkte gehen werden, um das Kapital für die Expansion zu beschaffen. Die kombinierte Marktkapitalisierung ist nicht groß, wenn man sich die vorgesehenen Produktionszahlen vor Augen führt.

Rohstoff-Spiegel: Ich denke, dass die Minco-Story als jüngstes Ereignis für die Anleger sehr wichtig war, daher kamen diese Fragen zuerst. Lassen Sie uns jetzt zu Sterling und Idaho zurückkehren. Können Sie uns eine grobe Schätzung geben, welches Explorationspotential auf Ihren Liegenschaften existiert?

Sterling Mining: Eine gute Frage. Wir glauben an das Silver Valley und sogar vor der Kontrollübernahme von Sunshine haben wir jedes Jahr unsere Landposition in dem Distrikt vergrößert. Der Distrikt hat 1,2 Mrd. Unzen Silber produziert, obwohl weniger als 15% des Distrikts mit modernen Explorationstechniken untersucht wurden. Ich kann “Potential“ auf unseren Liegenschaften in Übereinstimmung mit NI 43-101 Standards nicht quantifizieren, kann aber sagen, dass wir an Idahos Silver Valley glauben! Wir planen gegenwärtig, über 1,5 Mio. USD pro Jahr in die Exploration zu stecken und hoffen, das in den kommenden Jahren noch wesentlich zu steigern.

Rohstoff-Spiegel: Sterling hat auch Projekte in Mexiko, darunter das produzierende Baroness-Projekt. Wie ist hier der aktuelle Status?

Sterling Mining: Unserer Anlagen in Mexiko werden gerade einer Prüfung unterzogen. Wir haben dort das Management ausgewechselt und werden in den nächsten Monaten entscheiden, wie wir weiter verfahren.

Rohstoff-Spiegel: Denken Sie, dass eine Abspaltung der mexikanischen Projekte oder Joint-Ventures eine Option wären?

Sterling Mining: Absolut! Die mexikanischen Projekte waren unter dem Gesichtspunkt der Diversifizierung und der Entwicklungsperspektive wichtig, sie gehören aber nicht zu unserem Kern-Fokus, der eben darin besteht, die Sunshine-Mine zur dauerhaften Produktion zu führen.

Rohstoff-Spiegel: Neben Ihren eigenen Projekten besitzen Sie auch große Anteile an den kleinen Unternehmen Merger Mines Corp. und Chester Mining Co. Was haben Sie hier vor?

Sterling Mining: Unsere Absicht ist, Wert zu schaffen durch strategische Investments in Unternehmen, deren Projekte wir kennen und an die wir glauben. Chester Mining Company ist sogar noch älter als Sterling und seine Bergbauclaims sind langfristig für Sunshine wichtig.

Rohstoff-Spiegel: Versuchen wir, in die Zukunft zu blicken. Wo wird Sterling/Minco in drei Jahren stehen?

Sterling Mining: Ich denke, dass der Silberpreis weiter stark sein und dass Sterling/ Minco einer der führenden Silberproduzenten in unserer Wirtschaft werden wird.


© Rohstoff-Spiegel



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