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Energieverbrauch in Deutschland: Daten für das 1. Halbjahr 2021

31.08.2021 | 15:36 Uhr | AGEB
Überblick

Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) erhöhte sich der Verbrauch im 1. Halbjahr um 4,3 Prozent auf 6.191 Petajoule (PJ) beziehungsweise 211,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. tSKE). Nach drei Monaten hatte der Verbrauch noch leicht im Minus gelegen, teilte die AG Energiebilanzen weiter mit.

Für den Verbrauchsanstieg macht die AG Energiebilanzen vorallem die Lockerungen im Zuge der Covid-19-Pandemie und den Wiederanstieg der wirtschaftlichen Aktivitäten verantwortlich. Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Windstromangebot führte zu Verschiebungen im Stromerzeugungsmix hin zu den konventionellen Energieträgern. Allerdings, so die AG Energiebilanzen, liegen die temperaturbereinigten Verbrauchswerte trotz des Anstiegs gegenüber dem Vorjahr noch um mehrals 7 Prozent unter dem Wert von 2019.

Zusätzlich sorgte die gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich kühlere Witterung für einen Anstieg beim Verbrauch von Heizenergien. Unter Ausschaltung des Witterungseinflusses hätte sich der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um knapp 2 Prozent erhöht.

Der Verbrauch von Mineralöl verminderte sich im 1. Halbjahr des laufenden Jahres gegen den allgemeinen Verbrauchstrend insgesamt um 12,1 Prozent. Infolge des eingeschränkten Luftverkehrs sank der Absatz von Flugkraftstoff um knapp 20 Prozent. Beim Ottokraftstoff betrug das Minus 2,6 Prozent und der Absatz von Dieselkraftstoff verminderte sich um 7,0 Prozent. Der Heizölabsatz hat sich im ersten Halbjahr nahezu halbiert, da die Verbraucher infolge der hohen Preise sich bisher nicht zur Aufstockung ihrer Bestände entschließen konnten. Der Anteil des Mineralöls am gesamten Energieverbrauch sank im Berichtszeitraum erstmals unter die Marke von 30 Prozent.

Der Erdgasverbrauch erhöhte sich dagegen um fast 16 Prozent. Hauptursache für diese Entwicklung war die gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich kühlere und zudem in den ersten drei Monaten des Jahres eher windarme Witterung, die zum Mehreinsatz von Erdgas zur Wärme- und Stromerzeugung führte. Ferner sorgten die konjunkturellen Aufholprozesse für Zuwächse beim Erdgasverbrauch.

Der Verbrauch an Steinkohle stieg im 1. Halbjahr 2021 um fast 23 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle zur Strom- und Wärmeerzeugung kam es als Folge der kühlen und der gegenüber dem Vorjahr windarmen Witterung zu einem Zuwachs um rund 31 Prozent. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie nahm ebenfalls deutlich zu und erhöhte sich um knapp 18 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um runde in Drittel. Dieser Anstieg entspricht weitgehend der Entwicklung der Lieferungen an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung. Der Zuwachs ist vorallem darauf zurück zuführen, dass die im Vorjahreszeitraum witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen in diesem Jahr deutlich niedriger lag. Im Vergleich zum 1. Halbjahr des Jahres 2019 weist der Verbrauch von Braunkohle im laufenden Jahre in Minus von 12 Prozent auf und folgt damit dem mehrjährigen Trend.

Bei der Kernenergie kam es im 1. Halbjahr zu einem Anstieg der Stromproduktion um 7,0 Prozent.

Die erneuerbaren Energien verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch im 1. Halbjahr um 1 Prozent und konnten damit am Anstieg des Gesamtverbrauchs nicht teilhaben, was zu einem Rückgang des Anteils am gesamten Energieverbrauch (Energiemix) auf 16,8 Prozent (Vorjahreszeitraum 17,7 Prozent) führte. Während die Wasserkraftwerke um 5 Prozent zulegen konnten, kam es bei der Windenergie zu einem Minus von 20 Prozent im Vergleich zum windstarken Vorjahr. Der Beitrag der Solarenergie blieb trotz des Anlagenzubaus stabil. Die Biomasse verzeichnete temperaturbedingt ein Plus von 6 Prozent.

Im 1. Halbjahr 2021 floss mehr Strom ins Ausland als umgekehrt nach Deutschland. In Summe ging der positive Stromaustauschsaldo zurück.

Der Verbrauch an Primärenergie liegt in Deutschland nach Ablauf der ersten sechs Monate deutlich im Plus. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen erhöhte sich der Verbrauch im 1. Halbjahr 2021 um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Verbrauch erreichte eine Höhe von 6.191 Petajoule (PJ) beziehungsweise 211,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Die durch den Pandemieverlauf und die Witterungsverhältnisse veränderten Beiträge der einzelnen Energieträger sorgten für Verschiebungen im Energiemix.

Die aktuelle Ausgabe des Quartalsberichts der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist jetzt abrufbar: "Energieverbrauch in Deutschland - Daten für das 1. Halbjahr 2021"


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).
 
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